Kürzung von Theaterzuschüssen in Bonn

Deutscher Bühnenverein kritisiert

von Andreas Rehnolt

Bühnenverein kritisiert geplante Kürzung
von Theaterzuschüssen in Bonn

 
Köln/Bonn - Der Direktor des Deutschen Bühnenvereins, Rolf Bolwin, hat am Mittwoch die von der Bonner Stadtverwaltung geplante massive Kürzung der Zuschüsse für das Theater der Stadt scharf kritisiert. Die angebliche Kürzung um 7 Millionen Euro nannte Bolwin in einer in Köln veröffentlichten Mitteilung "abwegig, unbedacht und destruktiv". Die Kürzung würde praktisch darauf hinauslaufen, daß das Theater das gesamte künstlerische Personal entlassen müßte.
 
Mindestens 120 Mitarbeiter würden ihren Job verlieren, spielfähig wäre das Theater dann nicht mehr, warnte der Bühnenvereins-Direktor. Schon bei einer Kürzung in Höhe der bereits veranschlagten 3,5 Millionen Euro droht laut Bolwin ein Personalabbau, der die Struktur des Theaters zutiefst beschädigen wird. "Künstler, die mit ihrer gesamten Kraft die Leistungsfähigkeit des Theaters tragen, werden durch solche Kürzungspläne zur Abwicklungsmasse erklärt", kritisierte Bolwin weiter.
 
Zudem verspiele die Stadt Bonn mit der Konzentration der Haushaltskürzungen auf die Bereiche Kultur und Freizeit einen wesentlichen Teil ihrer Zukunftschancen. Dies gelte auch angesichts der massiven Kürzungen, die schon vor Wochen durch das Papier des früheren Bonner Kulturdezernenten Ludwig Krapf für die Privattheater und die freie Szene angekündigt wurden.