Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Anselm Kiefer-Ausstellung der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn in Antwerpen hat sich zum Besuchermagnet entwickelt


Verlängerung der Laufzeit bis zum 27. März 2011
 
Anselm Kiefers monumentale Werke sind seit dem 23. Oktober im Antwerpener Koninklijk Museum voor Schone Kunsten (KMSKA) zu sehen. Die Ausstellung, die auf Initiative der Stadt Antwerpen von der Stiftung für Kunst und Kultur e.V. Bonn realisiert wurde, ist mit bislang rund 50.000 Besuchern so erfolgreich, daß die Veranstalter eine Verlängerung um gut zwei Monate beschlossen haben: Bis zum 27. März 2011 besteht noch Gelegenheit, die 22 großformatigen Werke Kiefers aus dem Privatbesitz von Hans Grothe im KMSKA zu besichtigen. Von diesen Werken hatte sich der Sammler auch nach dem Verkauf seiner umfangreichen Kollektion nicht trennen wollen.
 
„Kiefers Attraktivität ist auch nach 30 Jahren ungebrochen“ freut sich Kurator Walter Smerling über den Erfolg der Ausstellung. „Mir gefällt der unkonventionelle Weg, in einem vorrangig historisch ausgerichteten Museum nun einen Protagonisten der zeitgenössischen Kunst zeigen zu können - und dabei so großen Zuspruch zu erleben. Vor allem freut mich die Zustimmung des für Kultur zuständigen stellvertretenden Bürgermeisters von Antwerpen, Philip Heylen, der großes Interesse an einer weiteren Kooperation hat und die Stiftung ermuntert hat, weitere Projekte für Antwerpen zu entwickeln.“
 
 
Ruhrfestspiele unter dem Motto "In die Zeit gefallen: Schiller"
 
Recklinghausen/Dortmund - Im 65. Jahr ihres Bestehens finden die diesjährigen Ruhrfestspiele Recklinghausen unter dem Motto "In die Zeit gefallen: Schiller" statt. Dies teilten die Veranstalter am Mittwoch in Dortmund mit. Das deutschlandweit renommierte Kulturfestival dauert vom 1. Mai bis zum 12. Juni. Auf dem Spielplan stehen neben dem legendären Schauspiel "Die Räuber" auch "Don Carlos", das Drama "Kabale und Liebe", "Maria Stuart" in einer Neuinszenierung von Michael Thalheimer, die Ballade "Die Bürgschaft" sowie das Fragment "Demetrius".
Der Schauspieler Ulrich Matthes wird Schillers Balladen zu Gehör bringen. In einer weiteren Lesung beleuchtet Bestsellerautor Rüdiger Safranski das Verhältnis "Goethe und Schiller. Die Geschichte einer Freundschaft". In Zusammenarbeit mit der Neuen Philharmonie Westfalen bringen die Ruhrfestspiele zudem Beethovens Neunte mit Schillers Ode "An die Freude" auf die Bühne. Schließlich gibt es unter dem Titel "Räuber sein! Schiller" eine Ausstellung über Leben und Werk des Dichters, konzipiert vom Deutschen Literaturarchiv Marbach.  
 
 
Lehmbruck-Museum in Duisburg präsentiert Max Klinger
 
Duisburg -  Unter dem Titel "Von der herben Zartheit schöner Formen" zeigt das Duisburger Lehmbruck-Museum ab heute eine Retrospektive zum Werk des 1920 verstorbenen Künstlers Max Klinger. Die bis zum 24. April laufende Schau zeigt den Maler, Graphiker und Bildhauer als einen der einflußreichsten Künstler seiner Zeit, der zunächst durch seine symbolistischen und gesellschaftskritischen Radierzyklen berühmt wurde, hieß es am Dienstag bei der Präsentation der Ausstellung.
 
Klingers Einfluß ist nach Angaben der Kuratoren auch in Werken anderer Künstler - etwa Käthe Kollwitz, Alfred Kubin, Max Beckmann und Wilhelm Lehmbruck - spürbar. Die in dieser Ausstellung erstmals realisierte Gegenüberstellung Klingers und Lehmbrucks mit ausgewählten Werken aus dem Bestand des Museums macht das deutlich. Die Schau zeigt unter anderem auch Klingers polychrom gestaltete Bildwerke wie "Die Neue Salome" (1893), "Kassandra" (1894) und "Beethoven" (1902). Die gezeigten insgesamt 181 Exponate stammen aus der Sammlung Siegfried Unterberger aus Meran/Leipzig, aus Museen in Thüringen und Sachsen sowie aus dem Bestand des Lehmbruck-Museums.
 
Das Museum ist mittwochs bis samstags von 12 bis 19 Uhr, donnerstags von 12 bis 21 Uhr sowie sonntags von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Montags und dienstags ist das Haus nur für angemeldete Gruppen geöffnet.
 
 
Universität Bonn zeigt ägyptische Grabbeigaben
 
Bonn - Insgesamt 24 neue Ausstellungsstücke sind seit Dienstag im Ägyptischen Museum der Universität Bonn zu bewundern. Neben Relieffragmenten aus verschiedenen Tempeln und Gräbern zählen dazu auch Figuren und Schmuckstücke sowie eine bemalte Holzstatue des Unterweltgottes Osiris, so ein Sprecher der Hochschule zum Auftakt der bis zum 23. Februar laufenden kleinen Sonderschau. Die Exponate stammen  aus der Sammlung der 2009 verstorbenen Innenarchitektin Trude Schelling-Karrer und wurden dem Museum in ihrem Testament zugesprochen.
In der Sammlung befinden sich auch Fragmente aus dem Totentempel der Pharaonin Hatschepsut (um 1450 vor Christus). Das Ägyptische Museum forscht derzeit noch nach den ursprünglichen Anbringungsorten der Fragmente. Höveler-Müller versprach zum Ausstellungsstart, daß diese Stücke auch in der für 2011 geplanten Sonderausstellung über den Duft der Pharaonin zu sehen sein werden. Dann sei das Pharmazeutische Institut der Universität mit der seit rund zwei Jahren laufenden Rekonstruktion des Parfums der Königin fertig.
 
Die Schau ist dienstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 

Münster zeigt Plakate aus der 1968er Zeit
 
Münster - "Visuelle Revolten. Schnitte durch die Plakatszene um 1968" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem (morgigen) Freitag im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster zu sehen ist. Gezeigt werden etwa 100 Plakate aus der am Zeit der Studentenunruhen um 1968 und ihrem kulturellen Umfeld, hieß es am Donnerstag. Präsentiert werden zudem bis zum 1. Mai Flugblätter und Zeitschriften-Cover zu Themen wie "Schulmisere" oder "Polizei-Gewalt". 
Im Zentrum dieser Schau stehen die Ereignisse an der Westfälischen Wilhelms Universität, die nach Angaben des Museums mehr als einen Nebenschauplatz der bundesweit aufflammenden Proteste gegen überlebte Hierarchien und für eine breite öffentliche Debatte darüber war.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags von 10 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Rundgang durch Düsseldorfer Kunstakademie startet am 9. Februar
 
Düsseldorf - Der von Kunstfreunden hoch geschätzte Rundgang durch die Düsseldorfer Kunstakademie findet in diesem Jahr vom 9. bis zum 13. Februar statt. Bei der Schau präsentieren die Studenten der auch international renommierten Akademie eine Auswahl ihrer neuesten Arbeiten aus den Bereichen Malerei, Fotografie, Bildhauerei, Bühnenbild, Freie Kunst, Architektur und Film/Video. Der Rundgang zählt bei Kunstfreunden im Allgemeinen, aber auch bei Sammlern, Galeristen und Museumsleuten zu den beliebtesten Terminen. In den vergangenen Jahren wurden jeweils rund 30.000 Besucher gezählt. Werktags ist der Rundgang von 9 bis 20 Uhr und samstags/sonntags von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Bridget Riley erhält den diesjährigen Rubenspreis der Stadt Siegen
 
Siegen - Die 1931 geborene englische Malerin Bridget Riley erhält den diesjährigen Rubenspreis der Stadt Siegen. Die seit 1957/58 vergebene Auszeichnung ist mit 5.200 Euro dotiert und wird der in London lebenden Künstlerin im Sommer nächsten Jahres überreicht, teilte ein Sprecher der Stadt am Dienstag mit. Am Tag der Preisübergabe werde zudem eine Ausstellung mit Werken von Riley im Musem für Gegenwartskunst eröffnet. 
 
Zu Beginn der 1980er Jahre bezog Riley in ihre Arbeiten eine neue koloristische Komponente mit ein. Sie begann sich mit der jeweils charakeristischen Farbigkeit kunsthistorischer Vorbilder auseinander zu setzen, so die Jury. Der Künstlerin gehe es in ihren Arbeiten "um eine Verbindung der europäischen Tradition konkreter Malerei mit ihrem Anspruch auf Autonomie und Systematik, mit der gesamten abendländischen Malereitradition der Koloristik", hieß es in der Begründung.
Riley erhielt bislang mehrere Auszeichnungen und Preise, unter anderem 1968 den Internationalen Preis für Malerei der Biennale in Venedig und 2009 den Kaiserring der Stadt Goslar. Der 1955 gegründete Rubenspreis der Stadt Siegen gehört zu den renommiertesten internationalen Kunstpreisen. Er wird alle fünf Jahre einem Maler oder einem Graphiker zugesprochen, die sich im europäischen Kunstschaffen durch ein wegweisendes künstlerisches Lebenswerk ausgewiesen haben.
Die Auszeichnung erinnert an den Maler-Diplomaten Peter Paul Rubens, der den Gedanken europäischer Einigung in seinem Lebenswerk ausgedrückt hat, lange bevor er politische Realität werden konnte. Peter Paul Rubens - in Siegen geboren - hat als Hauptmeister der europäischen Barockmalerei jene künstlerischen und europäischen Maßstäbe gesetzt, denen die Preis-Verleihung seit 1957/58 verpflichtet ist. Frühere Preisträger waren unter anderem Francis Bacon, Antoni Tápies, Emil Schumacher, Lucian Freud, Maria Lassnig und Sigmar Polke.
 
Redaktion: Frank Becker