Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen


Schwul-lesbische Reise durch 700 Jahre Kunstgeschichte

Wallraf-Richartz-Museum bietet zu den Gay-Games Cologne Sonderführungen an
 
Köln - Als nach eigenen Angaben erstes Kunstmuseum in Deutschland lädt das Wallraf-Richartz-Museum während der Gay Games vom 31. Juli bis zum 7. August zu einem Rundgang ein, der offen oder latent homosexuelle Motive in Gemälden seiner Sammlung zum Thema macht. Nach Angaben des Museums vom Montag sind neben Dürers „Pfeifer und Trommler“, Bruyns „Ecce Homo“ und Bouchers „Ruhendes Mädchen“ auch der „Sebastianaltar“ und die „Legende der heiligen Ursula“ zu sehen.

Mit eigenen Wandtexten und zwei Sonderführungen präsentiert das Museum - nicht ohne ein Augenzwinkern - pikante Hintergründe, amüsante Anekdoten und auch nachdenkliche Aspekte zu Werken und Künstlern vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert. Jedes der rund 20 Exponate ist anhand eines magentafarbenen Punkts als Teil der Tour zu erkennen. Zudem gibt es am 6. und 7. August jeweils um 16.30 Uhr englischsprachige Sonderführungen mit dem Kunsthistoriker Till Busse. Eine Anmeldung ist dazu nicht erforderlich, hieß es in der Einladung. 
 
Die schwul-lesbische Olympiade wird seit 1982 im Vierjahresturnus in Metropolen wie San Francisco, New York, Amsterdam oder Sydney ausgetragen. Mit den Gay Games Cologne 2010 finden die Spiele zum ersten Mal in Deutschland statt. Das Wallraf freue sich, als Mitgestalter des Rahmenprogramms der Olympiade aufzutreten, hieß es in der Ankündigung.
 
 
Arp-Museum würdigt Künstlerhaus Schloß Balmoral mit Ausstellung
 
Remagen - Das Arp.Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen zeigt ab dem 6. August die Ausstellung "Balmoral Blend". Die bis zum 21. November laufende Schau präsentiere ausgewählte Werke von Stipendiaten des Künstlerhauses Schloß Balmoral in Bad Ems. Anlaß für die Ausstellung seit der 15. Geburtstag des Künstlerhauses, das seit 1995 insgesamt 160 Künstlerinnen und Künstler durch Stipendien gefördert hat, hieß es am Montag in einer Ankündigung.
 
Die Ausstellung ist die erste Kooperation zwischen dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck und dem Künstlerhaus Schloß Balmoral und zeigt anhand von 40 Werken aus der Landessammlung Rheinland-Pfalz eine exquisite Mischung des zeitgenössischen Kunstschaffens, so die Kuratoren. Die Exponate reichen von der kleinformatigen Zeichnung bis hin zu raumfüllenden Videoinstallationen. Die Künstlerinnen und Künstler kommen aus China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Südkorea, Israel, der Türkei, Tschechien, Ungarn und den USA.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
52.000 Besucher kamen kostenlos zur Kunstsammlung NRW K20
 
Düsseldorf - Seit der Wiedereröffnung der Kunstsammlung NRW K20 in Düsseldorf am 9. Juli haben 52.000 Besucher die erweiterten Räumlichkeiten und die ausgestellten Kunstwerke kostenlos gesehen. Nach Angaben einer Museumssprecherin vom Montag sind alleine am vergangenen Wochenende 8.000 Menschen gekommen. Ab dem morgigen Dienstag kostet der Eintritt ins K20 wieder 6,50 Euro. Ein Kombiticket, das auch zum Besuch von K21 berechtigt, kostet 10 Euro. Zwischen beiden Häusern verkehrt ein kostenloser Shuttle-Bus.
 
 
 
Walllraf-Richartz-Museum zeigt "Auf Leben und Tod"
 
Ausstellung über den Menschen in Malerei und Fotografie
 
Köln - "Auf Leben und Tod" lautet der Titel einer Ausstellung, die das Kölner Wallraf-Richartz-Museum ab dem 17. September zeigt. In der Schau geht es um die Darstellung des Menschen in Malerei und Fotografie, hieß es am Montag in einer Vorankündigung. In der bis zum 9. Januar nächsten Jahres laufenden Schau treffen herausragende Arbeiten der Teutloff Photo + Video Collection auf ausgewählte Werke aus der Sammlung der Kölner Gemäldegalerie.
Insgesamt stellt das Wallraf mehr als 70 Exponate aus der thematisch wie qualitativ beeindruckenden Kollektion von Lutz Teutloff (Foto- und Video-Kunst des späten 20. und frühen 21. Jahrhunderts) mehr als 40 selten gezeigten Meisterwerken der eigenen Sammlung (europäische Malerei von 1400 bis 1900) gegenüber. Im Fokus der Ausstellung stehen dabei nach Angaben der Kuratoren "Glanz und Elend der Gattung Mensch."
 
Die gezeigten Menschenbilder pendeln zwischen den bestimmenden Polen Geburt und Tod, Glück und Leid sowie Zuversicht und Verzweiflung. Der direkte Vergleich zwischen Malerei und Fotografie zeige, wie die alten Bild-, Kompositions- und Pathosformeln bis in die aktuelle Gegenwart fortdauern, hieß es im Vorfeld der Ausstellung weiter. Dies reiche bis zu den bewußt gewählten Zitaten in Fotografien von Künstlern wie Anna und Bernhard Blume oder Boris Mikhailov.
Die Gegenüberstellung zeigt zudem, wie das Medium Fotografie neue Formen für ein gewandeltes, komplexer gewordenes Menschenbild entwickelt. Für Themen wie Körperbewußtsein oder sexuelle Identität, die in der alten Kunst nur selten dargestellt wurden.  
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags von 10 bis 22 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Redaktion: Frank Becker