Denkmal für im Dienst getötete Polizisten

"Wächter" von Anatol wird in Selm-Bork auf die Gewalt gegen Polizeibeamte aufmerksam machen

Red./Andreas Rehnolt

Foto: IM NRW
 Denkmal für Polizisten

"Wächter" von Anatol soll in Selm-Bork
an Todesfälle im Dienst erinnern
 
Eine Gedenkstätte für im Dienst ums Leben gekommen Polizisten wird an der Landespolizeischule Nordrhein-Westfalens in Selm-Bork entstehen. Den Grundstein dafür legte Nordrhein-Westfalens Innenminister Dr. Ingo Wolf gestern (14.06.), direkt im Anschluß an eine Gedenkfeier für die vor zehn Jahren in Dortmund und Waltrop brutal ermordeten Ivonne Hachtkemper, Thomas Goretzky, und Matthias Larisch von Woitowitz. Seit Ende der 40er Jahre starben an Rhein und Ruhr 500 Polizeibeamte im Einsatz.
 „Polizeibeschäftigte setzen ihre Gesundheit und ihr Leben ein - zur Wahrung der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und zum Schutz der Demokratie“, sagte Wolf. Daran und auch an die im Dienst verwundeten Polizisten soll das Denkmal demnächst dauerhaft erinnern.

Im Herbst soll der überlebensgroße "Wächter" aus Stahl des Düsseldorfer Künstlers Anatol inmitten von fünf mit symbolischen Figuren gravierten Findlingen im Eingangsbereich der Landespolizeischule in Selm/Bork stehen - vor einem dann neueingerichteten "berufsethischen Raum", einer Kombination von Museum und Unterrichtsstätte. Anatols "Wächter" soll in doppelter Hinsicht ein Denkmal „von Polizisten für Polizisten“ sein. Der Künstler und Beuys-Schüler war bis zu seiner Pensionierung vor 20 Jahren Schutzpolizist. Und die restlichen fehlenden Gelder für das Denkmal sammelt nun die Polizeistiftung NRW. Weitere Informationen dazu stehen im Internet unter www.polizeistiftung.nrw.de .

Zu den ersten Spendern gehören neben Innenminister Wolf auch Dieter Wehe, Inspekteur der Polizei

Anatol und der Wächter - Foto: IM NRW
des Landes Nordrhein-Westfalen, und Dieter Schmidt, Direktor des Landesamtes für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenheiten (LAFP) der Polizei Nordrhein-Westfalen, zu dem die Landespolizeischule gehört. Inspekteur Wehe wies bei der Grundsteinlegung auch auf aktuelle Gewaltübergriffe gegen Polizisten im Dienst hin: "Das Denkmal wird auch daran mahnend erinnern." LAFP-Direktor Schmidt verspricht sich von dem "Wächter"-Denkmal auch eine positive Wechselwirkung auf die berufsethische Ausbildung der zukünftigen Polizeibeamten und -beamtinnen: „Als Bildungsträger der Polizei gehört es zu unseren Aufgaben, daß wir uns auch um Werteorientierung kümmern. Anatols ‚Wächter’ steht für den bleibenden Wert unseres Berufs: Wir beschützen unter Einsatz unseres Lebens die Menschen in unserem Land.“ Für Diethelm Salomon, Vorsitzender der Polizeistiftung NRW, ist die Nähe zum neuen, erklärenden berufsethischen Raum der Landespolizeischule für das zukünftige Denkmal ein Glücksfall: "So kann es als reines Kunstwerk ohne große Erklärung stehen und bei jedem Besucher zunächst ganz individuelle Assoziationen freisetzen."

Weitere Informationen zur Gedenkstätte unter www.im.nrw.de .
Informationen zum Spendenkonto unter www.polizeistiftung.nrw.de.

Redaktion: Frank Becker