Arme Post!

Ein offenes Wort

von Frank Becker
Foto © Frank Becker

Arme Post !

Nun ist das Unternehmen Deutsche Post (damit es ihm besser geht) privatisiert worden und an die Börse gegangen, hat (damit es Geld spart) Briefkästen abgeschraubt, Filialen geschlossen und Leute entlassen und erhöht (um ordentlich Geld zu scheffeln) alle paar Wochen die Gebühren für diese oder jene Dienstleistung. Aber: es scheint nicht zu gelingen! Bereits mindestens seit Mitte Dezember 2009 - jetzt ist die Mitte des Monats Februar 2010! - ist das äußere Bild des Wuppertaler Hauptpostamtes am Kleeblatt/Blücherbrücke in einem beklagenswerten Zustand. Die Normaluhr vor dem wuchtigen Betonklotz zeigt seither eisern 12.00 Uhr, kein Zeiger rührt sich mehr. Wen wundert es, daß niemand die Werbefläche unter der dauer-kaputten Uhr mieten möchte.

Der großzügig verglaste Eingangsbereich ist zum Nadelöhr geworden, denn die rechte Seite des sich früher einmal durch ein kleines technisches Wunder einladend und automatisch öffnenden Portals ist seit der gleichen Zeit außer Betrieb. Ein in die Glastür geklebtes Schild weist - vermutlich seit etliche Kunden sich dort schon den Schädel eingerannt haben - auf den Defekt hin. Behoben wird er nicht. Die Uhr bleibt stehen.
Jetzt frage ich Sie: Wo ist das ganze Geld geblieben, das die Deutsche Post AG emsig erwirtschaftet? Hat man damit Thomas Gottschalks Gummibärchen-Sammlung finanziert, werden davon rauschende Feste in den Vorstandsetagen gefeiert - oder ist es gar wieder einmal in der Schweiz gelandet?


Foto © Frank Becker

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Jetzt wollen mir mal die kommenden Tage, Wochen oder gar wieder Monate mitzählen, bis eventuell mal jemand bei der Postverwaltung ein Einsehen hat und die marginalen Reparaturen ausführen läßt. Sonst sieht diese Post-Stelle bald so verkommen aus wie der sogenannte Wuppertaler Hauptbahnhof gleich nebenan.