Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Ausstellung "Parallelprozesse" zum Werk von Beuys jetzt kostenlos
 
Düsseldorf - "Beuys zum Nulltarif" hat die Kunstsammlung Nordhrein-Westfalen K20 in Düsseldorf angekündigt. Dahinter verbirgt sich eine Aktion, die vom 11. bis 16. Januar für die große Ausstellung "Joseph Beuys. Parallelprozesse" freien Eintritt zu der Schau gewährt. Zu sehen sind in dieser letzten Woche der Ausstellung insgesamt rund 300 Werke des früheren Düsseldorfer Kunstprofessors, der zu den wichtigsten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts gehört. Bislang haben nach Museumsangaben über 75.000 Besucher die Beuys-Schau gesehen.  
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 - 18 Uhr, samstags von 11 - 22 Uhr sowie sonntags von 11 - 18 Uhr geöffnet.
 

Jazz - Nachtfoyer im Kleinen Schauspielhaus Wuppertal

Samstag, 12. Februar, 23:00 

Schauspielhaus Wuppertal Elberfeld
Philipp van Endert Trio
Philipp van Endert – electric & acoustic guitars
André Nendza – acoustic bass
Kurt Billker – drums
  
Diese Formation des Gitarristen/Komponisten Philipp van Endert präsentiert ihn in der wahrscheinlich reifsten und sensibelsten Rolle seiner zahlreichen Projekte und CDs, für die er bisher als Leader oder Sideman spielte. Die immerwährend neu zu findende Balance zwischen Tradition und Trendsettersein wird von dem Trio meisterhaft bewältigt.
 
Samstag, 26. März, 23:00 
Schauspielhaus Wuppertal Elberfeld
Arkady Shilkloper und Vadim Neselovskyl
Die beiden Musiker präsentieren als Duo Original-Kompositionen von Vadim Neselovskyi (Piano) und Arkady Shilkloper (Waldhorn, Flügelhorn). 
Sie finden zu einer delikaten Mischung aus Jazz, Klassik, ethnischer und improvisierter Musik zusammen. Beteiligung an Projekten wie dem Moscow Art Trio (Arkady Shilkloper) bzw. dem Quintett der Jazzlegende Gary Burton (Vadim Neselovskyi) stellen einen akustischen Leckerbissen in Aussicht.
 
Samstag, 09. April, 23:00 
Schauspielhaus Wuppertal Elberfeld
Die freundliche Übernahme
Robert Landfermann - Kontrabass, 
Niels Klein - Tenorsaxophon und Bassklarinette 
Jonas Burgwinkel - Schlagzeug
 
Dieses Trio kann als eine der spannendsten neuen Formationen der deutschen Jazzszene angesehen werden. Es umfaßt weit mehr als die traditionelle Saxofontrio Besetzung vermuten läßt und entdeckt musikalische Welten zwischen komplexer Komposition und intuitiver Improvisation mit kraftvoller Klarheit.
 
Ralf Ebeling neuer Künstlerischer Direktor beim WLT
 
Castrop-Rauxel - Das Westfälische Landestheater in Castrop-Rauxel (WLT) vermeldet einen Personalwechsel im Leitungsteam. Seit Jahresbeginn ist Ralf Ebeling Künstlerischer Direktor der Landesbühne. Er vertritt nach Angaben des Theaters für zunächst zwei Jahre Intendant Sebastian Heindrichs, der erkrankt ist. Der 1960 in Düsseldorf geborene Ebeling beendete 1982 sein Studium der Theaterwissenschaft, Philosophie und Germanistik an der FU Berlin.
 
Nach seiner Regieassistenz am Düsseldorfer Schauspielhaus bei Werner Schroeter, Peter Palitzsch und Helm Bindseil arbeitete er als freier Regisseur unter anderem am Schloßtheater Celle, am Volkstheater Rostock sowie an den Bühnen der Stadt Bielefeld und den Städtischen Bühnen in Münster. Dem WLT ist Ebeling als Gast-Regisseur seit der Spielzeit 2006/2007 verbunden. Unter anderem mit seinen Inszenierungen etwa von "Prinz Friedrich von Homburg" (Kleist), "Emilia Galotti" (Lessing), "Das Leben des Galilei" (Brecht) oder "Don Carlos" (Schiller) etablierte sich das WLT im Bereich der Klassiker-Interpretationen. Ralf Ebeling lebt in Münster.
 
 
Internationaler Gesangswettbewerb "Neue Stimmen" startet zum 14. Mal
 
Gütersloh - Bis zum 31. März können sich junge Operntalente für den 14. Internationalen Gesangswettbewerb "Neue Stimmen" der Bertelsmann Stiftung bewerben. Das Finale des Sängerwettstreits findet vom 16. bis 22. Oktober in Gütersloh statt. Vorsitzender der Jury ist Dominique Meyer, der Direktor der Wiener Staatsoper. Der Wettbewerb "Neue Stimmen" wird in Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Rundfunk ausgetragen. Der 1. Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.
 
Von  April bis August hat der Sängernachwuchs die Gelegenheit, sich bei 22 internationalen Vorauswahlen vorzustellen – und zwar in Berlin, Buenos Aires, Chicago, Düsseldorf, Florenz, Ko­penhagen, Kiew, London, Madrid, Mexico City, Moskau, München, New York, Peking, San Fran­cisco, Sydney, Tiflis, Toronto, Vilnius, Warschau, Wien und im japanischen Yokosuka. Brian Dickie, der Direktor des Chicago Opera Theaters, wird zu allen Vorauswahlen reisen, um ein gleichbleibendes Niveau der Sänger zu gewährleisten. Die besten 40 bis 45 Sänger qualifizieren sich für die Endrunde in Gütersloh.
 
Bewerber können sich über die Website www.neue-stimmen.de/bewerbung anmelden. Dort finden sie ausführliche Informationen über das gesamte Reglement – vom Pflichtrepertoire aus vier Stil-Epochen (16. bis 20. Jahrhundert) bis zu den Adressen der Vorauswahl-Orte. Für Sänger gilt eine Altersgrenze von 32 Jahren, Sängerinnen dürfen nicht älter als 30 Jahre sein. Online-Bewerber erhalten ein persönliches Paßwort, mit dem sie alle aktuellen Informationen, Daten und Benotung im ge­schützten Bewerber-Bereich individuell abrufen können. Für den vergangenen Wettbewerb 2009 hatten sich weltweit mehr als 1.100 junge Talente beworben. Der erste Preis ging an die Sopranistin Eunju Kwon aus Südkorea.
 
 
 
Ausstellung zeitgenössischer chinesischer Kunst in der Stiftung Mercator
 
Essen - Unter dem Titel "Das Ich im Anderen" zeigt die Stiftung Mercator in Essen ab dem 14. Januar eine Ausstellung mit Werken zeitgenössischer chinesischer Kunst. Nach Angaben der Stiftung vom Wochenende wurden als künstlerische Mittel sowohl Malerei, Fotografie, Kalligraphie und Skulptur als auch Video, Schrift und Bücher gewählt. Der durch das chinesisch-deutsche Kuratorenduo Tian Yuan und Alexander Ochs entwickelten Ausstellung gingen Interviews zum Thema "China" mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stiftung Mercator voraus.
Gezeigt werden bis zum 30. Juni Arbeiten der jüngsten Generation chinesischer Künstler, die meist in den 1980er Jahre geboren wurden und so von der Kulturrevolution und dem 1989er Massaker am Tiananmen weitestgehend unbelastet sind. Die Generation wuchs im entstehenden Globalismus und mit dem Internet auf, sie verfügt anders als chinesische Künstler vor ihnen über kunstgeschichtliche wie gesellschaftspolitische Informationen weltweit und fusioniert so das „Ich im Anderen“ zu einer eigenen, neuen Sprache die ebenso universell wie chinesisch ist.
 
Die Ausstellung ist werktags in der Zeit von 10 bis 17 Uhr in der Huyssenallee 46 in Essen kostenlos geöffnet. Bei Gruppenbesuchen ab vier Personen wird um vorherige Anmeldung unter 0201–2452220 gebeten.
 
 
Unterhaltsame "Kapriolen" im Apollo-Varieté
 
Düsseldorf - Unter dem passenden Titel "Kapriolen" hat das neue Programm jetzt im Apollo-Varieté in Düsseldorf Premiere gefeiert. Auf der Bühne gab's neben fliegenden Teppichen auch magische Karten, bezaubernde Jonglage und einen irrsinnig-komischen Belgier, der vor lauter Aufregung mit seiner Geige Mikrofon, Kabel und Notenständer den Garaus macht, noch bevor überhaupt der erste Ton zu hören ist. Knapp zweieinhalb Stunden dauern die "Kapriolen", die vom Premierenpublikum viel verdienten Applaus bekamen.
Der aus Prag stammende Alan Sulc nimmt es bei seiner Ball-Jonglage mit acht, zum Schluß sogar mit neun weißen Bällen auf, die um ihn herum zu tanzen scheinen. Juliana Chen aus dem chinesischen Hunan verblüfft die Gäste mit ihrer furiosen Kartenmagie. Effektvoll schiebt sie ihre Ärmel hoch bis zum Ellenbogen und hat soviel Fingerspitzengefühl, daß es Spielkarten über Spielkarten über Spielkarten regnet. Der in Teilen des Abends etwas zu satirisch daherkommende Moderator Ludger K. begeistert aber mit einer Jürgen Markus-Imitation und mit seinem Bekenntnis: "Ich glaube nicht an Gott und der weiß das auch."
Hübsch anzusehen im neuen Programm, das bis zum 27. Februar zu sehen ist, auch Antoine und Aurore, die zu sakralen Klängen feinste Hand-auf-Hand-Akrobatik vorführen. In der Genauigkeit ihrer variationsreichen Bewegungen erkennt man ihr Vertrauen zueinander. Salti, Drehungen um den Körper des Partners, Schrauben, Sprünge und Wirbel gehören zu dieser anmutigen, barfuß getanzten Nummer der "Kapriolen" dazu. Der Belgier Jan van Dyke ist der immer wiederkehrende "Running-Gag" im neuen Apollo-Programm und allein seine Körperhaltung und seine Grimassen reichten bei der Premiere aus, wahre Lachsalven hervorzurufen.
 

Redaktion: Frank Becker