Kraftvolle Dialoge

Der Bildhauer Bernd Bergkemper und seine Tierskulpturen

von Frank Becker

Der Schuhu - Foto © Frank Becker
Weisheit und Kraft
 
Der Bildhauer Bernd Bergkemper
und seine Tierskulpturen
 
 
In der Literaturwelt wurde der Bildhauer Bernd Bergkemper aus dem ländlichen westfälischen Langenberg am 15. September 2007 schlagartig bekannt, als Erwin Grosche, dem erstem Preisträger des Peter-Hille-Literaturpreises in Nieheim dessen Trophäe, der „Schuhu“ verliehen wurde. Die nämlich, eine handtellergroße, stilisierte Darstellung eines massiv bronzenen Uhus, hatte Bergkemper geschaffen. Grosche und auch der zweite Preisträger Fritz Eckenga, der den Schuhu 2010 entgegennehmen durfte, versichern unisono, einen schöneren Preis nie bekommen zu haben. Dem beizupflichten fällt nicht schwer, denn dieser Schuhu ist ein kleines Meisterwerk.
 
Dimensionen, Charaktere
 
Ursprünglich hatte Bernd Bergkemper einen Uhu 2004 „in groß“

Mandrill - Foto © Frank Becker
entworfen – vom Vorsitzenden der Hille-Gesellschaft entdeckt, mußte die Arbeit als handlicher Preis natürlich etwas kleiner ausfallen. Bergkemper setzte den Wunsch perfekt um. Lernt man sein weiteres Œuvre kennen, wozu sich ein Besuch in seinem großzügigen Atelier mit Ausstellungsraum am Ortsrand von Langenberg mit Blick auf die umliegenden Felder empfiehlt, lernt man auch die ganz anderen Dimensionen kennen, in denen er konzipiert und plant. Der vielseitig ausgebildete Künstler (Holzmechanikerlehre, Fachoberschule für Gestaltung, Kunststudium in Ottersberg) hat einen unverkennbaren Stil entwickelt, mit dem er aufs Wesentliche reduziert vor allem Tierskulpturen modelliert. Zu 90 % in Stein (Diabas) gearbeitet, schafft er mit ungeheurer Energie geladene, abstrahierte Charakterbilder von bereits durch ihre Natur mit markanten Attributen ausgestatteten Tieren: wilder Eber, Uhu, Rabe, Mandrill, Hahn, Seelöwe – und immer wieder der Stier, die Eule und der Bär. Weisheit und Kraft fließen zusammen.
 
Kraftvolle Dialoge


Mike Tyson - Foto © Frank Becker
 
Aber auch ungegenständliche Formen und kraftvolle Menschenbilder faszinieren den Künstler -  nicht minder fasziniert als er steht der Betrachter zum Beispiel vor einer Porträt-Büste des Schwergewichtsboxers Mike Tyson oder der explosiven Umklammerung zweier Sumo-Ringer im Garten des Anwesens. Besonders hier, wie auch beim Gesicht des Mandrills, eines Primaten, lohnt das Verweilen im stummen Dialog, der es tatsächlich schafft, die Kraft, den Willen, die Wucht des Gegenüber unmittelbar und fühlbar zu vermitteln. Bei alldem ist Bernd Bergkemper ein eher ruhiger, schweigsamer Mann, der kein Aufhebens um seine Person macht. Beim Erläutern seiner Arbeit allerdings beginnt er zu leuchten, das auszustrahlen, was er seinen Skulpturen mitgibt.
 
Erfolgreich ohne Dogma
 
 
Bergkemper klammert sich weder an Dogmen noch Prinzipien, nur: „Das Wichtigste: daß es eine gut Skulptur wird!“ Eine einfach klingende Maxime. Daß er die umsetzen kann, beweisen der Augenschein und die Aufträge und Ankäufe auch groß dimensionierter, tonnenschwerer Skulpturen von Städten, Gemeinden und Banken zwischen Flensburg und München. An vielen Orten sind seine Arbeiten im öffentlichen Raum zu sehen, auch in Spanien (Mallorca).
Sehen Sie hier noch einige weitere Skulpturen aus der Werkstatt Bernd Bergkempers.

 

Sumo-Ringer - Foto © Frank Becker



Hahn - Foto © Frank Becker


 
Eber - Foto © Frank Becker


 
 Stier - Foto © Frank Becker

 
Am 16.Juni 2011 eröffnet das Oberhessische Museum in Gießen eine Ausstellung mit Arbeiten Bernd Bergkempers, die bis zum 17. Juli eine Werkauswahl zeigt.
 
Weitere Informationen unter: www.abstrakte-tierskulpturen.de (die Webseite ist ganz neu und wird in wenigen Tagen - ebenso wie der unten genannte Kontakt - fertig sein) und  www.giessen.de/ 
Kontakt: info@abstrakte-tierskulpturen.de

 
 Bernd Bergkemper - Foto © Frank Becker



Das Atelier - Foto © Frank Becker