Über die Müllentsorgung auf Freizeitgeländen

Überlegungen

von Erwin Grosche

Foto © Frank Becker
Über die Müllentsorgung
auf Freizeitgeländen
 
Partylaune und Müllabfuhr, Sommercamping und Abfallbeseitigung. Oft liegen Welten zwischen diesen Begriffen. Da gibt es die einen, die Party feiern wollen und die anderen, die den Müll wegmachen müssen. Da gibt es Mitbürger, die den Sommer am liebsten in der freien Natur verbringen und da gibt es den ASP, den Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb Paderborn, der danach wieder für einen gereinigten Platz sorgt. Natürlich ist die Müllbeseitigung eine Arbeit, die einen schier zum Verzweifeln bringen kann. Kaum hat man die Paderwiesen wieder von allem Unrat befreit, den am Wochenende Naturfreunde und Sonnenhungrige hinterlassen haben, liegt schon wieder eine Chipstüte im Weg, fliegt schon wieder ein Bierpappkarton durch die Luft. Partylaune und Müllabfuhr, Sonnentanken und Abfallbeseitigung. Oft liegen Welten zwischen diesen Begriffen.
 
Der ASP hat es nun geschafft, durch ein sensibles Abfallentsorgungssystem beide Interessensgruppen unter einen Hut zu bringen. Kompliment. Man kann am Beispiel der Paderwiesen sehen, wie dekorativ auch ein 240 l Mülleimer die Aussicht auf Pader und St. Johannisstift veredeln kann. In seinem schmucken Grau stehen die „Rest vom Fest – Tonnen“ (ASP) mitten unter den Sonnenhungrigen und versüßen die Augenblicke in der freien Natur. Zehn Kunststoffbehälter, denen manche der Paderwiesenbesucher schon den Kosenamen „Mülli“ gegeben haben, sorgen allein durch ihre Präsenz für Sauberkeit und grenzen durch ihre Anwesenheit die unterschiedlichsten Freizeitgruppen ab und sorgen dadurch für Frieden und Entspannung.
 
Zehn Plasti-Bac, die in ihrer ergonomisch einfachen Handhabung gerne vor sich her geschoben werden, verhindern das Hausen im eigenen Mist und erleichtern die Säuberung unserer Freizeitgebiete. Da kommt zusammen, was zusammen gehört. Es heißt nicht mehr: Organische Abfälle in die grüne Biotonne, Kunststoffverpackung in den gelben Wertstoffsack. Da bringt man nicht mehr Altmetall zum Recyclinghof, Restmüll in das Restmüllgefäß. Ich kenne Leute, die entsorgen ihr Sperrgut nicht mehr bei der Sonderabfuhr und Schadstoffe in der Schadstoffsammelstelle. Sie haben beim Sonnen und beim Feiern auf den Paderwiesen ihren Müll dabei und schmeißen ihn nach dem Freizeitgenießen in die Restetonnen des ASP. So geht es auch. Bravo. Lieber ASP - weiter so. Auf dem Weg zu einer sauberen Stadt sind zehn 240 l Mülleimer ein guter Anfang. Aber warum hier aufhören? Wenn jeder, der sein Wochenende auf den Paderwiesen verbringen möchte, seinen eigenen 240 l Mülleimer vor sich hätte, dann wäre der Wunsch nach einer sauberen Stadt in greifbare Nähe gerückt. Es ist nur authentisch, wenn der Müllverursacher von seinem eigenen Müll umgeben ist. Warum nicht die Nutzung der Paderwiesen davon abhängig machen? Wir würden Zeit und Geld sparen, wenn jeder der Nutzer sogar seinen eigenen Mülleimer mitbringen müßte. Natürlich wäre es dann schöner, wenn man sich seinen Kunststoffbehälter in seiner Lieblingsfarbe aussuchen dürfte. Soviel Lebensfreude sollte schon sein.
 
 


© Erwin Grosche