Aktuelles aus der Kultur NRW - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen


Museum Ludwig in Köln zeigt Werke von Suchan Kinoshita
 
Köln - Unter dem Titel "In 10 Minuten" präsentiert das Museum Ludwig in Köln ab morgen eine Ausstellung zum Werk der in Japan geborenen Künstlerin Suchan Kinoshita. Gegensätze spielen im Werk der Künstlerin, die in Münster und Maastricht lebt, eine zentrale Rolle, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 30. Januar nächsten Jahres laufenden Schau. Klang und Stille, Ferne und Nähe, Dauer und Flüchtigkeit: Alles Themen, die nach Angaben des Museums nicht zufällig eng mit dem Theater und der Musik verwoben sind.

Suchan Kinoshita, Set mit Uhr
 
Für Kinoshita, die 1981 aus Tokio nach Köln kam, um in der Domstadt Musik zu studieren, sind diese Verbindungen selbstverständlich. Immer wieder bewegt sie sich in ihren Arbeiten an der Schnittstelle von Theater, Musik und visueller Kunst. In ihren Performances und Ausstellungen werden die Rollen von Akteur und Zuschauer oft vertauscht und die Teilnehmer aufgefordert, ihre üblichen Rollen in Frage zu stellen. In der Ausstellung sind zahlreiche klein- und großformatige Skulpturen zu sehen.
 
Kleine "Guckies", präparierte Diabetrachter, lassen kleine Dinge groß und Bekanntes fremd wirken. Fragile "Uhren" enthalten verschiedene Flüssigkeiten, die je nach Umgebungstemperatur die Zeit unterschiedlich messen. Massive "Isofollies", schwarze Plastikfolien, die Abfall zusammenhalten, verheimlichen ihre Inhalte. Eingebettet in eine raumgreifende, bühnenhafte Inszenierung fordern zudem verschiedene Videoinstallationen nicht nur die visuelle, sondern auch die auditive Wahrnehmung heraus.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, jeden ersten Donnerstag im Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
 
Industriemuseum Euskirchen zeigt Hutgeschichten
 
Euskirchen - "Hauptsache Hut" lautet der Titel einer Ausstellung im Industriemuseum Euskirchen, die ab morgen 150 Jahre Hutgeschichte präsentiert. Kopfbedeckung war vor 80 oder 100 Jahren groß angesagt, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 26. Juni nächsten Jahres laufenden Schau. Schirmmütze, Homburg, Zylinder oder Damenhüte so groß wie Wagenräder gehörten zum Alltagsbild. Erst mit der Kulturrevolution der 1960er Jahre sei aus der einst selbstverständlichen Kopfbedeckung ein "alter Hut" geworden, so die Aussteller.
 
Die Schau erzählt von der großen Ära des Hutes zwischen Mitte des 19. bis Mitte des 20. Jahrhunderts. Zu sehen sind über 200 Kopfbedeckungen aus der Sammlung des LVR-Industriemuseums, die bis hin zur Mode der Gegenwart reichen. Aber auch prächtige Hutschachteln und der Ausputz, mit dem die Modistinnen die Hüte dekorierten, sind zu sehen: Federn, Perlen, Bänder, Anstecker. Die Hüte werden außerdem durch historische Modegrafiken und Fotos ergänzt, die zeigen, wie die Hüte getragen wurden: Gerade oder schief, keck oder bieder.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Folkwang Museum zeigt "Bilder einer Metropole" 
 
Die Schau mit dem Untertitel "Die Impressionisten in Paris" läuft  bis zum 30. Januar nächsten Jahres
 
Essen - Das Museum Folkwang widmet seit dem vergangenen Wochenende eine große Ausstellung der ersten Metropole der Moderne: Paris zur Zeit des Impressionismus. Die Künstler, die zwischen 1860 und 1900 in der französischen Hauptstadt lebten und arbeiteten, zeigen eine Großstadt in rasanter Verwandlung. Nach den Plänen des Barons Hausmann entstanden neue Boulevards und Plätze, Bahnhöfe und Metro, Parks, Theater, Opernhäuser und Konzertsäle.

Gustave Caillebotte, Rue de Paris temps de pluie
 
Die Großstadt wurde zu einem zentralen Thema der Kunst. Die Impressionisten und ihre Zeitgenossen entwickeln mit neuen Bildtechniken das Portrait einer modernen Stadtgesellschaft, ihrer Arbeit und Vergnügungen, das Bild des Großstadtlebens. Die Ausstellung ist als Spaziergang eines Flaneurs durch die Metropole Paris angelegt. Er beginnt mit dem Blick über die Stadt und setzt sich fort über die neuen Straßen, Parks und Cafés, entlang den Quais zu den Bahnhöfen und Zügen bis hinaus in die Vorstädte und wieder zurück, in die Oper, Lokale, und in den Zirkus, um schließlich in der nächtlichen Stadt zu enden.
 
Die Schau zeigt neben rund 80 Gemälden der berühmtesten Impressionisten wie Manet und Pissarro, Monet oder Renoir und ihren bedeutenden Zeitgenossen wie Caillebotte, Luce oder Goeneutte auch weniger bekannte Meister mit faszinierenden Werken. Zugleich präsentiert sie sich mit etwa 120 Fotografien der Zeit von Gustave le Gray, Edouard Baldus, Charles Marville oder Henri Riviere. Wunderschön das Bild "Maskenball in der Oper" von Edouard Manet, das Anonymität und Nähe der städtischen Gesellschaft gleichzeitig zeigt. Die Betriebsamkeit der Straße in ihrer ganzen Schönheit malte Pissarro 1898 in seinem Werk "Die Avenue de I'Opera an einem sonnigen Wintervormittag".
  
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 20 Uhr und freitags von 10 bis 22.30 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker