Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt






Romanischer Sommer in Kölner Kirchen startet am 7. Juli
 
Köln -  Der diesjährige Romanische Sommer in Kölner Kirchenräumen findet vom 7. bis 9. Juli statt. Auf dem Programm stehen unter anderem Orgelimprovisationen mit Organist Gunnar Idenstam sowie Orgelwerke von Robert Schumann mit Andreas Rothkopf am Instrument. Auch das WDR-Sinfonieorchester Köln spielt in romanischen Ambiente auf – mit einer Bruckner-Sinfonie, hieß es in einer Ankündigung. Der Höhepunkt und gleichzeitig das Finale des Festivals ist die "Romanische Nacht" am Abend des 9. Juli.
 
Dann treten verschiedene Ensembles in der größten der romanischen Kirchen, der Basilika St. Maria im Kapitol, auf. Alle Werke, obwohl sehr unterschiedlich, finden sich unter dem Motto „Irdisches Leben und ewige Glückseligkeit“ wieder, hieß es im Vorfeld der Veranstaltung, die bereits seit über 20 Jahren in der Domstadt stattfindet.   
 
 
 
Kölner Opernpreis erstmals verliehen
 
Köln - Die Sopranistin Anja Harteros ist in Köln mit dem erstmals vergebenen Opernpreis der Domstadt ausgezeichnet worden. Der Preis für die Sängerin ist mit 10.000 Euro dotiert. Die internationale Karriere von Harteros hatte in Köln begonnen, sagte Laudator Sir Peter Jonas, der ehemalige Intendant der Bayerischen Staatsoper. Er erinnerte an seine erste Begegnung mit der Sängerin 1999 im Finale des Wettbewerbs "Cardiff Singer of the World". Er lobte die Stimme als eine, "die Herz und Seele zu bewegen vermochte." Der neue Preis soll nach Angaben der Stadt Köln vom Wochenende in den kommenden Jahren "zu einem über Deutschlands Grenzen hinaus beachteten Ereignis" werden. 
 
 
Zentralbibliothek Köln würdigt Heinrich Böll mit Ausstellung
 
Köln - Unter dem schlichten Titel "Wortwelten" würdigt die Zentralbibliothek der Stadt Köln den Schriftsteller und Nobelpreisträger Heinrich Böll. Die Schau finde aus Anlaß des 25. Todestages von Böll in Kooperation mit der Böll-Stiftung und der Erbengemeinschaft Heinrich Böll statt, so ein Sprecher Kölns. Im Fokus der bis zum 28. August laufenden Werkschau stehen die farbigen Strukturskizzen und Romanschemata des Kölner Ehrenbürgers, hieß es weiter.
 
Darüber hinaus würdigt die Ausstellung auch die Übersetzungsarbeit von Bölls Ehefrau Annemarie, die am 23. Juli ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte. Als Übersetzerin zahlreicher englischsprachiger Autoren wie etwa J.D. Salinger, Bernhard Shaw, Patrick White und Judith Kerr habe Annemarie Böll wesentlich zur Verbreitung und literarischen Auseinandersetzung mit diesen Autorinnen und Autoren in Deutschland beigetragen, so die Aussteller.
 
Die Ausstellung ist dienstags und donnerstags von 10 bis 20 Uhr, mittwochs und freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 15 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
 
 
Maler Sigmar Polke in Köln beigesetzt
 
Köln - Der im Alter von 69 Jahren gestorbene, international renommierte Maler Sigmar Polke, ist am vergangenen Montag auf dem Friedhof Melaten in Köln beigesetzt worden. Er war in der Nacht zum 11. Juni in seiner Kölner Wohnung an den Folgen einer langwierigen Krebserkrankung gestorben. Polke gehörte zusammen mit Gerhard Richter zu den Begründern des "Kapitalistischen Realismus" und galt als einer der bedeutendsten Gegenwartskünstler. 
 
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hatte den Maler, Grafiker und Fotokünstler als "einen der bedeutendsten und erfolgreichsten Vertreter der deutschen Gegenwartskunst" gewürdigt. Kritisch und selbstironisch habe der Künstler die Nachkriegsgeschichte beobachtet und künstlerisch kommentiert, so Neumann. Seine künstlerische Ausbildung hatte Polke in den Jahren von 1961 bis 1967 im Rahmen seines Studiums bei Gerhard Hoehme und Karl Otto Götz an der Düsseldorfer Kunstakademie erhalten.
 
Erst im vergangenen Jahr hatte Polke im Zürcher Großmünster spektakuläre Kirchenfenster gestaltet und das Mysterium der Menschwerdung Gottes behandelt. Ohne selbst bekennender Christ zu sein, betonte der Künstler stets die Verwandlung von Stoffen in eine geistige Energie. Polke wurde 1941 im niederschlesischen Oels geboren und kam 1953 nach Westdeutschland, wo er vor seinem Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf eine Glasmaler-Lehre absolvierte.
 
 
Der Neandertaler bekommt in Bonn ein neues Zuhause
 
Bonn - Der legendäre Neandertaler im Landes-Museum Bonn bekommt jetzt ein neues Zuhause. Er haust nach Angaben des Landschaftsverbandes vom Dienstag seit fast 133 Jahren im Museum. Nach einer gründlichen Renovierung werden die "vermutlich berühmtesten fossilen Gebeine der Menschheit" in komplett neu gestalteten Räumen zu sehen sein, zusammen mit zahlreichen weiteren Höhepunkten aus der bewegten Geschichte der Menschheit, hieß es in der Ankündigung weiter.
 
Künftig wird eine der besten vorgeschichtlichen Sammlungen Europas den Weg des Menschen von der Entwicklung des aufrechten Gangs bis zu den Fürstengräbern der Kelten zeigen. Zu den zahlreichen außergewöhnlichen Funden gehören 500.000 Jahre alte Steingeräte ebenso wie eiszeitliche Kunstwerke oder Überreste des ältesten in Mitteleuropa gefundenen Hundes. Der Neandertaler befindet sich seit 1877 im Besitz des Museums und wird in der künftigen Ausstellung in einem eigenen Raum mit Tribüne gebührend gewürdigt, so die Direktorin des Museums, Gabriele Uelsberg.
 
Das Museum ist dienstags, donnerstags, freitags, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie mittwochs von 10 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über Ferdinand Freiligrath in Düsseldorfer Universitätsbibliothek
 
Düsseldorf - Aus Anlaß des 200. Geburtstages des Dichters Ferdinand Freiligrath (1810-1876) wurde am vergangenen Dienstag in der Universitäts- und Landesbibliothek auf dem Gelände der Heinrich-Heine-Universität eine Ausstellung über Werk und Leben des Dichters eröffnet. Die zahlreichen Exponate stammen vom Hermann-Smeets-Archiv der Heimatfreunde Düsseldorf-Bilk, hieß es am Donnerstag von den Veranstaltern. Der in Detmold geborene Freiligrath gilt als deutscher Freiheitsdichter. Unter anderem schrieb er 1844 einen Gedichtband mit dem Titel "Ein Glaubensbekenntniß".
 
Die bis zum 12. August laufende Schau zeigt unter anderem zahlreiche Bücher und Drucke des Dichters, dessen Liebesgedichte Generationen rührten und dessen politische Lyrik noch die Bürgerrechtler der DDR inspirierte. Deren Slogan "Wir sind das Volk" stammt aus einem Werk Freiligraths, der nach der Revolution von 1848 unter anderem auch in Düsseldorf gelebt hatte. Freiligrath war neben Heinrich Heine und Georg Herwegh der populärste deutschsprachige Lyriker zur Mitte des 19. Jahrhunderts, sein Einfluß immens. Seine Gedichte konnte ganz Deutschland auswendig. Komponisten wie Schumann, Mendelssohn-Bartholdy, Liszt und Carl Loewe haben sie vertont.
 
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 8 bis 24 Uhr sowie samstags und sonntags von 9 bis 24 Uhr im Gebäude 24.41 der Universität zu sehen.
 
 
Poetischer Sommer zur deutsch-polnischen Partnerschaft im Sauerland
 
Arnsberg - Im Sauerland findet vom 2. bis zum 7. Juli die Veranstaltung Poetischer Sommer zur deutsch-polnischen Partnerschaft statt. Wie die Kunststiftung NRW am Samstag in Düsseldorf mitteilte, wird damit die vor zehn Jahren beschlossene literarische Partnerschaft des Sauerlands mit der polnischen Region Masuren gefeiert. Die im Mai 2000 begonnene Partnerschaft führte im Dialog von Schriftstellern nachhaltig zu Verständigung und Freundschaft, hieß es in der Ankündigung. Auf Einladung der Christine-Koch-Gesellschaft reisen Autorinnen und Autoren aus Polen an.
 
In Arnsberg, Medebach-Düdinghausen, Meschede, Rüthen, Schmallenberg und Sundern finden zahlreiche Veranstaltungen statt. In die Jubiläumswoche fällt am 4. Juli auch eine Literaturfahrt zur Weltkulturerbe-Zeche Zollverein nach Essen. Thema ist die literarische Aufarbeitung ostdeutscher und polnischer Arbeitermigration in die Zentren der aufkommenden Industrie um das Jahr 1900 herum. Zu den polnischen Autoren zählen etwa Kazimierz Brakoniecki, Alicja Bykowska-Salczynska, Wlodzimierz-Kowalewski, Mariusz Sieniewicz und Grzegorz Supady. Sie werden aus ihren Werken lesen und Vorträge halten.

Redaktion: Frank Becker