Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Essener Friedensforum diskutiert Sicherheitsdienste und neues Söldnertum
 
Essen - "Die Privatisierung des Krieges: Sicherheitsdienste und Neues Söldnertum" lautet das Thema der Monatsversammlung des Friedensforums Essen, die am 18. Mai stattfindet. "Bei dem Wort Söldner denken die meisten Menschen an Kreuzzüge, Ritterspiele und Mittelalter", hieß es in der Ankündigung. Nahezu unbemerkt von der Öffentlichkeit boome seit dem Ende des bilateralen Weltsystems der Wirtschaftszweig der privaten Sicherheitsdienste, die weltweit Männer und Frauen für alle Kriegs- und Gewaltregionen rekrutierten, so das Friedensforum.

Die privaten Sicherheitsdienste würden sich und ihr Leihpersonal harmlos als Contractor (Vertragspartner) bezeichnen und so "ihre zweifelhaften Dienste" im Auftrag von Staaten, Konzernen und privaten Gewaltakteuren verschleiern, hieß es im Vorfeld der Veranstaltung, die gemeinsam mit der Volkhochschule in Essen durchgeführt wird. In Politik und Parlament in Deutschland werde die Problematik vernachlässigt, obwohl sie das Gewaltmonopol des Staates, den Rechtsstaat und die Demokratie untergrabe, so das Friedensforum weiter.
 
 
Ausstellung "Räuber sein! Schiller" in Recklinghausen
 
Recklinghausen - Im Ruhrfestspielhaus Recklinghausen wird derzeit die Ausstellung "Räuber sein! Schiller" gezeigt. Wie die Ruhrfestspiele mitteilten, ist die Schau bis zum 12. Juni in den Seitenfoyers der Rangebene im Festspielhaus zu sehen. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, hieß es weiter. Sie wolle den Besuchern einen außergewöhnlichen Blick auf den großen deutschen Dichter Schiller und sein legendäres Schauspiel "Die Räuber" geben, so die Veranstalter.
 
Die Ausstellung ist jeweils eine Stunde vor und halbe Stunde nach den Vorstellungen im Ruhrfestspielhaus zu sehen.
 
 
"War Requiem" von Benjamin Britten ab 28. Mai in Gelsenkirchen
 
Gelsenkirchen - Als szenische Aufführung hat am 28. Mai im Musiktheater Gelsenkirchen das "War Requiem" von Benjamin Britten Premiere. Nach Angaben der Bühne handelt es sich bei dem Stück um Brittens große Abrechnung mit der Verherrlichung des Krieges. Brittens Werk werde dabei zum ersten Mal überhaupt mit Solisten und Chören inszeniert auf einer Bühne zu erleben sein, hieß es in der Ankündigung des Musiktheaters. Die Uraufführung des Bekenntniswerks für großen Chor Kinderchor, Sopran, Tenor und Bariton fand im Mai 1962 in der 1940 zerstörten und wieder aufgebauten Kathedrale von Coventry statt. Nach der Premiere steht "War Requiem" auch am 3. und 13. Juni sowie am 3., 7. und 10. Juli auf dem Programm. 
 
 
NS-Dokumentationszentrum Köln erreichte neuen Besucherrekord
 
Köln - Das NS-Dokumentationszentrum in Köln hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben mit 53.800 Besuchern so viele Menschen angezogen, wie nie zuvor. Gegenüber 2009 sei die Besucherzahl um zehn Prozent angestiegen, teilte ein Sprecher der Stadt am Mittwoch mit. Auch die Zahl der Veranstaltungen stieg gegenüber dem Vorjahr von 122 auf 182 an.
Zu den Höhepunkten im Jahr 2010 zählte der Abschluß der Neugestaltung der Dauerausstellung "Köln im Nationalsozialismus". Die Themeneinheit "Im Krieg" habe das Zentrum vollständig erneuert und große Teile zu den Themen "Jugend", "Zwangsarbeit" und "Jüdisches Schicksal" umgestaltet, hieß es. Die Informations- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus entwickelte sich nach Angaben der Stadt zum zentralen Ansprechpartner für dieses Thema in der Region.
Für die Stadtgeschichtsschreibung richtungweisende Forschungen veröffentlichte das Dokumentationszentrum in seiner Schriftenreihe. Es betreibt zurzeit neun große Forschungsprojekte. Im vergangenen Jahr konnte das Zentrum zudem seine Bibliothek und die Sammlung von Materialien, Dokumenten, Fotografien und einzelnen Objekten erneut erweitern und wichtige Nachlässe und Bestände übernehmen.
 
Internet: www.nsdok.de

Redaktion: Frank Becker