Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Grosse-Brockhoff bekennt sich zu Mülheimer Theatertagen
 
"Der Goldene Drache" machte am Samstagabend den Auftakt des Festivals der deutschsprachigen Gegenwartsdramatik
 
Mülheim/Ruhr - NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) hat am Samstagabend zum Auftakt der Mülheimer Theatertage trotz klammer Haushaltslage der Kommunen und des Landes für einen Fortbestand des Festivals der deutschsprachigen Gegenwartsdramatik plädiert. "Die Kultur und das Theater brauchen derzeit mehr denn je die Kontinuität," so Grosse-Brockhoff. In dem Zusammenhang dankte er der Stadt Mülheim, daß sie das Festival im 35. Jahr seines Bestehens nicht gekürzt habe.
"Wenn es nach mir ginge, sollen die Stücke zumindest auch in fünf Jahren noch stattfinden. Dann können wir das 40-jährige Bestehen feiern und dann das 50. ins Auge fassen," erklärte der Kulturpolitiker. Neben der Stadt beteiligen sich auch das Land NRW sowie der Bund an der Finanzierung der weit über Deutschland hinaus beachteten Theatertage. 
"Der goldene Drache" von Roland Schimmelpfennig eröffnete am Samstag in der Version des Wiener Burgtheaters und in der Eigenregie des Autors vielbeklatscht das diesjährige Festival. "Der goldene Drache" ist ein Stück über die dunklen Seiten der globalisierten Welt und eine bitterkomische Sozialparabel, die in einem Thai-China-Vietnam-Schnellrestaurant spielt.
Die 35. Mülheimer Theatertage präsentieren sieben Stücke und dauern bis zum 3. Juni. Zum Ende gibt es für das beste Stück den mit 15.000 Euro dotierten Mülheimer Dramatikerpreis. Am Montag starteten im Rahmen des Festivals erstmals auch die "Kinder-Stücke". Sie zeigen bis zum 21. Mai fünf Bühnenstücke. Den Anfang machte "Alice im Wunderland!" in der Fassung des Jungen Schauspielhauses Düsseldorf. Auch die "Kinder-Stücke" vergeben einen mit 10.000 Euro dotierten Preis für das beste Kinder-Stück.
 
Internet: www.stuecke.de
 
 
NS-Dokumentationszentrum zeigt "Köln und seine jüdischen Architekten"
 
Köln - "Köln und seine jüdischen Architekten" lautet der Titel einer Ausstellung, die am 28. Mai im NS-Dokumentationszentrum der Domstadt eröffnet wird. Präsentiert werden nach Angaben eines Sprechers des Museums vom Wochenende "Vitae und Werke" bedeutender Architekten, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Köln gelebt und die Werke hier wie auch auswärts gewirkt haben. Im Mittelpunkt der Schau stehen die Werke, die das kulturelle Leben der jüdischen Gemeinde in Köln prägten.
Sie planten, entwarfen und bauten unter anderem Synagogen, Friedhöfe oder soziale Einrichtungen für die israelitische Gemeinde. Diese Architekten arbeiteten zudem auch außerhalb des jüdisch-kulturellen Bereichs. Sie realisierten zentrale Bauwerke der Stadt wie etwa Warenhäuser, Siedlungsbauten, Villen sowie Büro- und Geschäftshäuser. Köln zählte nach Angaben des NS-Dokumentationszentrums bis zum Beginn des Nationalsozialismus zu den Städten Deutschlands, die ein besonders reiches jüdisches Leben, vor allem auf dem Sektor der Kultur und des Geschäftswesens, aufweisen konnten.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 16 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
Intenet: www.nsdok.de
 
 
Theaterfestival "Kinder-Stücke" in Mülheim/Ruhr eröffnet
 
Mülheim/Ruhr - Mit der Inszenierung "Alice: Im Wunderland!" ist am Montag in Mülheim an der Ruhr das Theaterfestival "Kinder-Stücke" gestartet. Bis zum 21. Mai gibt es vier Theaterstücke für kleine Besucher zu erleben, die um den mit 10.000 Euro dotierten Preis für das beste Kindertheaterstück wetteifern. Ursprünglich waren fünf Produktionen zum Festival eingeladen. Doch der Auftakt des Festivals, das erstmals im Rahmen der Mülheimer Theatertage stattfindet, wurde überschattet von einem Todesfall im Ensemble des theater junge generation Dresden. Der Schauspieler Christan Habicht erlag am vergangenen Samstag einem Herzinfarkt. Er hätte in der nach Mülheim eingeladenen Inszenierung "Nathans Kinder" auftreten sollen. Das für den 21. Mai angekündigte Gastspiel entfällt nun.
 
 
 
Kunstmuseum Bochum zeigt aktuelle Kunst aus Korea
 
Bochum - Unter dem Titel "A Different Similarity" zeigt das Kunstmuseum Bochum ab kommenden Donnerstag eine Ausstellung mit aktueller Kunst aus Südkorea. Wie Anja Schrader vom Museum am Montag mitteilte, hat die digitale Revolution auch in dem asiatischen Land nachhaltige soziale und ökonomische Veränderungen mit sich gebracht. Die bis zum 27. Juni laufende Schau spiegelt nach Darstellung des Museums die Faszination einer Umbruchsituation, die "durch den unmöglich erscheinenden Brückenschlag" von Geschichte und Gegenwart, von traditionell verwurzelten Symbol- und Geisteswelten zum digitalen Medienzeitalter geprägt ist
 
Die hiermit vollzogenen Brüche spiegeln sich nach Angaben der Aussteller in einer dreifach gespaltenen Gesellschaft wider: Die Generation der über 40-jährigen bleibt den Regeln des kollektiven Wiederaufbaus der Nachkriegsjahre verhaftet. Die unter 20-jährigen suchen hingegen Wege der individuellen Selbstverwirklichung und nutzt dabei in vollem Maße die digitalen Möglichkeiten. Die Gruppe der über 30-jährigen schließlich findet zwischen diesen Polen lavierende Identitätsentwürfe.
Die jüngere Künstlergeneration Südkoreas greift laut Schrader die widersprüchlichen Facetten der heutigen kulturellen Identität ihres Heimatlandes auf. Mit den digitalen Medien bereits aufgewachsen, bleiben diese Künstler doch aufgeschlossen für die spirituellen Traditionen ihres Landes.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10  bis 17 Uhr und mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet.
Internet: www.bochum.de/kunstmuseum

Redaktion: Frank Becker