Aktuelles aus der Kultur NRW - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



LWL-Museen zählten 2010 fast 1,3 Millionen Besucher
 
Münster - Die insgesamt 17 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben im vergangenen Jahr gut 1,26 Millionen Besucher zu ihren Ausstellungen begrüßen können. Wie die Kulturdezernentin des Verbandes, Barbara Rüschoff-Thale am Montag in Münster mitteilte, seien die Besucherzahlen im Vorjahresvergleich stabil geblieben. Über einen neuen Besucherrekord im Museum für Archäologie in Herne sorgte die Sonderausstellung "AufRuhr1225!", die allein 166.000 Menschen anzog. Insgesamt vermeldete das Museum 207.000 Besucher.
Ein weiterer Höhepunkt war laut Rüschoff-Thale die "Helden-Ausstellung" des Industriemuseums. Neben der Hauptausstellung in der Henrichshütte in Hattingen, zeigten die sieben weiteren Standorte des LWL-Industriemuseums Satellitenausstellungen. Alleine in Hattingen kamen 98.500 Besucher in die Schauen der Henrichshütte. Das Landesmuseum für Klosterkultur im Kloster Dalheim im Kreis Paderborn zählte nach der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts und der im Herbst neu eröffneten Dauerausstellung "Eingetreten! 1.700 Jahre Klosterkultur" 55.000 Besucher.
Trotz des nur sehr eingeschränkten Museumsbetriebes kamen 51.000 Besucher ins Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte. Das Naturkundemuseum Münster, das wegen Bauarbeiten für sechs Wochen geschlossen blieb, erreichte mit 152.000 Besuchern sein zweitbestes Ergebnis. Zu den besucherstärksten Museen des Verbandes gehörten auch 2010 wieder die Freilichtmuseen. Das in Detmold lockte mit der  Sonderausstellung "Planet Westfalen" rund 177.000 Menschen an. verkraften. Ins Hagener Freilichtmuseum kamen knapp 140.000 Besucher. Mit der Sonderausstellung "Für Königtum und Himmelreich - 1000 Jahre Bischof Meinwerk von Paderborn", konnte das Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn seine Besucherzahlen leicht auf 24.000 steigern.
 
 
Fotoausstellung über die Jahrzehnte des Jetset
 
Die Schau mit dem Titel "Zeitgeist und Glamour" startet am 5. Februar in Düsseldorf
 
Düsseldorf - "Zeitgeist und Glamour" lautet der Titel einer Fotoausstellung im NRW-Forum Kultur und Wirtschaft, die sich mit den Jahrzehnten des Jetsets beschäftigt. Wie ein Sprecher des Museums am Montag mitteilte, zeigt die bis zum 15. Mai laufende Schau rund 400 Aufnahmen mit dem Fokus auf die 60er und 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. "Über den Weg des Visuellen, des Fotografischen erschließt sich im musealen Zusammenhang auch eine gesellschaftliche Revolution", hieß es in der Ankündigung weiter.
Der gesellschaftliche Wandel dieser beiden Dekaden war nach Angaben der Kuratoren bestimmt durch die Medienkultur. Der gesellschaftliche Wandel, auch als "Wertewandel" deklariert, wurde nach Angaben der Ausstellunsmacher geprägt durch Medien, Musik, Jugend- und Protestkultur. Fotografie und Film waren die Medien dieses Zeitpunktes. Die Ausstellung mit bislang noch nie öffentlich ausgestellten Aufnahmen bietet ein Kaleidoskop von Lebensformen der 60er und 70er Jahre, das sich auf die "Szenen" der Metropolen der westlichen Welt konzentriert.
Die Ausstellung führt in die Zentren des Jetset, an die Côte d’Azur und nach St. Moritz, nach Paris, London, Rom, New York. Heute kennt man viele der Protagonisten, damals waren es junge Playboys, Kreative, Visionäre – so sieht man Gunther Sachs, Brigitte Bardot, Andy Warhol, aber auch Truman Capote oder den jungen Karl Lagerfeld. Heute kennt man auch die inzwischen großen Fotografen, die damals ihren Ruf begründeten, wie etwa Richard Avedon, David Bailey, William Klein, Jeanloup Sieff oder Robert Mapplethorpe. Zusammengetragen wurden die Aufnahmen in der Schweizer Nicola Erni Collection.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 20 Uhr sowie freitags von 11 bis 24 Uhr geöffnet.
Internet: www.nrw-forum.de
 
 
Ausstellung zeigt aktuelles Design aus Lagunenpfählen von Venedig
 
Köln - "Zwischen den Pfählen Venedigs" lautet der Titel einer Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst in Köln, die am 18. Januar eröffnet wird. Sie zeigt nach Angaben des Museums  bis zum 13. März aktuelles Design an den Lagunenpfählen der weltberühmten Stadt, die nicht zuletzt wegen ihres morbiden Charmes fasziniert. "Briccole", so werden die Holzpfähle aus Eiche genannt, auf denen Venedig errichtet wurde und die sichtbar in den Kanälen den Gondeln zum Anlegen dienen und Navigationsstrecken in der Lagune kennzeichnen.
Sie sind bis zu zehn Meter lang und müssen nach fünf bis zehn Jahren ausgetauscht werden, wenn die Gezeiten, Wind und Wetter ihre Spuren an ihnen hinterlassen haben. Mikroorganismen und die Meeresfauna tragen ebenfalls zum Zerfall bei. Eine italienische Möbelfirma kam nun auf die Idee, diese für die Lagune nutzlos gewordenen Eichenstämme einer Zweitverwertung zuzuführen und sie als Designobjekte zu "recyclen". 29 bekannte Designer – darunter Philippe Starck, Angela Missoni, Matteo Thun und Karim Rashid – wurden eingeladen, dieses außergewöhnliche Material zu interpretieren. Entstanden sind unter anderem Tische, Regale, Hocker, Lampen, Sitzbänke, Raumteiler oder Skulpturen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11-17 Uhr, jeden ersten Donnerstag im Monat von 11-22 Uhr geöffnet.


Kunstsammlung NRW zeigt Werkschau des Fotokünstlers Thomas Struth
 
Düsseldorf - Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen beginnt das neue Jahr mit zwei neuen Akzenten. Zum einen zeigt sie eine große Werkschau des Fotokünstlers Thomas Struth im K20 am Grabbeplatz am Rande der Düsseldorfer Altstadt. Er zählt nach Angaben der Kunstsammlung heute zu den bedeutendsten Vertretern der deutschen Foto-Szene. Vom 26. Februar bis zum 19. Juni  zeigt die Ausstellung unter dem Titel "Thomas Struth - Fotografien 1978-2010" rund 100 Arbeiten und gibt damit erstmals in Europa einen repräsentativen Überblick über das Gesamtschaffen des Künstlers.
 
Zum anderen wird im 50. Gründungsjahr der Kunstsammlung NRW der Kunstbesitz des Landes umfangreicher als je zuvor zu sehen sein. 1961 erwarb das Land insgesamt 88 Werke Paul Klees, die das Fundament der Museumssammlung bilden. In unmittelbarer Nachbarschaft zu den surrealistischen Werken von Max Ernst, Salvador Dalí, Yves Tanguy und René Magritte wird Rosemarie Trockel ab Anfang Februar 2011 einen Raum mit ihren neuen Arbeiten einrichten.


Redaktion: Frank Becker