Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Schauspiel Köln erneut zum besten NRW-Theater gewählt
 
Jährliche Kritikerumfrage des Magazins "Theater-Pur" sieht das Ballett der Deutschen Oper am Rhein an der Spitze der Tanztheater von Rhein und Ruhr
 
Essen/Köln/Düsseldorf - Das Schauspiel Köln mit seiner überaus erfolgreichen Intendantin Karin Beier ist von Theaterkritikern erneut zum besten Sprechtheater NRW gewählt worden. Nach Angaben des in Essen erscheinenden Magazins "Theater-Pur" vom Mittwoch führt Beier auch als Regisseurin mit ihrer Produktion "Die Schmutzigen, die Häßlichen und die Gemeinen" auch die beste Inszenierung in der zu Ende gehenden Spielzeit 2009/2010 an. Mit einigem Abstand folgt in nach Ansicht der Kritiker das Essener Grillo-Theater mit seinem scheidenden Intendanten Anselm Weber auf dem zweiten, das Schauspielhaus Bochum mit seinem scheidenden Intendanten Elmar Goerden auf dem dirtten Platz.
 
Das Ballett der Deutschen Oper am Rhein wählten die Kritiker nach Angaben des Theatermagazins an die Spitze der NRW-Tanztheater. Beim Musiktheater steht einmal mehr das Essener Aalto-Theater auf Platz Eins. Auf Platz Zwei und Drei folgen die Deutsche Oper am Rhein und Wuppertal. Der von den Kritikern am meisten geschätzte Mann am Pult in NRW blieb auch in der auslaufenden Spielzeit Stefan Soltesz vom Aalto-Musiktheater in Essen. Fast jedes Theater an Rhein und Ruhr, von Aachen bis Bielefeld oder von Münster bis Bonn findet mit einzelnen guten Leistungen in der Umfrage Erwähnung. Auch einige freie Bühnen im Land erhielten mehrfach gute Leistung bescheinigt.
An der jährlichen Kritikerumfrage von "Theater-Pur" beteiligen sich etwa 15 Theaterkritiker von Tageszeitungen, Magazinen und Rundfunksendern.
 
 
Mehr religiöse Konflikte vor deutschen Gerichten erwartet
 
Münster - Experten rechnen damit, das sich die deutschen Gerichte mittelfristig zunehmend mit Streitfragen beschäftigen müssen, die einen religiösem Hintergrund haben. "Die Pluralisierung bringt immer mehr Konflikte innerhalb religiöser Gruppierungen mit sich sowie Fragen nach deren Rechtsstatus", sagte der Staatskirchenrechtler Christian Walter vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster nach Angaben der Hochschule vom Mittwoch. 
 
Als Beispiele nannte er Konflikte aus Deutschland und anderen europäischen Ländern um die Genehmigung von rituellem Schächten, die finanzielle Förderung jüdischer Gemeinden und Anträge auf Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts etwa von den Zeugen Jehovas. Trotz solcher Herausforderungen hält der Wissenschaftler das deutsche Staatskirchenrecht für zukunftsfähig.
Allerdings sei es vor allem durch die Einwanderung von Muslimen stark unter Veränderungsdruck geraten. "Wir müssen die juristischen Instrumente großzügiger interpretieren, wenn wir Gleichheit garantieren wollen," sagte Walter. Das bisherige Modell orientiert sich  an den Strukturen der christlichen Kirchen. Das passe nicht zum Selbstverständnis des Islam, der nicht mitgliedschaftlich organisiert sei. 
So fehle dem Staat ein einheitlicher Ansprechpartner zur Einführung von islamischem Religionsunterricht an Schulen und islamischer Theologie an Universitäten. "Die großen Islamverbände werden als Religionsgemeinschaften anzusehen sein. Nur so läßt sich Pluralität abbilden und einbinden," betonte der Wissenschaftler. Mit der Frage religiöser Rechtskonflikte beschäftigt sich im September auch der 68. Deutsche Juristentag in Berlin.
 
 
Porträt von Pina Bausch jetzt in der Galerie berühmter Wuppertaler
 
Wuppertal - Zum ersten Todestag von Pina Bausch hat Oberbürgermeister Peter Jung am gestrigen Mittwoch ein Porträt der  Ehrenbürgerin in die Galerie der berühmten Wuppertaler im Rathaus aufgenommen. Am Nachmittag legte der Kommunalpolitiker zudem einen Kranz auf ihrem Grab nieder. Die weltberühmte Choreografin und Leiterin des Wuppertaler Tanztheaters war am 30. Juni vergangenen Jahres nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Sie wurde 68 Jahre alt.
 
Die gebürtige Solingerin übernahm 1973 die Leitung des Balletts der Wuppertaler Bühnen, aus dem sie das Tanztheater Wuppertal formte. Für ihre Arbeit wurde sie weltweit als Begründerin des modernen Tanztheaters gefeiert und erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen, darunter den Kyoto-Preis, das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland, den NRW-Staatspreis, den Europäischen Theaterpreis und die Picasso-Medaille der Unesco. Die Stadt Wuppertal zeichnete sie mit der Ehrenbürgerwürde aus. "Sie hat den Namen unserer Stadt in die ganze Welt getragen. Wir haben ihr unendlich viel zu verdanken," sagte Jung am Mittwochabend.
 
Redaktion: Frank Becker