Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





25 Jahre "Theaterlandschaften" am Theater an der Ruhr
 
Erstmals sind in diesem Jahr auch Bühnen aus Südafrika dabei
 
Mülheim/Ruhr - Im 25. Jahr ihres Bestehens präsentieren die "Theaterlandschaften" am Theater an der Ruhr in Mülheim erstmals auch Bühnen aus Südafrika. Das Theater unter der künstlerischen Leitung von Roberto Ciulli zeigt vom 14. bis 17. Oktober Produktionen jüngerer Künstler, die kritisch die sozialen Realitäten, Traditionen oder die Geschichte ihres Landes reflektieren. Auch aus der Maputo, der Hauptstadt Mosambiks reist eine Theatergruppe an die Ruhr.
 
Das Market Theatre aus Johannesburg zeigt am 14. Oktober die Produktion "Ten Bush". Am 15. Oktober steht die Produktion "Egoli" vom State Theatre in Pretoria auf dem Programm. Am 17. Oktober findet ab 12.00 Uhr eine Matinee zur Theaterlandschaft im südlichen Afrika statt. Danach gibt es zum Abschluß der "Theaterlandschaften" die Aufführung "Zwei verlorene in einer schmutzigen Nacht" vom Theatro Galagalazul aus Maputo. Jeweils vor den Stücken gibt es eine Einführung, nach der Aufführung finden Publikumsgespräche statt. Alle Aufführungen werden deutsch untertitelt. 
 
Die jährlichen "Theaterlandschaften" finden seit 1985 statt. Motiv dieser Arbeit ist seit jeher der Wunsch, sich selbst durch die Begegnung mit fremden Kulturen besser zu verstehen, betonten die Theatermacher. Vom 8. bis zum 11. Oktober präsentieren sich einmal mehr auch türkische Theatergruppen aus Istanbul in Mülheim/Ruhr. Zur türkischen Theaterszene bestehen bereits seit 1987 intensive Kontakte.
 
 
Ausstellung zeigt "Glanzstücke schlesischer Keramik"
 
Ratingen - "Glanzstücke schlesischer Keramik" lautet der Titel einer Ausstellung im Oberschlesischen Landesmuseum Ratingen, die ab dem 7. November Fayencen aus den Manufakturen Proskau und Glinitz präsentiert. Wie eine Sprecherin des Museums mitteilte, gehörten solche Exponate aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts früher zur Zierde barocker Tafeln und schmückten herrschaftliche Wohnsitze.
Die breit angelegte Schau speist sich aus verschiedensten namhaften Sammlungen. Erstmals werden Schaustücke aus Polen, Tschechien und Deutschland zusammen präsentiert. Sowohl private Sammler als auch öffentliche Institutionen beteiligen sich an der Ausstellung. Die Geschichte der Fayenceherstellung mit dem Schwerpunkt Proskau ist für die Kunst, Kultur und Wirtschaft des 18. Jahrhunderts typisch und zugleich aussagekräftig, hieß es im Vorfeld der bis zum 6. Februar nächsten Jahres laufenden Schau. 
Preußens König Friedrich II veranlasste den Grafen Leopold von Proskau im Jahre 1763 eine Fayencefabrik zu gründen. Aufgrund der günstigen geographischen Gegebenheiten des oberschlesischen Proskau (heute Prószków in der Wojewodschaft Oppeln) eignete sich dieses Dorf besonders gut für einen keramischen Betrieb. Bereits sechs Jahre später gelangte die Proskauer Manufaktur in den Besitz der Familie von Dietrichstein. Unter deren Führung kam es ab 1770 zu einer neuen Blüte.
Während dieser Epoche entstand der größte Teil der figürlichen Objekte. Zu den mit bunten Muffelfarben bemalten Geschirren kamen seit dieser Zeit auch plastische florale Dekorationen, etwa als Henkel oder Knauf. Es entstanden Pastetendosen, Terrinen und Kannen in Form von Obst, Gemüse und Tieren als dekorative Elemente einer festlich gedeckten Tafel. Die Proskauer Erzeugnisse erlangten auch außerhalb Schlesiens große Popularität. 1853 wurde die Produktion der Fayencen eingestellt. Nach Ratingen wird die Ausstellung ab dem 20. Februar kommenden Jahres an auch im Museum für schlesische Landeskunde in Königswinter zu sehen sein.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.oslm.de

Redaktion: Frank Becker