Andachtsgrafiken und Freundschaftskarten

Museum Feld-Haus präsentiert rund 400 Exponate aus der Sammlung Irmgard Feldhaus

von Andreas Rehnolt
Ausstellung zu Andachtsgrafiken
und Bibel-Bildern
 
Das neue Museum Feld-Haus bei Neuss präsentiert rund 400 Exponate aus der Sammlung Irmgard Feldhaus
 
Neuss - Gut 400 Andachtsgrafiken, Bibel-Bilder, Freundschaftskarten, Heiligenbildchen, Krippenbögen und Bilderbögen aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind seit vergangenem Sonntag im neugebauten Museum Feld-Haus bei Neuss-Holzheim zu sehen.


Foto © Clemes-Sels-Museum

Das Museum ist eine Dependance des Clemens-Sels-Museums und befindet sich auf dem Kirkeby-Feld der Raketenstation im Kulturraum der Insel Hombroich. Das Haus, das seine Eröffnung ebenfalls am Sonntag feierte, verdankt seine Entstehung der Mäzenin Irmgard Feldhaus. Die Sammlerin hat im Laufe ihres Lebens rund 5.000 verschiedene Exponate populärer Druckgrafik aus

Foto © Clemes-Sels-Museum
der Zeit zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert zusammen getragen. Vor vier Jahren hatte sie ihre Sammlung der Stadt Neuss übereignet, erklärte Kulturdezernentin Christiane Zangs bei der Eröffnung.

Das Museum, das die Stadt für den symbolischen Preis von 1 Euro jährlich angemietet hat, ist selbst ein von Per Kirkeby als Architekturskulptur entworfenes Kunstwerk und erinnert in seiner äußeren und inneren Gestaltung an einen Kirchenraum. An der Stirnwand des Hauptsaales sind in Petersburger Hängung rund 100 Bilder unterschiedlicher Größe angebracht. Sie alle haben christliche Motive oder christliche Sinnsprüche zum Gegenstand. Kreuzigungsszenen hängen da neben oftmals leicht kitschig wirkenden Heiligenbildern, Szenen mit Engeln und paradiesischen Motiven. Drucke mit farbigen Kreuzweg-Szenen, Töchter-Alben mit guten Wünschen, kunstvolle Freundschaftskärtchen, Poesie-Alben und Hochzeitsdepeschen, Souvenir-Alben, kleine Papiertheater, gestickte Haussegen und Schlafzimmer-Bilder. Fast alle ausgestellten Exponate sind farbenprächtig und wecken die Lust, sie zu betrachten.
 

Foto © Clemes-Sels-Museum
Museum und Ausstellung sind nach den Worten von Zangs "eine Hommage" an die Sammlerin und Mäzenin, der die Stadt Neuss auch die Wiedereröffnung seines Clemens-Sels-Museums im Jahre 1950 zu verdanken hat. Bis 1985 leitete Feldhaus das Museum und baute in dieser Zeit eine große Sammlung zur Naiven Kunst sowie die deutschlandweit einzige Sammlung zu symbolistischer Kunst auf. Das Museum Feld-Haus ist der populären Druckgrafik gewidmet und wird künftig pro Jahr in zwei Ausstellungen unter unterschiedlichsten Aspekten die reiche, faszinierende Bilderwelt aus der Zeit zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert präsentieren. Die gedruckten Bilder sind nach den Worten von Museumsleiterin Uta Husmeier-Schirlitz auch wichtige zeithistorische Dokumente. "Die Exponate künden in dichtester Weise von Wertvorstellungen und Weltanschauungen vergangener Zeiten, die aber vielfach noch heute gültig sind," so die Museumschefin.
 
Die Ausstellung ist samstags und sonntags von 12 bis 17 Uhr sowie für Gruppen auf Anfrage geöffnet.
Internet: www.clemens-sels-museum.de

Redaktion: Frank Becker