Markus 16,16

Ulrich T. Christenn - Atlas der christlichen Glaubensgemeinschaften in Wuppertal

von Frank Becker

Atlas der christlichen Glaubensgemeinschaften in Wuppertal

Ein Projekt der Bergischen Universität



"Wer den Glauben hat, dem stehe die Form frei, nur daß er selber vorurteilslos gegen andere Formen sei, : das sind wir Gott und Christus schuldig, und wir werden es zu verantworten haben, wenn ein Christ seiner Freiheit entbehrt."  Oliver Cromwell in seiner Parlamentsrede am 17.9.1656

Wuppertal, d.h. die Städte Barmen und Elberfeld im Bergischen Land sind mit Cronenberg und dem "über den Berg" gelegenen Ort Ronsdorf, der einst Rückzugsgebiet des "verbannten" Sektierers
Elias Eller war,
seit jeher als Hort einer erstaunlichen Dichte von christlichen Glaubensgemeinschaften, Sekten, Gemeinden und Gruppen bekannt. Sicher haben die langgezogene Enge des Wuppertals und der Zuzug vieler Fremder in die prosperierenden Städte der Frühindustrialisierung gleichermaßen eine Entwicklung gefördert, ob derer diese erstaunliche Dichte und Vielfalt an konkurrierenden Kirchen entstand.

Der Theologe Ulrich T. Christenn hat sich im Rahmen eines Forschungsprojektes der Universität Wuppertal mit der Geschichte, Entstehung und dem aktuellen Bestand an christlichen Gemeinschaften in Wuppertal befaßt. Als Ergebnis liegt jetzt der "Atlas der christlichen Glaubensgemeinschaften in Wuppertal" vor, ein wenn auch wissenschaftlich recherchiertes, so doch keineswegs trockenes großformatiges Buch zum Stand der Dinge. Erfaßt wurden katholische, evangelische, orthodoxe, freikirchliche, reformierte, apostolische, baptistische und andere freie Gemeinden, einschließlich der fremdsprachigen, die in Wuppertal recht zahlreich sind. Nicht berücksichtigt wurden jüdische und moslemische Gemeinden. Quäker, Mormonen, Zeugen Jehovas und andere sektiererische Gruppen hingegen gehören zu den 47 erfaßten Glaubensgemeinschaften.

Wer hat wohl schon von der Tin Lanh Gemeinde, der Kimbanguistischen Gemeinde oder Tamilischen Maranatha Gemeinde gehört? In Christenns Atlas sind sie erfaßt, ebenso wie die Heilsarmee, die Serbisch Orthodoxen, die Pfingstkirchen, Brüdergemeinden und die Christian Science.

Gregor Breuer
Auch einzelnen Galionsfiguren christlicher und sozialer Leistungen wie dem Gründer des katholischen Jünglings- und Gesellenvereins Gregor Breuer und dem Priester Adolph Kolping, der auf Breuers Gründung das Kolping-Werk aufbaute, ist Raum gegeben. Zitate der Literatur zum Glauben lockern das Sachliche auf. Fotos der Kirchen und Gebetshäuser, Angaben zur Erreichbarkeit (u.a. den Web-Seiten) und den Gottesdienststunden sowie Karten, Tabellen, Übersichtspläne, Signets der Gemeinden, Glossar und Register bieten eine Fülle an Information. Fußnoten geben Originaltexte der Kirchen zu ihrer Sicht auf sich selbst wieder.
Ein interessantes und sehr aufschlußreiches Buch - das Layout jedoch, das einschließlich der duotonen Fotos die Textseiten in blau und die ergänzenden Texte in blau/grün erscheinen läßt, ist ästhetisch wenig ansprechend und  fürs Auge nachgerade schmerzhaft.

Ulrich T. Christenn: Atlas der christlichen Glaubensgemeinschaften in Wuppertal , Verlag J.H. Born, Wuppertal 2007, 190 Seiten, geb. , 14,90 €


Weitere Informationen unter:
www.born-verlag.de  und 
www.acgw.uni-wuppertal.de

"Es gibt wenig wahre Christen, sogar, behaupte ich, was den Glauben angeht. Es gibt viele die glauben, aber aus Aberglauben; es gibt viele, die nicht glauben, aber nur aus Freigeisterei; zwischen den beiden gibt es wenige."
(Blaise Pascal)