Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Museum Ahlen zeigt "Kunst im Widerstreit"
 
Ahlen - "Kunst im Widerstreit" lautet der Titel einer Ausstellung im Kunstmuseum Ahlen, die ab dem 4. Juli Werke der so genannten "verschollenen Generation" der Künstler präsentiert. Die ausgestellten Arbeiten von insgesamt 28 Künstlern verbinde ein vergleichbares Schicksal, hieß es in einer Ankündigung des Museums. "Innere und äußere Emigration, Verfolgung, Diffamierung in den Propaganda-Ausstellungen "entarteter" Kunst oder auch die Zerstörung ihres Werkes im Zweiten Weltkrieg", so die Aussteller.
 
Die Exponate stammen aus der Sammlung Schlenke. Der Sammler hat es sich seit gut 30 Jahren zum Ziel gesetzt, die Erinnerung an die Schrecken des Krieges und der Diktatur wachzuhalten. Die zentrale Rolle in seiner Sammlung spielt Felix Nussbaum. Dessen Wunsch folgend: "laßt meine Bilder nicht sterben, zeigt sie den Menschen", verstehe sich die Sammlung als Mahnung, die Kuratoren der Schau, die bis zum 24. Oktober zu sehen sein wird.  
Den Schwerpunkt der Kollektion bilden Kunstwerke aus der Zeit der 1930er und 1940er Jahre. Diese werden, um die stilistische Kunstentwicklung der jeweiligen Künstler aufzuzeigen, durch Werke der 1920er Jahre und der Nachkriegszeit ergänzt. Die Arbeiten, unter anderem von Peter August Böckstiegel, Karl Hofer, Rudolf Levy, Oskar Moll, Hanns Hubertus Graf von Merveldt und Clemens Wieschebrink, sind dem Expressionismus und der Neuen Sachlichkeit verpflichtet. Die Künstler widmen sich Bildsujets wie Landschaft, Porträt oder Stilleben, ohne das Leid oder existenzielle Ängste bildhaft zu machen. Zu sehen ist unter anderem das Bild "Trauernde Frauen" von Hannah Höch aus dem Jahre 1945.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 14 bis 18 Uhr, donnerstags von 14 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Schloß zeigt "Higlights der Graphischen Sammlung"
 
Mönchengladbach - Das Städtische Museum Schloß Rheydt in Mönchengladbach zeigt ab dem 4. Juli "Highlights der Graphischen Sammlung" des Hauses. Nach Angaben des Museums läuft die Schau bis zum 3. Oktober. Die umfangreiche Sammlung ruhe meist - der Öffentlichkeit verborgen - in lichtdichten Schubladen im Museums-Magazin, hieß es weiter. Unter den mehr als 5.000 Blättern befinden sich neben Zeichnungen und Aquarellen Blätter aus Handschriften, seltene Holzschnitte, Kupferstiche und Radierungen. Ein Querschnitt durch die Vielfalt der Sammlung werde den Besuchern der Ausstellung einen Eindruck von der Bedeutung und des Umfangs der Museumsbestände vermitteln, hieß es weiter.
 
Das Museum ist dienstags  bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Thema Reißverschlüsse in der Kunst
 
Krefeld - Das Krefelder Haus der Seidenkultur zeigt ab dem 4. Juli die Ausstellung "The-zip-association - Ausstellungs-Podium für Bewegung in Kunst." Darin geht es um den Siegeszug des Reißverschlusses, der 1923 in der Wuppertaler Firma RiRi begann. Zu sehen sind in der bis zum 17. Oktober laufenden Schau über 40 Exponate, die zeigen, was internationale Künstler mit dem Thema Reißverschluß verbinden. Die in den Niederlanden lebende deutsche Künstlerin und Designerin Ursula Pahnke-Felder hatte die Idee, Kunstaktionen rund um Alltagsgegenstände zu konzipieren.
 
Die Ausstellung ist jeden ersten und dritten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr sowie jeden vierten Donnerstag im Monat von 16 bis 19 Uhr und nach Vereinbarung geöffnet.
 
 
Nixdorf-Museum zeigt Schreibmaschinen von Schriftstellern
 
Paderborn - "Schriftsteller und ihre Schreibmaschinen" lautet der Titel einer Ausstellung im Paderborner Nixdorf-Museum. Die Schreibmaschine von Bertold Brecht etwa hieß "Erika", Franz Kafka benutzte seine "Oliver 5", Erich Kästner schrieb auf einer "Gossen Tippa", hieß es in einer Mitteilung des Museums. Viele berühmte Schriftsteller hatten demnach ein besonderes Verhältnis zu ihrer Schreibmaschine. "Unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken", erklärte etwa im Jahr 1882 Friedrich Nietzsche, der als einer der ersten überhaupt eine Schreibmaschine nutzte.
 
Das Museum widmet diesem Thema nun eine kleine Ausstellung im Museumsshop. Hier sind insgesamt 18 Schreibmaschinenmodelle, wie sie von berühmten Autoren benutzt wurden, zu sehen. Darunter befindet sich auch ein Original: Die Columbia Bar-Lock von Hans Fallada, bei der die häufig benutzten Buchstaben E, R und S kaum noch zu erkennen sind, da Q aber fast gänzlich unberührt ist. Die kleine Schau zeigt nach Angaben des Museums die gesamte Geschichte der Schreibmaschine, von den ersten Modellen bis hin zum industriellen Standardprodukt.
 
Das Museum ist dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Weitere Informationen unter: www.hnf.de
 
 
Deutsches Keramikmuseum in Düsseldorf zeigt Keramik aus Ungarn
 
Düsseldorf - "Zsolnay - Ungarische Seele, orientalischer Glanz" lautet der Titel einer Ausstellung im Deutschen Keramikmuseum in Düsseldorf. Die bis zum 12. September laufende Schau schlage damit eine Brücke zwischen den europäischen Kulturhauptstädten, hieß es zur Eröffnung. Die Ausstellung mit zahlreichen Exponaten präsentiert die facettenreiche Blütezeit der berühmten ungarischen Keramikfabrik Zsolnay während des Historismus und Jugendstils.
 
Das besondere Augenmerk liegt auf dem künstlerischen Einfluß des Orients, der den Nationalstil Ungarns entscheidend prägte, hieß es zum Auftakt. Neben der Gefäßkeramik sind - erstmals in Deutschland - auch Beispiele baugebundener Keramik aus dem Kunstgewerbemuseum in Budapest zu sehen. Die Ausstellung entstand in enger Kooperation mit dem Janus Pannonius Museum in Pécs.
 
Die europäische Begeisterung für die mittel- und fernöstlichen Kulturen, die unter dem Begriff "Orientalismus" eine der wichtigsten Strömungen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts darstellt, führte zu einer eingehenden Auseinandersetzung mit dem Kunstgewerbe Persiens und der Türkei. Vorgestellt werden rund 150 Zsolnay-Keramiken sowie eine Auswahl islamischer Keramik aus dem eigenen Bestand des Museums.
 
Die Ausstellung ist dienstags sowie donnerstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr, mittwochs von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Leopold-Hoesch-Museum in Düren wurde am Sonntag eröffnet
 
Düren - Nach vierjähriger Bauzeit wurde am Sonntag in Düren der Erweiterungsbau des Leopold-Hoesch-Museums eröffnet. Das ursprüngliche Museum war am 8. November 1905 eröffnet worden. Der in opulentem Neubarock gestaltete Quaderbau mit reicher Skulptierung und bemerkenswerter Treppenhaus-Rotunde wurde nach Entwürfen des Aachener Architekten Georg Frentzen geschaffen. Im November 2007 wurde der Grundstein für die Erweiterung gelegt. NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) sagte im Vorfeld, das Land habe sich an den Kosten des Museums mit 2,86 Millionen Euro beteiligt.
 
Die restlichen Gelder der Gesamtkosten in Höhe von rund 6,4 Millionen Euro wurden von einer privaten Stiftung sowie von der Stadt Düren aufgebracht. Grosse-Brockhoff lobte das private Engagement im Zusammenhang mit dem Neubau. Am Tag der feierlichen Einweihung wird der Künstler Gregor Schneider mit dem Peill-Preis-2008 ausgezeichnet. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert. Die Eröffnung des neuen Leopold-Hoesch-Museums findet unter dem Titel "Treffpunkt Düren" statt. Zu den ersten Ausstellungen seit Sonntag gehört auch die Präsentation des Peill-Preisträgers Gregor Schneider. Besonderer Schwerpunkt der Gemäldesammlung des Museums ist der deutsche Expressionismus.
 
Das Museum ist dienstags von 11 bis 20 Uhr sowie mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker