Tora und Textilien

Jüdisches Museum in Wuppertal mit neuer Dauerausstellung

Red.

Tora-Rolle in der Begegnungsstätte
„Tora und Textilien“

Jüdisches Leben im Wuppertal,
in Berg und Mark
Die Begegnungsstätte
Alte Synagoge wird im April  mit einer
Dauerausstellung als jüdisches Museum
wiedereröffnet.

 
Am 10. April eröffnet die Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal unter dem Motto „Tora und Textilien“ eine große Dauerausstellung. Damit profiliert sich das Haus mit seiner eigenwilligen Architektur als ein neuer musealer Ort in der Region. Die Schau entfaltet ein sehr anschauliches und faszinierendes Panorama jüdischen Lebens im Wuppertal, im Bergischen Land und im Märkischen von den ersten Anfängen im 18. Jahrhundert bis in die aktuelle Gegenwart.

Das Konzept basiert auf Erkenntnissen, die die „Alte Synagoge“ in ihrer fast 20jährigen Existenz als Gedenkstätte und historischer Lernort gesammelt hat. So wird jüdisches Leben nicht nur auf eine Leidens- und Opfergeschichte reduziert. „Nationalsozialismus und Holocaust sind zwar wichtige und zentrale Kapitel, sie dominieren aber die neue Gesamtschau nicht. Jüdisches Leben ist vor allem auch eine Geschichte von Emanzipation, Integration und aktiver Teilhabe am gesellschaftlichen Leben“, so Dr. Ulrike Schrader, die Leiterin der Begegnungsstätte. Anhand von Objekten und Biografien erzählt die Ausstellung Geschichten von kundigen Viehhändlern und bildungshungrigen Webern, gelehrten Rabbinern und kreativen Kantoren, von erfolgreichen Textilkaufleuten, innovativen Unternehmern und politischen Aktivisten. Allen gemeinsam war die Sehnsucht nach bürgerlicher Anerkennung, religiöser Freiheit und nach einem Leben in sozialer und ökonomischer Sicherheit.
 
Jüdische Religion erlebt der Besucher gänzlich „barrierefrei“, nämlich über offen präsentierte Objekte zum Anfassen und Ausprobieren. Abwechslung in die Schau „Tora und Textilien“ bringen zudem interaktive Objekte, zahlreiche Hörstationen und Zeitzeugen-Interviews. Eine in der Ausstellung „versteckte“ Ausstellung mit Illustrationen von Wolf Erlbruch bezieht auch die jüngsten Besucher mit ein. Die aktuelle jüdische Gegenwart ist u.a. durch eine Portraitserie zum Thema „Irgendwie jüdisch“ präsent. Sie zeigt Menschen, die heute hier leben und sich über ihre persönliche jüdische Identität äußern – und zugleich eindrücklich belegen, daß die Frage „Was ist jüdisch?“ faszinierend vielfältige Antworten hervorbringt.


Begegnungstaette 2011 - Foto © Andrea Hold-Ferneck
Feierliche Eröffnung nur für geladene Gäste am Sonntag, 10. April 2011, 15 Uhr im Von der Heydt-Museum, anschließend Besichtigung der Ausstellung auch für die Öffentlichkeit

Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal
Genügsamkeitstraße - 42105 Wuppertal
Öffnungszeiten: Di.- Fr. 14.00 bis 17.00 Uhr - So. 14.00 bis 17.00 Uhr
 
Für Gruppen und Schulklassen gern außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung
Kontakt und Informationen: 0202-5632843