NRW-Theatertreffen vom 3. bis 6. Juni

am Schauspielhaus Düsseldorf

von Andreas Rehnolt


NRW-Theatertreffen vom 3. bis 6. Juni
am Schauspielhaus Düsseldorf
 
Landesregierung unterstützt das Festival mit insgesamt 200.000 Euro
 
Düsseldorf - Das traditionsreiche NRW-Theatertreffen mit den herausragendsten Inszenierungen der Bühnen an Rhein und Ruhr findet in diesem Jahr vom 3. bis 6. Juni am Schauspielhaus Düsseldorf statt. Eingeladen wurden acht Inszenierungen, die in der zu Ende gehenden Spielzeit an den Theatern in NRW produziert wurden. Die noch amtierende Landesregierung unterstützt das Festival nach den Worten von Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff mit 200.000 Euro. Am Ende des Theatertreffens werden die beste Nachwuchsschauspielerin und der beste Nachwuchsschauspieler mit jeweils 2.500 Euro ausgezeichnet.
Die Juroren sichteten für ihre Entscheidung insgesamt 30 von den Theatern selbst vorgeschlagene Inszenierungen in 16 Städten. Das Hauptaugenmerk wurde auf ästhetischen Wagemut und ungewöhnliche künstlerische Setzungen gelegt, so ein Mitglied der Jury am Mittwoch. Das Schauspielhaus Düsseldorf als gastgebendes Haus für das NRW-Theatertreffen habe sich entschieden, keine eigene Inszenierung ins Rennen zu schicken. "Das gehört sich so", meinte Generalintendantin Amelie Niermeyer. Nach 22 Jahren findet das NRW-Theatertreffen erstmals wieder in Düsseldorf statt. 
Eingeladen wurden die Produktionen "Clavigo" vom Theater Bielefeld, "Zwei Welten" vom Schauspiel Bonn, "Aufzeichnungen aus einer Doppelhaushälfte" vom Theater Dortmund, "Peer Gynt" vom Schauspiel Essen, "Die Schmutzigen, die Hässlichen und die Gemeinen" vom Schauspiel Köln, "Perikizi" vom Schloßtheater Moers, "Die Verwirrungen des Zöglings Törleß" vom Rheinischen Landestheater Neuss  und "Beute" vom Theater Oberhausen. Die Kölner Produktion kann aus technischen Gründen leider nicht gezeigt werden. Nach jeder Aufführung gibt es Publikumsgespräche. 
Grosse-Brockhoff betonte, er freue sich darüber, "daß in dieser Krisenzeit, die keine Theaterkrise und auch keine Theaterfinanzierungs-Krise, sondern eine Krise der Städte ist" darüber, daß die besten Produktionen aus NRW an einem Ort gezeigt würden. Diese Leistungsschau könne auch deutlich machen, "was Theater leistet." Einmal mehr plädierte der Kulturpolitiker für eine Neuverteilung der Steuereinnahmen zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Letztlich müßten alle Theater tragenden Kommunen in die Lage versetzt werden, "ihre Theater auch zu tragen", so Grosse-Brockhoff.
Im Rahmenprogramm des NRW-Theatertreffens gibt es eine Podiumsdiskussion um das kulturelle Selbstverständnis und das urbane Leben vor dem Hintergrund drohender Theaterschließungen. Eine zweite Podiumsdiskussion unter dem Motto "Achtung: Wirklichkeit!" beschäftigt sich mit dokumentarischen Formen des Theaters und geht der Frage nach, was das für Theaterschaffende und Publikum bedeutet.