Frankfurt, 15. Mai 2007. Am 19. Juni, dem fünften Tag des fünften Monats im chinesischen Mondkalender, findet an den großen Flüssen Taiwans das jährliche Drachenbootrennen statt. Bereits jetzt bereiten sich die Teams intensiv auf das Ereignis vor, das als eines der wichtigsten taiwanischen Feste gilt und nicht nur große Zuschauermengen anzieht, sondern auch im Fernsehen übertragen wird.

Schon Wochen vorher finden sich die Teams, meist aus 22 Ruderern und einem Trommler bestehend, zum Training zusammen. Aber nicht nur die körperliche Fitness der Mitstreiter spielt eine Rolle. Auch die Boote werden herausgeputzt, kunstvoll bemalt und auf Vordermann gebracht. Ganz wichtig ist auch die spirituelle Unterstützung. Ein daoistischer Priester erweckt die Drachen zum Leben indem er ihnen einen kleinen roten Punkt in die Augen malt. Dass gerade Drachen diese Boote verzieren, hat natürlich seinen Grund: Sie sind die Herren des Wassers, und um sie wohl zu stimmen, wird ihnen vor dem Rennen Geistergeld in den Rachen gestopft.

Bei aller Jahrmarktstimmung gerät der ernste Ursprung des Festes fast in den Hintergrund: Im Jahr 278 v. Chr., also zur Zeit der „Streitenden Reiche“, hatte sich der Dichter und Staatsmann Qu Yuan aus der heutigen chinesischen Provinz Hunan der Korruptionsbekämpfung verschrieben. Dieses traf bei den Palastschergen auf wenig Gegenliebe, so dass er bald aufgrund einer Intrige geschasst wurde. Als der König sich weigerte, Qu Yuan Gehör zu schenken und ihn stattdessen in die Verbannung schickte, stürzte er sich aus Verzweiflung in den Miluo-Fluss. Die Menschen am Ufer des Flusses versuchten vergeblich den integeren Gelehrten mit ihren Booten zu erreichen. Um die Fische vom Leichnam abzulenken, warfen sie Reiskugeln ins Wasser.

Die Tradition des Drachenbootrennens soll heute noch an dieses Geschehen erinnern. Anstatt den Reis ins Wasser zu werfen, wird er heute jedoch von den Zuschauern verzehrt: Und zwar als Zongzi, kleine in Bambusblätter gepackte Reispakete, die mit Fleisch und Bohnenpaste gefüllt sind.

Informationen über Taiwan

Taiwan liegt 160 Kilometer vor der Südostküste Chinas im Westpazifik. Das Land bietet fernöstlichen Flair, subtropische Natur, chinesische Kultur und asiatische Religionen auf kleinstem Raum bei maximaler Reisesicherheit. Die spektakuläre Schönheit der Landschaft besticht mit ihren üppigen grünen Regenwäldern, emporragenden Bergen, zerklüfteten Küsten, tief liegenden friedlichen Ebenen und magischen Korallen- und Vulkaninselchen. In den geschäftigen Städten treffen Jahrhunderte alte Traditionen und die Moderne des 21. Jahrhunderts aufeinander. Wunderbare religiöse Traditionen, aufregende Feste, köstliches Essen und eindrucksvolle Handwerkskunst gehören ebenfalls zu Taiwan wie die warme, herzliche Begegnung mit seinen Bewohnern.

Weitere Informationen zu Taiwan im Internet unter www.taiwantourismus.de