Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung mit Fayencen des Barock in Düsseldorf
 
Düsseldorf - "Farbenfreude und Formenspiel" lautet der Titel einer Ausstellung im Düsseldorfer Hetjensmuseum, die ab kommenden Sonntag Fayencen des Barock präsentiert. Die farbintenisiv dekorierte Fayence schmückte in Form von Terrinen, Schalen, Tellern, Platten, Trinkgefäßen und
Figuren festlich gedeckte Tafeln und zierte nach Angaben des Museums die Räume des Adels und der reichen Bürger. Das Museum besitzt nach Angaben eines Sprechers einen Bestand, der deutschlandweit zu den größten und facettenreichsten gehört.

Die Faszination an dieser Art von Keramik, deren Blüte in Deutschland im späten 17. und 18. Jahrhundert lag, beruhte nach Darstellung der Ausstellungsmacher vor allem auf dem Farbenreichtum und den unterschiedlichen Formen-Varianten. Insbesondere die Hausmaler - außerhalb der Manufakturen tätige Maler - wußten im Verlauf der Zeit den Farbenreichtum überzeugend in vielteiligen Szenarien anzuwenden. Die bis zum 8. Mai laufende Schau zeigt die technischen Besonderheiten der Fayence, ihre Vielfalt und ihre wichtige Rolle im Kontext der barocken Tafelkultur. Ein Großteil der präsentierten Stücke wurde bislang im Depot des Museums aufbewahrt und war für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Die Ausstellung ist dienstags von 11 bis 17 Uhr, mittwochs von 11 bis 21 Uhr sowie donnerstags bis sonntags von 11  bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Jüdisches Museum Westfalen zeigt Arbeiten von John Elsas
 
Dorsten - Collagen und Aquarelle des Künstlers John Elsas sind ab dem kommenden Sonntag im Jüdischen Museum Westfalen in Dorsten zu sehen. 1851 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns geboren, entdeckte Elsas im hohen Alter von 74 Jahren seine Liebe zur Kunst, hieß es am Mittwoch in einer Ankündigung der bis Anfang März laufenden Schau. Als Wertpapierhändler in Frankfurt kam er schon früh zu Wohlstand, heiratete mit 30 Jahren seine Frau Pauline und gründete mit ihr eine Familie. Nachdem die Familie Anfang der 1920er Jahre in die Schweiz einwanderte, waren es seine in Berlin lebenden Enkel, für die Elsas zu zeichnen begann.
Ironischerweise sinniert der Betrachter seiner Werke häufig über eine gewisse Ähnlichkeit zu den Zeichnungen von Wilhelm Busch, erschienen doch bereits zur Mitte des 19. Jahrhunderts erste Veröffentlichungen von Busch. Dessen antisemitische Haltung sei streitbar, so das Museum. Umso deutlicher wird dadurch, daß Elsas in seinen Werken künstlerisch betrachtet einen gewissen Zeitgeist einfängt. Sein künstlerisches Wirken begann mit illustrierten Briefen. Elsas experimentierte fortan mit Tusche und Aquarellfarben. Spielerisch entstanden Figuren, die er mit Bunt- und Glanzpapier ergänzte.
Es entstanden rund 25.000 Blätter, versehen mit Zeichnungen und Sinnsprüchen. Konfisziert während der Nazi-Zeit, und verpackt in zwei Holzkisten, wurden John Elsas Werke erst spät wieder in den Familienbesitz übergeben. Sein Vermächtnis ging im Jahr 2000 durch einen der Enkel an das Museum im Lagerhaus im schweizerischen St. Gallen.

Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Künstlerhaus Dortmund zeigt "Die ornamentale Geste"

Dortmund - Das Künstlerhaus Dortmund präsentiert ab dem 18. Februar die Ausstellung "Die ornamentale Geste." Die bis zum 27. März laufende Schau zeigt architekturbezogene und

Nicole Andrijevic "Paradise"
konzeptionelle Arbeiten, Rauminstallationen und digitale Medien, Malerei und Zeichnungen von insgesamt 10 internationalen Künstlern, hieß es am Mittwoch in einer Ankündigung. Im Zentrum des Interesses steht weder das Ornament als schmückendes Beiwerk noch als vordergründig erkennbares System von Wiederholungen, betonten die Kuratorinnen Anett Frontzek, Maria Schleiner und An Seebach.
Das Trio interessierte sich vielmehr für Kunstwerke, die auf die Untersuchung von ornamentalen Strukturen ausgerichtet sind, aber auch konzeptionelle Positionen, die trotz oder gerade wegen der Verwendung von ornamentalen Gestaltungsmitteln eine politische oder gesellschaftskritische Dimension erreichen. Nach Angaben des Künstlerhauses korrespondieren sämtliche in der Ausstellung präsentierten Arbeiten miteinander. Beteiligte Künstler sind unter anderem die Australierin Nicole Andrijevic, die Schwedin Gunilla Klingberg, die Schweizerin Regula Michell und die in Berlin lebende Martina Becker.

Die Ausstellung ist donnerstags bis sonntags von 16 bis 19 Uhr geöffnet.
Internet: www.kh-do.de


Kunstwerke aus dem Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museum werden ausgelagert
 
Krefeld - Die insgesamt rund 14.000 Kunstwerke des Krefelder Kaiser-Wilhelm-Museums werden zur Zeit wegen der anstehenden Sanierung des Hauses ausgelagert. Nach Angaben des Museums vom Donnerstag wird die Auslagerung in das Depot im Stadtteil Uerdingen bis Anfang März dauern. Notwendig seien rund 50 Lkw-Ladungen. Ab Mitte März soll dann auch der Umzug der Bibliothek und der Verwaltung erfolgen. Die Kosten des Umzugs werden bei rund 250.000 Euro liegen. Die Wiedereröffnung des Kaiser-Wilhelm-Museums ist für den Herbst 2013 vorgesehen.
 
Das größte Kunstwerk, das die Reise antritt ist das neun Quadratmeter große Bild Gerhard Richters mit dem Titel "1024 Farben". Das schwerste Exponat des Museums ist Richard Serras "Big T-Corner Prop", das über eine Tonne wiegt. Etwa 60 Kunstwerke, die in der Wanderausstellung "Farbwelten" bis Sonntag noch in Freiburg und anschließend in Rotterdam gezeigt werden, kehren in Klimacontainern in das Depot zurück. Zudem sind Werke an US-Museen oder andere Häuser für Ausstellungen entliehen.
 
Redaktion: Frank Becker