...aussem Leben
Neues aus der Siedlung Sie waren damals auch dabei? Als Deutschland nach dem Krieg in Trümmern lag, die Industrieregion des Ruhrgebiets von alliierten Bombenteppichen nahezu in die vorindustrielle Zeit zurückgeworfen war und die, die es zu Hause überlebt hatten und jene, die aus der Kriegsgefangenschaft in ihre zerstörten Städte zurückkamen, ihre Heimat wieder aufbauen mußten. Es war - vor allem für die „kleinen Leute“ - ein Anfang bei Null. Aber man hatte über die schlimme Zeit der braunen Gewaltherrschaft und über den beinahe jede Familie betreffenden Tod von Kriegs- und Bombenopfern etwas herübergerettet in die neue Zeit: einen unerhörten Optimismus und den sprichwörtlichen Fleiß, der Deutschland und besonders das Ruhrgebiet einst zur Blüte gebracht hatte.
Nach den Hungerwintern 1945-1948 und Jahren des Überlebens im Provisorium ordnete sich die Welt für die Deutschen neu. Unter dem ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem
Der Graphische Klub Stuttgart zeichnete den Schwarz-Weiß-Kalender mit der Bronzemedaille seiner internationalen Kalenderschau aus, bei immerhin 1.313 Einsendungen ein großartiges Ergebnis und hohes Lob für asso-Chefin Ingrid Gerlach und ihre Mitarbeiterinnen. Die gelungene Mischung aus Schnappschüssen und zeittypisch gestellten Aufnahmen läßt das Bild einer intakten bürgerlichen Gemeinschaft entstehen, in der Begriffe wie Arbeitslosigkeit, Integration, Islamismus und Endlager unbekannt waren. Es gab Hunderttausende Vertriebene und Flüchtlinge, die in der Bundesrepublik
Das Leben der kleinen Leute spielte sich nachbarschaftlich auf der Straße, im Hof und bei „Tante Emma“ ab. Man saß in den Mußestunden nach Feierabend mit dem Pfeifchen (Juni) auf den Stufen vor der Tür der Bergmanns-Siedlung, hielt einen kleinen Plausch beim Einkaufen (Februar), bestaunte den neuen Wagen (Juli, könnte eine Floride sein...), sorgte im Schatten der Fördertürme im Gärtchen der Siedlung für das Gemüse für Mutters Küche (März) und freute sich über den Postboten, der damals noch zweimal am Tag kam und - das glaubt ja heute niemand mehr - fast ausschließlich Briefe und Postkarten von Mensch zu Mensch in seiner ledernen Umhängetasche brachte (November). Teppiche wurden noch im Hof geklopft
Sie waren auch dabei - damals? Dann sollten Sie sich diesen Kalender im Internet oder im Buchladen einmal in Ruhe anschauen, ihn mit nach Hause nehmen und ihn dann an einen Fleck hängen, wo er Ihnen stets vor Augen ist. Erinnern Sie sich daran, wie es einmal war, als die Welt wieder in Ordnung kam und ein Plausch über den Gartenzaun oder unter der Tür des Lädchens nebenan die Menschen verband. Um die Ecke – Monatskalender 2011
© 2010 asso Verlag Oberhausen, in Zusammenarbeit mit dem Fotoarchiv Stiftung Ruhr Museum, Essen - 12 Monatsblätter Format 40 x 40 cm, gedruckt in Duotone, Spiralbindung Motivübersicht auf der Rückseite des Kalenders - ISBN 978-3-938834-48-0 - €(D) 19,90
Weitere Informationen unter: www.assoverlag.de
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