Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung "Wir Afrikaner" im Neanderthal-Museum
 
Mettmann - "Wir Afrikaner" lautet der Titel einer kleinen Ausstellung im Neanderthal-Museum in Mettmann, die ab heute, 19.1.10 dort die genetische Verwandtschaft der Menschen zeigt. Nach Angaben einer Museumssprecherin ist die moderne Molekularbiologie bei der Entschlüsselung des genetischen Materials zu der Erkenntnis gelangt, daß alle Menschen auf der Welt genetisch nahe miteinander verwandt sind, weil der anatomisch moderne Mensch erst vor rund 50.000 Jahren von Afrika aus die ganze Welt besiedelt hat. So gesehen seien Amerikaner, Asiaten, Australier und auch Europäer alle Afrikaner, hieß es im Vorfeld der bis zum 26. Februar laufenden Schau.
 
Die Ausstellung widerlegt damit nach Angaben des Museums auf eindringliche Weise die Annahme der Existenz verschiedener menschlicher Rassen und verleiht mit ihren wissenschaftlichen Erkenntnissen der Auseinandersetzung mit rassistischem Gedankengut auch eine kulturelle und aktuelle gesellschaftspolitische Dimension. "Wir Afrikaner" ist eine Ausstellung der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig und des Deutschen Hygiene-Museums in Dresden. Sie wurde von der Integrationsagentur der Diakonie in Düsseldorf ins Rheinland geholt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung (Tel. 02104-979715) geöffnet. Der Eintritt ist frei.
 Internet: www.neanderthal.de
 
 
Deutsches Textilmuseum zeigt "European Art Quilts V"
 
Auch im Kreismuseum Zons sind demnächst Quilts aus 16 Nationen zu sehen
 
Krefeld/Zons - Gleich zwei Museen in NRW präsentieren in den nächsten Wochen Quilts aus Europa als Beispiele moderner Textilkunst. Nach Stationen in verschiedenen europäischen Ländern, den Vereinigten Staaten und Südkorea zeigt das Deutsche Textilmuseum in Krefeld am Niederrhein ab dem 31. Januar die Ausstellung "European Art Quilts V". In Zusammenarbeit mit der Textilsammlung Max Berk/Kurpfälzisches Museum Heidelberg zeigt das Kreismuseum Zons vom 5. Februar bis zum 18. April insgesamt 47 Quilts aus 16 Nationen, die einen repräsentativen Überblick über die aktuelle europäische Quilt-Szene geben. 
 
Wie Museumsdirektorin Brigitte Tietzel mitteilte, sind die in Krefeld bis zum 25. April ausgestellten Exponate Ergebnisse eines von den Niederlanden aus organisierten Wettbewerbs. Zu sehen sind vor allem Werke von Künstlerinnen und Künstlern aus Deutschland, England und den Niederlanden. Außerdem Arbeiten aus Island, Ungarn, Israel oder Finnland. An klassische Quilts erinnern laut Tietzel nur die Stepparbeiten, die die farbigen Muster unterstützen und begleiten. Ansonsten überwiegt die freie Gestaltung, die sich kaum mehr an die ehemals meist symmetrischen Gliederungen der alten Quilts gebunden fühle.
 
Die Ausstellung in Krefeld ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Die Ausstellung in Zons ist dienstags bis freitags von 14 bis 180 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Das Auge des Sammlers" im Arp-Museum
 
Remagen - Unter dem Titel "Das Auge des Sammlers" würdigt das Arp-Museum im Bahnhof Rolandseck in Remagen ab dem 5. Februar den Kunstkenner und Kunstliebhaber Gustav Rau. Nach Angaben des Museums vom Freitag fragt die bis zum 29. August laufende Schau in der Kunstkammer Rau danach, was den Industrie-Erben, Wirtschaftswissenschaftler und engagierten Kinderarzt in Afrika dazu trieb, Kunst zu sammeln und wo seine Motive lagen. Am Beispiel von herausragenden Gemälden beleuchtet die zweite Ausstellung die Sammellust Raus, um diese in die lange Tradition der Kunstsammlungen von Johann Friedrich Städel bis Ferdinand Franz Wallraf einzureihen.
 
Eine dieser Kunstkammern bildet das Entrée der Ausstellung, ausgehend von einem Werk Jan Siberechts aus dem 17. Jahrhundert, das ein Kunstsammler-Paar inmitten seiner Gemäldegalerie zeigt. Insgesamt 31 weitere Meisterwerke unter anderem von Lucas Cranach d. Ä. über El Greco, Gustave Courbet, Frans Snyders bis zu Claude Monet und Auguste Renoir gehören ebenfalls zu den Exponaten dieser Ausstellung.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.arpmuseum.de
 
 
Ausstellung mit Kalenderblättern aus Japan
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Katazome" zeigt das Eko-Haus für Japanische Kultur noch bis zum 28. Februar Kalenderblätter in der Tradition des Künstlers Keisuke Serizawa. Sie sind nach Angaben eines Sprechers des Eko-Hauses vom Donnerstag Teil der Volkskunst in Japan und werden im farbigen Schablonendruck per Hand gefertigt. Das Design des 1984 verstorbenen Serizawa wurde in der Textilherstellung etwa bei Kimonos und Obi-Gürteln sowie im Papierdruck für Buchcover angewendet. Die Motive des Künstlers zieren Bilder und Bildrollen, Stellschirme, Vorhänge, Fächer und eben seine unverkennbaren Kalender. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl an diesen Kalenderblättern aus verschiedenen Jahren, die in Anlehnung an die Drucktechniken von Serizawa in einer japanischen Papierwerkstatt entstanden sind.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 13 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.

 
"Mecki" ist jetzt museumsreif
 
Hannover - Mecki, der kleine stachelige Geselle aus unzähligen Abenteuern ist seit vergangenem Sonntag der Star im Wilhelm Busch Museum in Hannover. "Mecki - 60 Jahre Comic-Abenteuer" heißt die Ausstellung über Deutschlands langlebigste Bildergeschichte, die bis zum 11. April zu sehen ist. Die Schau präsentiert Orgiginalzeichnungen aller Künstler, die seit 1949/1950 für den lustigen Igel gearbeitet haben. Sie deckt sämtliche künstlerischen "Mecki"-Perioden ab, beginnend mit den klassischen Geschichten der 1950er Jahre von Reinhold Escher und Wilhelm Petersen über die Arbeiten von Heinz Ludwig und Jürgen Alexander Heß, die in den 1960er und 70er Jahren zur Serie stießen, bis zur aktuellen Generation um Volker Reiche, Ully Arndt, Harald Siepermann, und Johann Kiefersauer, der heute die Folgen für die Programmzeitschrift HÖRZU gestaltet.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.


Kunsthalle Recklinghausen zeigt Werke von Meidner und Barlach
 
Recklinghausen - Unter dem Titel "Unter unerforschlichen Meteoren" präsentiert die Kunsthalle Recklinghausen ab dem 14. Februar Werke von Ludwig Meidner und Ernst Barlach. Wie ein Sprecher der Kunsthalle mitteilte, zeigt die bis zum 18. April laufende Schau Meidners Kunst im Dialog mit Skulpturen und Zeichnungen Barlachs (1870-1938). Rund 100 Werke sollen den Blick auf das vielschichtige Menschenbild beider Künstler öffnen und bemerkenswerte Parallelen offenbaren, hieß es in der Vorankündigung weiter. Der Maler, Zeichner und Dichter Meidner (1884-1966) zählt laut Kunsthalle zu den faszinierenden Grenzgängern der Klassischen Moderne. Sein Werk kennzeichne Leidenschaft, Sensibilität und Eigensinn.
 
Schwerpunkt der Ausstellung ist Meidners Schaffen der 1910er Jahre. Seine teilweise schon vor dem Ersten Weltkrieg entstandenen "Apokalyptischen Landschaften" und Kriegsbilder, Straßen- und Caféhausszenen, eindringliche Selbstbildnisse und Porträts der Berliner Künstlerboheme. "Ich denke mir die großartigsten Dinge aus, apokalyptische Gewimmel, hebräische Propheten und Massengrab-Halluzinationen - denn der Geist ist alles, die Natur kann mir gestohlen bleiben," so beschrieb Meidner 1918 in "Nächte des Malers" seine motivischen Vorlieben. Auch Barlach wurde von abgründigen Themen umgetrieben: Schreckensvisionen und seltsame Himmelszeichen, der Mensch zwischen existentieller Zerrissenheit und Sehnsucht nach Transzendenz, Zustände der Ekstase, Panik oder Raserei - all dies versuchte Barlach in seiner Kunst zu fassen.
 
Die Kunsthalle ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.kunst-re.de
 
Redaktion: Frank Becker