Aktuelles aus der Kultur NRW - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen




Kunstmuseum Solingen zeigt "Die Unsterblichkeit der Sterne"
 
Ausstellung präsentiert Werke von Goya und Arbeiten zeitgenössischer Kunst zu dem
berühmten spanischen Maler
 
Solingen - "Die Unsterblichkeit der Sterne" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab kommenden Samstag im Kunstmuseum Solingen zu sehen sein wird. Die bis zum 5. Dezember laufende Schau zeigt Werke des spanischen Malers Franacisco de Goya (1746 - 1828). Zu sehen ist unter anderem eines der seltenen Porträts des Malers, das wie zwei weitere Exponate der Schau erstmalig vom Museum im französischen Agen ausgeliehen wurden, teilte ein Sprecher des Museums mit.
 
In den Folgen seiner Radierungen "Los Caprichos" und "Desastres de la Guerra" nahm Goya kritisch Stellung zu gesellschaftlichen Themen und zu den Grausamkeiten während der napoleonischen Besetzung Spaniens. Seine Entwürfe entwickelten dabei surreale Qualitäten, hieß es im Vorfeld. Die Ausstellung reicht von Goyas Visionen des Schreckens, die im Holocaust schlimmste Realität erfuhren, über Werke aus der Sammlung Gerhard Schneider bis zur Auseinandersetzung der zeitgenössischen Malerei mit dem spanischen Künstler. Lion Feuchtwanger schrieb den Roman "Goya" und ist damit ebenfalls Thema der Ausstellung. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über Herbst- und Winterbräuche startet in Lindlar
 
Lindlar - Unter dem Titel "Dem Licht entgegen" präsentiert das Freilichtmuseum im bergischen Lindlar ab heute eine Ausstellung über Herbst- und Winterbräuche. Ein Fokus liegt nach Angaben des Museums auf regional typischen Bräuchen, die teilweise schon in Vergessenheit geraten sind. Während Ernteumzüge und Martinsfeuer weit verbreitet sind, sei das Glockenbeier, bei dem die Glocke unbewegt mit Klöppeln zum Klingen gebracht wird, kaum mehr ein Begriff.
 
Auch zu vordergründig Bekanntem wie etwa dem Nikolaus, dem Weihnachtsfest oder dem Erntedankfest gebe es viel zu entdecken, hieß es in der Vorankündigung zu der bis zum 2. Februar nächsten Jahres laufenden Schau. Kinder und Familien kommen besonders in der Erlebnisausstellung "Himmelfahrt und Aschenkreuz", die parallel viel Wissenswertes über die wichtigsten Termine des Kirchenjahres vermittelt, auf ihre Kosten.
 
Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, ab dem 1. November dienstags bis sonntags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
 
 
Ludwiggalerie Schloß Oberhausen zeigt große Janosch-Schau
 
Die Ausstellung "Panama und andere Welten" ist seit dem 26. September zu sehen
 
Oberhausen  - "Panama und andere Welten" lautet der Titel einer Ausstellung, mit der die
Ludwiggalerie Schloß Oberhausen seit Sonntag den international renommierten Kinderbuch-Autor und -Illustrator Janosch würdigt. Der Künstler gilt als einer der wichtigsten und beliebtesten Illustratoren und Geschichtenerzähler in Deutschland, hieß es am vergangenen Donnerstag bei der Vorstellung der bis zum 9. Januar nächsten Jahres laufenden Schau. Zu sehen sind über 200 Arbeiten. Darunter originale Aquarelle, Gouachen, Entwürfe und Radierungen. 

Janosch, als Horst Eckert 1931 in Oberschlesien geboren, veröffentlichte über 300 (Kinder-)Bücher, die in 40 Sprachen übersetzt wurden. Daher sind kleinen wie großen Menschen seine Tiger, Bären und Löwen bestens vertraut, so Caroline Tillmann-Schumacher. Janosch sei es gelungen, diese wilden Tiere zu bändigen und aus ihnen zahme Hausbewohner zu machen. "Bär und Tiger haben uns nicht nur gezeigt, was Mut ist, und daß Panama vor der eigenen Haustür liegen kann, sondern auch, wie wichtig Freundschaft ist", hieß es weiter.
 
Die Geschichten von Schnuddel, Kasper Mütze oder Günter Kastenfrosch beinhalten nach Angaben der Aussteller Botschaften, die nicht nur Kinder spielerisch zum Nachdenken anregen. Janosch gelingt es, generationsübergreifend Werte zu vermitteln, die Phantasie anzuregen und die Menschen zum Lachen zu bringen.  Natürlich fehlen in der Schau nicht die berühmten Klassiker von Tiger und Bär und auch nicht Bilder von der zauberhaften Geschichte "Komm nach Iglau, Krokodil".
 
Ganz anders, weil durchaus böse gemeint die "Illustration zum Alten Testament", auf der der Pfarrer dem Neugeborenen über dem Taufbecken das Kreuz in die Brust hämmert oder die Zeichnung mit dem Titel "Eminenz wird ihn finden", auf der ein blinder Bischof sich mit dem Kreuz als Blindenstock durch die Welt tastet.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Heimat am Niederrhein" mit Werken von Felix Droese
 
Goch - Das Museum in der niederrheinischen Stadt Goch zeigt seit Sonntag die Ausstellung "Heimat am Niederrhein". Zu sehen sind Werke des 1950 geborenen Künstlers Felix Droese, der sich seit

Felix Droese, Die sichtbaren Zeichen
© Museum Goch
Jahren mit dem Begriff Heimat beschäftigt. Erst jüngst setzte Droese seine frühen Werkgruppen mit den Editionen "Heimat Asien" und "Mahomet am Niederrhein" fort, die nun nach Angaben des Museums vom Mittwoch Ausgangspunkt für die bis zum 9. Januar nächsten Jahres laufende Schau geworden sind.
Droeses vielfältige Bezüge führen zu Voltaires Novelle "Moyland" sowie zu Dürers Radierung aus dem Jahr 1518 "Die Kanone" und verknüpfen nach Angaben der Aussteller so Zeiten und Landschaften mit der Frage der politischen und gesellschaftlichen Ausdeutung des Begriffs Heimat. Die Edition spielt im künstlerischen Werk von Droese eine bedeutende Rolle. Zum einen sichert sie dem Künstler eine größere Auflage und damit öffentliche Verbreitung, zum anderen ermöglicht sie Droese in der preislichen Gestaltung Kunst auch in jenen Kreisen anzubieten, denen der Zugang zum großen Kunstmarkt ansonsten verwehrt ist, hieß es in der Ankündigung weiter. 1988 weckte Droese internationales Aufsehen, als er als Vertreter der Bundesrepublik Deutschland mit der Arbeit "Haus der Waffenlosigkeit" an der damaligen Biennale Venedig teilnahm.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 17 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Letzte Bilder" von Ad Reinhardt in Bottrop
 
Bottrop - Das Josef Albers Museum in Bottrop zeigt seit Sonntag eine Ausstellung mit dem Titel "Letzte Bilder". Präsentiert werden insgesamt rund 40 Werke des amerikanischen Künstlers Ad

Ad Reinhardt, Abstract Painting 1961
Reinhardt (1913-1967). Die bis zum 9. Januar nächsten Jahreslaufende Schau stellt einen der Protagonisten des abstrakten Expressionismus in den Mittelpunkt, jener ersten eigenständigen amerikanischen Kunstrichtung, die sich bewußt von europäischen Vorbildern absetzte, so der Kurator der Ausstellung Heinz Liesbrock in einer Ankündigung.
Reinhardt und Albers trafen an der Yale University aufeinander. Dort unterrichtete der deutsche Maler, nachdem die Nationalsozialisten das Bauhaus geschlossen hatten und eine weitere Arbeit für Albers in Deutschland unmöglich geworden war. Wenig später wurde der Künstler durch seine "Black Paintings" berühmt, jene scheinbar monochromen schwarzen Gemälde, die er seit 1953 ausschließlich malte und auch als "last paintings", als letzte Bilder, die gemalt werden können, bezeichnete.
Diese Bilder sind nach Angaben des Museums "die Essenz von Reinhardts Schaffen". Kunst sei hier, wonach Reinhardt so lange gestrebt habe: "Kristallisiert und zugleich verborgen im Nichts. Farbe und Form sind bis an die Grenze der Auflösung getrieben", hieß es in der Ankündigung weiter. Die Ausstellung stellt den Werken Reinhardts rund 30 Werke von Albers an die Seite und zeigt Leihgaben aus wichtigen europäischen Sammlungen sowie dem Museum of Modern Art, dem Whitney Museum, der Yale University Gallery und der National Gallery of Art in Washington.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr sowie sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Veranstaltungsreihe zum Thema Prostitution in der City-Kirche Elberfeld
 
Wuppertal-Elberfeld - Unter dem Titel "Käuflich!?" beleuchten die städtische Gleichstellungsstelle für Frau und Mann in Wuppertal sowie die City-Kirche Elberfeld ab dem 30. September in einer Veranstaltungsreihe die unterschiedlichen Aspekte von Prostitution. Nach Angaben der Veranstalter vom Freitag werden unter anderem auch die Arbeitssituation und die Arbeitsbedingungen von Prostituierten thematisiert sowie das Thema aus Sicht der Kirche behandelt.
 
Den Auftakt der bis zum 31. Oktober laufenden Veranstaltungsreihe machen am (kommenden) Donnerstag eine Fotoausstellung von Maren Wandersleben sowie ihre Interviews mit Prostituierten. Ein Gottesdienst stellt zudem Aspekte der Bibel zum Thema heraus. Wandersleben hat sich auf dem Straßenstrich in Dortmund, Essen und Düsseldorf sowie über Kontakte, die ihr Beratungsstellen vermittelt haben, mit dem Leben von Prostituierten auseinandergesetzt. Sie geht der Frage nach, wie der Arbeitsplatz „Straßenstrich“ aussieht und warum Frauen dieser Arbeit nachgehen.
 
Am 28. Oktober gibt es in der City-Kirche eine Podiumsdiskussion zum Thema. Daran nehmen Staatssekretärin Marlis Bredehorst vom NRW-Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, Mechthild Eickel von der  Beratungsstelle für weibliche Prostituierte „Madonna“ in Bochum, Sabine Reinke von der Beratungsstelle für männliche Prostituierte „LOOKS e.V.“ in Köln sowie Elisabeth Wilfahrt von der Gleichstellungsbeauftragte Lüdenscheid teil. 
 
Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten der City-Kirche montags bis samstags von 9.30 bis 17 Uhr zu sehen.
 
Redaktion: Frank Becker