Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Theater Aachen bringt Szenen aus dem Alten Testament auf die Bühne
 
Uraufführung des Stücks "An den Wassern zu Babel" für Schauspieler, Sänger und Orchester
 
Aachen - Morgen haben Theaterfreunde in Aachen die Gelegenheit, einen Blick auf die anstehende Inszenierung des Stücks "An den Wassern zu Babel" zu werfen. Die Premiere des spartenübergreifenden Projektes für Schauspieler, Sänger und Orchester wird am 7. November sein. Die Uraufführung zeigt eine menschliche Gemeinschaft, die auf der Suche nach Gesetzen des Zusammenlebens und einer verbindenden Spiritualität ist, hieß es in einer Mitteilung des Theaters.
 
Mit Mitteln des Theaters wird erzählt, was die Bibel über die Entstehung von Religionen und ihren Gesetzen berichtet. Dazu gibt es für das Theater Aachen verfaßte Szenen, in denen der polnische Theaterautor Tomasz Man über biblische Figuren, wie Noah, Abraham und Mose, ihre Taten, ihre Verantwortung und ihre Konflikte, schreibt. Musikalisch liegt ein Schwerpunkt auf Psalmvertonungen des französischen Barockkomponisten Michel-Richard de Lalande und Felix Mendelssohn-Bartholdy, sowie Kompositionen von Edgar Varèse. 
 
Selbst in einer oft als säkularisiert erscheinenden Welt hat die Frage nach Gott und Religion, im Hinblick auf Herrschaft, Macht und gesellschaftliche Werte nichts an Relevanz eingebüßt, hieß es im Vorfeld der Inszenierung. Das Projekt des Musiktheaters und des Schauspiels begibt sich nach Angaben von Generalintendant Michael Schmitz-Aufterbeck "auf eine Spurensuche in die Geschichten des Alten Testaments"
 
Bibeltexte wie die "Vertreibung aus dem Paradies", der "Turmbau zu Babel", Moses und die "Sintflut" thematisieren nach Angaben der Theatermacher das nicht immer eindeutige Verhältnis zwischen den Menschen und Gott. Die Beschreibungen  der Entstehung von Religion und Gesellschaft könnten helfen, auch die heutige politische, religiöse und gesellschaftliche Situation besser zu verstehen.
 
 
 
Ausstellung über Kätze Kollwitz und die französische Moderne
 
Die Schau mit dem Titel "Paris bezauberte mich..." startet am kommenden Donnerstag
 
Köln - "Paris bezauberte mich ..." ist der Titel einer Ausstellung im Kölner Käthe  Kollwitz-Museum, die am Donnerstag eröffnet wird. Die bis zum 16. Januar nächsten Jahres laufende Schau zeigt die Künstlerin und die französische Moderne, teilte die Leiterin des Museums, Hannelore Fischer, am Wochenende mit. Präsentiert werden über 160 Werke von Impressionisten und Neoimpressionisten, die dem Museum von über vierzig Leihgebern aus aller Welt zur Verfügung gestellt wurden. Kollwitz (1867 bis 1945) besuchte die französische Kunstmetropole 1901 und 1904.
 
Die lichte und leichte Welt der Pariser Nachtlokale, Liebespaare, Aktdarstellungen und Straßensujets waren während dieser Aufenthalte auch Themen von Käthe Kollwitz, hieß es im Vorfeld der Ausstellung weiter. Angeregt von den Pariser Zeitgenossen habe sich die Künstlerin zu großer Experimentierfreude mit Farbe, Fläche, Linie und Komposition inspirieren lassen. Die Schau zeigt fast alle ihrer schönsten farbigen Lithographien.
 
Zu den Höhepunkten der Ausstellung gehört nach Ansicht der Kuratoren der Vergleich der Kollwitz-Plastik "Liebespaar" mit Werken von Auguste Rodin. Auch die Nähe vieler früher Kollwitz-Aktzeichnungen zu Rodin und Aristide Maillol wird in der Ausstellung deutlich. Neben den farbigen Lithographien und Aktzeichnungen sind auch Plastiken der Künstlerin zu sehen. Ihre Werke werden unter anderem denen von Edgar Degas und Pierre Bonnard gegenübergestellt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Internet: www.kollwitz.de
 
 
Ausstellung über Skulptur und Tee-Keramik in Düsseldorf
 
Düsseldorf - "Skulptur und Tee-Keramik" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem kommenden Freitag im Eko-Haus der japanischen Kultur in Düsseldorf zu sehen ist. Nach Angaben der Veranstalter vom Wochenende zeigt die bis zum 19. November laufende Schau Arbeiten des 1932 im japanischen Kobe geborenen Künstlers Aisaku Suzuki. In seinen Anfangsjahren gestaltete Suzuki des Veranstalters Teekeramik, die in Japan eine lange Tradition hat. Seit 1979 gestaltete er Arbeiten aus Steinzeugton oder Porzellan. Der Künstler gestaltete zudem Haiku-Bilder aus Porzellan nach Gedichten von Matsuo Basho, hieß es im Vorfeld der Ausstellung weiter.
 
Internet: www.eko-haus.de
 
 
Duisburg lädt zu Wiegenliedern und Schlafgesängen
 
An den beiden letzten Oktobertagen gibt es bei insgesamt 14 Veranstaltungen auch Konzerte zum Mitsingen, Summen und Träumen
 
Duisburg - Im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres Ruhr.2010 lädt die Revierstadt Duisburg am 30. und 31. Oktober große, kleine und kleinste Mitbürger zu einem Festival  der Wiegenlieder und Schlafgesänge. Die künstlerische Direktorin der "Stadt der Kulturen" der Ruhr.2010 GmbH, Asli Sevindim sagte bei der Vorstellung des Programms, man wolle die große Vielfalt der europäischen Wiegen- und Schlaflieder zeigen. Die seien nicht nur generationenübergreifend, sondern hätten auch eine lange Tradition. Wiegenlieder und Schlafgesänge gibt es laut Sevindim überall auf der Welt.
 
Seit Jahrhunderten werden die Einschlaflieder von Generation zu Generation weitergetragen und bilden damit einen wichtigen Teil kultureller Identität, hieß es im Vorfeld des Projekts, das in insgesamt 14 Veranstaltungen mit Unterstützung der Duisburger Philharmoniker in der Mercatorhalle stattfindet. Besucher können bei einigen dieser Veranstaltungen auch selbst Mitsingen, Summen oder Träumen, erklärte der Intendant der Duisburger Philharmoniker, Alfred Wendel. So gibt es etwa am 30. Oktober ein Konzert des Männervocalensembles "Vocus Focus" zum Zuhören und Mitsingen. Die Texte werden laut Wendel für die Besucher ausgelegt, die Melodien sollten die Besucher dagegen selbst im Kopf haben.
 
Am 31. Oktober steht unter anderem die Veranstaltung "Zwischen Wachen und Träumen" auf dem Programm. Geboten werden laut Wendel Lieder, Gedichte und Geschichten zur Nacht. Und auch Freunde des Orchesters kommen am Wiegenlied-Wochenende nicht zu kurz. Dabei geht es unter der Fragestellung "Weißt Du, wie viel Sternlein stehen?" unter anderem auch um die Frage, was passiert, wenn das Wiegenlied nciht wirken will. "Emil will nicht schlafen", heißt das neue Werk der Komponistin Carola Bauckholt, das an diesem Abend uraufgeführt wird.
 
Das Festival rund um "Morpheus' Arme" hat nach den Worten von Sevindim auch Wiegenlieder für Schlaflose im Programm. "Nachtgestalten" lautet hier der Titel eines inszenierten Weltmusikkonzerts mit Wiegenliedern aus dem mediterranen Raum. Hier sind Musiker und Sänger aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Bosnien und der Türkei zu hören mit beruhigenden und tröstenden Wiegenliedern in der jeweils eigenen Sprache. Dieser Abend sei sicherlich "nicht zum Einschlafen", betonte Wendel.
 
Speziell an Familien mit Wurzeln in fremden Ländern richtet sich am 31. Oktober die Veranstaltung "Schlaf, Menschlein, schlaf" mit Wiegenliedern aus aller Welt. Dabei dürfe durchaus auch geschlummert werden, hieß es bei der Programm-Vorstellung. Auch ein "Sleep-in" mit Musik und Geschichten für Kinder steht auf dem Programm. Dabei würden unter anderem Abenteuer-Geschichten zwischen Wachen und Träumen, für Nachteulen und andere Schlafmützen zur Musik erzählt. Am 30. Oktober gibt es außerdem Singen mit "Canto elementar", mit Kindern der evangelischen Kindertagesstätte des Familienzentrums "Hand in Hand" in Essen und ihren Singpaten im Seniorenalter.
 
Einzelheiten zum Programm des Festivals "Wiegenlieder" gibt es im Internet: www.ruhr2010de/tickets
 
Redaktion: Frank Becker