Parabeln und paradoxe Pointen Da ging einmal ein Mann ins Büro und traf unterwegs einen anderen, der soeben ein französisches Weißbrot gekauft hatte und sich auf dem Heimweg befand. Das ist eigentlich alles Er beherrscht wie kaum einer seiner Zeitgenossen die kleine und die ganz kleine Erzählform. Franz Hohler hat sprachlich schon immer, auch in seinen literarischen Kabarettprogrammen, mit beneidenswerter Leichtigkeit dort mit stecknadelkopfgroßen Bällen jongliert, wo andere verbale Medizinbälle wuchteten. Sein Faible für die "Verknappung" des Wesentlichen hat ihm sogar eine Reihe mit Poetik-Vorlesungen an der Universität Zürich eingebracht, in der er in griffiger Form seiner Hörerschauft nahebrachte, was zum einen den Reiz der Reduktion ausmacht und wie zum anderen scheinbar unsinnige oder bedeutungsleere Sätze von großer Tiefe sein können. Die Zürcher Hochschule war gut damit beraten, sich diesen literarisch einzigartigen "Jackpot" zu sichern. Der große Zwerg
Es war einmal ein Zwerg, der war 1,89 m groß. Herbschtgedicht
Dusse goht der Wind e Föige putzt der Grind de Spatze glänze d Schnäbel e Chue seicht dure Näbel me gseht si einig Schnuuf s Benzin schloht wider uf Glücklicherweise liegen Franz Hohlers Vorlesungen mit vielen Textbeispielen, ergänzt durch Beiträge in Zeitschriften, bei Luchterhand jetzt auch in Buchform vor. Für jedermann. Ein Mann, der Herrn K. lange nicht gesehen hatte, begrüßte
ihn mit den Worten: "Sie haben sich gar nicht verändert." "Oh!" sagte Herr K. und erbleichte. Das letzte Kapitelchen darin gehört einem seiner langjährigen Freunde, Kollegen und Wegbegleiter: Hanns Dieter Hüsch. Dessen Worte sollen hier den Schluß bilden: "Ich möchte, daß die Welt mal lächelt, Eh´s zu spät ist." |
Franz Hohler
Das Kurze
Das Einfache
Das Kindliche
© 2010 Sammlung Luchterhand 189 Seiten, Klappenbroschur 9,- € Weitere Informationen unter: www.luchterhand-literaturverlag.de |