Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Michael Helmbold neuer Geschäftsführer der Ruhrtriennale
 
Gelsenkirchen - Der Aufsichtsrat der Kultur Ruhr GmbH hat Michael Helmbold zum neuen Geschäftsführer der Ruhrtriennale ernannt. Der Aufsichtsrat sei damit dem Wunsch Willy Deckers, des Festival-Intendanten gefolgt, hieß es am Freitag in einer Mitteilung. Helmbold war bereits seit Januar vergangenen Jahres als Künstlerischer Betriebsdirektor für die Ruhrtriennale tätig gewesen. Unterstützt wird der neue Geschäftsführer durch den Prokuristen und Verwaltungsdirektor Uwe Peters. Zu Helmbolds beruflichen Stationen zählen unter anderem die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, der er zunächst als Referent des Intendanten und später als Künstlerischer Betriebsdirektor angehörte, sowie die Ruhrfestspiele in Recklinghausen, wo er Referent des Festspielleiters war. Die Ruhrtriennale 2010 findet vom 20. August bis zum 10. Oktober statt.
 
 
Jelineks "Kontrakte des Kaufmanns" bei Mülheimer Stücke-Wettbewerb

Erstmals in diesem Jahr finden beim Forum für deutschsprachige Gegenwartsdramatik auch die Mülheimer-Kinder-Stücke statt

Mülheim/Ruhr - Elfriede Jelineks Wirtschaftskomödie "Die Kontrakte des Kaufmanns" sind am Freitag für den Wettbewerb um den Mülheimer Dramatikerpreis 2010 nominiert worden. Eingeladen wurde die gemeinsame Inszenierung des Thalia Theaters Hamburg und des Schauspiels Köln. Das renommierte Forum für  deutschsprachige Gegenwartsdramatik "Stücke 2010" findet in diesem Jahr vom 14. Mai bis zum 5. Juni in Mülheim an der Ruhr statt. Wie ein Sprecher des Auswahlgremiums mitteilte, sind außerdem "Für alle  reicht es nicht" von Dirk Laucke in der Aufführung des Staatsschauspiels Dresden, Dea Lohers "Diebe" in  der Bühnenfassung des Deutschen Theaters Berlin und "faust hat hunger und verschluckt sich an einer grete" von Ewald Palmetshofer in der Bühnenversion des Schauspielhauses Wien eingeladen.

Außerdem entschied sich die Jury für das Stück "Die Beteiligten" von Kathrin Röggla in der Düsseldorfer Bühnenfassung, Roland Schimmelpfennigs "Der goldene Drache" vom Wiener Burgtheater und dem dortigen Akademietheater sowie die Produktion "Kein Schiff wird kommen" von Nis-Momme Stockmann in der Inszenierung des Schauspiels Stuttgart. Am Ende des Festivals wird der mit 15.000 Euro dotierte Mülheimer Dramatikerpreis vergeben. Das Publikum vergibt zudem einen undotierten Ehrenpreis.

Erstmals wird in diesem Jahr auch der Mülheimer Kinder-Stücke-Preis vergeben, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Um ihn konkurrieren der Autor Ulrich Hub mit seinem Stück "Nathans Kinder" in der Fassung des Theaters Junge Generation aus Dresden, Katrin Langes "Alice: Im Wunderland" vom Jungen Schauspielhaus Düsseldorf sowie das Stück "Kleiner Riese Stanislas" von Kathrin Leuenberger in der Fassung des Figurentheaters Lupine in Koproduktion mit dem Schlachthaus Bern. Außerdem wurden für den Kinder-Stücke-Preis noch "Undine, die kleine Meerjungfrau" von Franziska Steiof in der Bühnenfassung des Jungen Schauspielhauses Düsseldorf und das Stück "Am Horizont" von Petra Wüllenweber in der Version des Theaters Überzwerg in Saarbrücken nominiert. Die Mülheimer Kinder-Stücke sind für die Zeit vom 17. bis 21. Mai geplant. Der Spielplan wird in den nächsten Tagen disponiert. Der Vorverkauf beginnt voraussichtlich am 18. März.

Internet: www.stuecke.de
 
 
Duisburger Kunst-Museum präsentiert Ai Weiwei

Die Ausstellung im Museum DKM würdigt vor allem das Frühwerk des chinesischen Künstlers

Duisburg - "Barely Something" lautet der Titel einer Ausstellung mit Arbeiten des chinesischen Künstlers Ai Weiwei im Museum und in der Galerie DKM in Duisburg, die am kommenden Freitag eröffnet wird. Die bis zum 20. September laufende Schau findet nach Angaben von Kurator Roger Buergel vom Freitag im Rahmen des Kulturhauptstadtjahrs Ruhr 2010 statt. Der 1957 geborene Ai Weiwei ist laut Buergel einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart und als erklärter Kritiker der chinesischen Regierung eine öffentliche Person ersten Ranges. Die Ausstellung will vor allem die künstlerische Entwicklung von Ai Weiwei über die letzten 15 Jahre nachzeichnen. Das Spannungsvolle dieser Entwicklung liegt in der einerseits prekären, andererseits formvollendeten Verknüpfung des hochdynamischen China mit Bausteinen der westlichen Moderne.

So beleuchtet diese Schau erstmals wieder das New Yorker Frühwerk des Künstlers aus den 80er Jahren, präsentiert aber auch seine neueste Arbeit: eine lyrische Klage über die Opfer der schlechten Regierung. Ai Weiwei ist nach Angaben des Museums "ein Künstler mit einem nüchternen Blick für die Möglichkeiten, die ihm die Welt eröffnet und für die unhintergehbare Fragilität der Zusammenhänge. "Schon seine Frühwerke weisen ihn als Chronisten des stets abgründigen, manchmal nihilistischen Alltags aus" gleichzeitig aber auch als Akteur innerhalb einer unstrukturierten chinesischen Kunstszene.

Die Ausstellung ist freitags bis montags von 12 bis 18 Uhr sowie dienstags bis donnerstags für Gruppen nach Voranmeldung geöffnet.

Internet: www.stiftung-dkm.de
 

Landesmuseum Bonn würdigt Fotograf Konrad Rufus Müller

Bonn - "Konrad Rufus Müller - Fotografien 1960 - 2010" lautet der Titel einer Ausstellung, mit der das  LVR-Landsmuseum in Bonn ab dem 22. März den Fotografen würdigt. Anlaß ist der siebzigste Geburtstag von Müller, so eine Sprecherin des Museums am Freitag. Gezeigt wird mit rund 170 Arbeiten eine große Retrospektive seines fotografischen Schaffens. Als einziger Fotograf hatte er alle Kanzler der Bundesrepublik Deutschland vor der Kamera - von Konrad Adenauer bis Angela Merkel. Er unterscheidet sich jedoch von vielen Chronisten der Macht durch die künstlerische und handwerkliche Qualität seiner Fotografien, hieß es in der Ankündigung der bis zum 30. Mai laufenden Schau. Der Fotograf arbeitet grundsätzlich schwarz/weiß, ohne zusätzliche Beleuchtung und entwickelt jedes Bild selbst. Zu sehen sind neben den Kanzlerbildern auch zahlreiche Gesichter der Zeitgeschichte wie etwa Künstler, Filmgestalten oder Poplegenden. 
 

Redaktion: Frank Becker