Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Deutsches Glasmalerei-Museum würdigt Hans Gottfried von Stockhausen
 
Ab dem 7. Mai zeigt eine Ausstellung "Die poetischen Visionen" des Künstlers
 
Linnich - Das Deutsche Glasmalerei-Museum in Linnich würdigt mit einer Sonderausstellung ab dem 7. Mai das Werk des Künstlers Hans Gottfried von Stockhausen. Der Titel der bis zum 28. August laufenden Schau lautet "Die poetischen Visionen". Zu sehen sind rund vierzig Glasmalereien, zahlreiche Entwürfen und Entwurfskartons, die einen Querschnitt durch das reichhaltige Schaffenswerk des süddeutschen Künstlers geben sollen, hieß es in der Ankündigung.
 
Der im vergangenen Jahr verstorbene Stockhausen zählt zu den bedeutendsten Glasmalern des 20. Jahrhunderts. Seine Glasmalereien finden sich in den großen Münstern in Deutschland, wie etwa in Ulm und Konstanz sowie in zahlreichen Sakral- und Profanbauten. Im Ausland realisierte der Künstler unter anderem Werke in den USA und in Großbritannien. Neben seiner Arbeit als Glasmaler leitete er von 1971 bis 1985 den Lehrstuhl für Glasmalerei und Mosaik an der Stuttgarter Kunstakademie. Zu den frühen offiziellen Aufträgen des Künstlers zählen die Fenster der evangelischen Stadtkirche in Bad Hersfeld (1952), das Ulmer Münster (1956) sowie die Fenster für St. Nicolai und St. Reinoldi in Dortmund (1960er Jahre).
 
Die virtuose Handhabung der bildnerischen Mittel zeichnet auch das 2003 entstandene Glasbild "Gethsemane" aus, das durch einen starken Rot/Blau-Akkord bestimmt wird. Das durch Schwarzlotmalerei verdichtete biblische Geschehen ist eingeschrieben in eine große Kreisform. Ein Engel, der über einer von einem überirdischen Licht durchdrungenen Wolke schwebt, spendet dem in der Dunkelheit betenden Gottessohn Licht und Kraft. Spiralförmig angeordnete Bibelzitate überziehen sowohl die Wolke als auch drei aus Blüten- und Blattwerk bestehende Baumkronen.
Hans Gottfried von Stockhausen erweitert die biblischen Themen um das Grundthema der menschlichen Existenz schlechthin, die sich in einer Vielzahl von Mutter/Kind- und Mann/Frau-Beziehungen darstellt. Der Mensch als Teil der Natur, der Lebenskreislauf, das Geheimnis der Schöpfung – angelegt in einem Samenkorn oder Ei, das Wachstum, das Werden und Vergehen sind weitere bildbestimmende Motive seiner kunstvoll ins Licht gesetzten philosophisch-poetischen Visionen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Kinder- und Jugendtheaterfestival "Westwind" präsentiert Produktionen aus    NRW
 
Düsseldorf/Köln - Das diesjährige Festival des Kinder- und Jugendtheaters aus NRW findet noch bis zum 7. Mai unter dem Titel "Westwind 2011" in Köln statt. Spielstätte ist das Comedia-Theater in der Domstadt. Das Festival präsentiert die von einer Fachjury ausgewählten Inszenierungen der professionel­len Kinder- und Jugendtheater von Rhein und Ruhr. Insgesamt elf Produktionen wurden eingeladen. 30 Theater hatten sich mit einer aktuellen Produktion für das Festival beworben.   
 
Zu den eingeladenen Theatern zählen unter anderem das Helios-Theater in Hamm, das Gelsenkirchener Consol-Theater, das Theater Marabu aus Bonn, das Rheinische Landestheater in Neuss, das Theater Oberhausen, das Junge Schauspielhaus Düsseldorf, die Westfälischen Kammerspiele Paderborn  und das Theater mini-art aus Bedburg Hau. Als internationale Gäste wurden je ein Kinder- und Jugendtheater aus Belgien und Dänemark eingeladen.
 
 
 
Ausstellung "Von Ensor bis Matisse" in Neuss
 
Neuss - Unter dem Titel "Von Ensor bis Matisse" präsentiert das Clemens-Sels-Museum in Neuss ab dem 20. Mai eine Ausstellung, die als Hommage an die langjährige Direktorin des Hauses, Irmgard Feldhaus angelegt ist. In der bis zum 14. August laufenden Schau werden alle Kunstwerke gezeigt, die Feldhaus dem Museum aus ihrer privaten, in Jahrzehnten aufgebauten Sammlung überlassen hat.
Die mehr als 50 vermachten Werke stellen eine bedeutende Ergänzung der Kunstsammlung dar, die bereits seit den 1950er Jahren dank der Kennerschaft und des Weitblicks von der im vergangenen Jahr verstorbenen Museumsleiterin  aufgebaut wurde. Unter den hochkarätigen Werken stellt das Ölgemälde "Die Marquise" von James Ensor aus dem Jahr 1911 einen besonderen Höhepunkt dar. 
Zu sehen sind Gemälde, Radierungen, Lithografien, Holzschnitte und Kupferstiche. Unter den Exponaten sind auch Heinrich Campendonks Aquarell "St. Nikolaus", Max Beckmanns Mappe "Jahrmarkt", Marc Chagalls Bibel-Illustrationen und das Künstlerbuch "Jazz" von Henri Matisse.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Verlobung und Hochzeit im Goethe-Umkreis"
 
Düsseldorf - "Verlobung und Hochzeit im Goethe-Umkreis" lautet der Titel einer Ausstellung im Düsseldorfer Goethe-Museum, die am 15. Mai eröffnet wird. Die bis zum 21. August laufende Schau präsentiert vielfältige Originalzeugnisse wie Liebesbriefe, Billette, Anträge, Predigten, Schmuck, Gästebücher, Hochzeitsanzeigen und Eheverträge aus Goethes Umkreis, hieß es in einer Vorankündigung. Illustrationen in Stamm- und Taschenbüchern erläutern das Hochzeitsfest in bürgerlichen und fürstlichen Kreisen der damaligen Zeit. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Clemens-Sels-Museum präsentiert Otto Pankok
 
Neuss - Im grafischen Kabinett des Neusser Clemens-Sels-Museums wird derzeit die kleine Ausstellung "Otto Pankok und seine Liebe zur Literatur" präsentiert. Dort ermöglichen auch Hörstationen neue Einblicke in das Werk des bedeutenden deutschen Malers und Grafikers. Zu sehen sind bis mindestens Anfang September grafische Arbeiten. Im Zentrum der Präsentation stehen Pankoks Bildnisse und Selbstporträts.
 
Insbesondere seine Darstellungen von Dichtern und seine Verbindungen zur Literatur werden dem Besucher nach Angaben des Museums neue Einblicke in das Werk des Künstlers ermöglichen. Darüber hinaus können authentische Zitate Pankoks abgerufen werden. "Sie verdeutlichen Pankoks Ringen um seine Kunst, die von den Nationalsozialisten als entartet diffamiert wurde", hieß es in der Mitteilung weiter. Zu sehen sind auch Pankoks Holzschnitte, mit denen er 1956 sein Lieblingsbuch "Die Räuber von Liang Schan Moor" illustrierte.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Größtes deutschsprachiges Krimiautoren-Festival "Criminale" startet am 4. Mai
 
Krefeld - Das größte deutschsprachige Krimiautorenfestival, die "Criminale", startet morgen, Mittwoch im Krefelder Stadttheater. Zu der fünftägigen Veranstaltung in 19 Städten am Niederrhein erwarten die Organisatoren insgesamt rund 15.000 Besucher. Bei der 25. Auflage des Festivals lesen 260 Krimiautoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen europäischen Staaten bei über 100 Veranstaltungen.
In der Stadtbücherei Krefeld-Uerdingen können Zuhörer am 5. Mai, um 20 Uhr mit der Autorin Silvija Hinzmann "Spuren der Vergangenheit" suchen. In ihrer Kurzgeschichte "Kein Wein auf Solitude" kann Liljana, die als Kind die dramatischen Umstände des Jugoslawien-Krieges hautnah miterleben mußte, nicht vergessen. Jahre später erkennt sie in Deutschland das Gesicht eines Mörders wieder.
 

Redaktion: Frank Becker