Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Duisburger Philharmoniker werden für "Bestes Konzertprogramm" geehrt
 
Duisburg/Bonn - Passend zur "Kulturhauptstadt Ruhr 2010" ist ein Orchester aus dem Ruhrgebiet neuer Preisträger der Auszeichnung für das "Beste Konzertprogramm" der Saison 2009/2010. Den renommierten Preis erhalten die Duisburger Philharmoniker. Dies teilte der Deutsche Musikverleger-Verband am Mittwoch in Bonn mit. Das Orchester unter Leitung von Jonathan Darlington als Generalmusikdirektor und Alfred Wendel als Intendant zeichne sich vor allem durch seine "stilistische und künstlerische Vielfalt des Konzertspielplans" aus sowie durch das Bekenntnis zur musikalischen Moderne und den Mut, das Publikum mit Aufführungen weniger bekannter Orchesterwerke auf Entdeckungsreise zu schicken, hieß es zur Begründung. Die nicht dotierte Auszeichnung wird am 4. Februar in der Duisburger Mercatorhalle vergeben.
 
Lobenswert sei vor allem der hohe Anteil an Kompositionen aus dem 20. Jahrhundert, die in elf von insgesamt 12 Philharmonischen Konzerten vorgestellt werden. Großen Wert legt der Verband nach eigenen Angaben bei der Preisvergabe neben der Programmgestaltung auch auf die Vermittlung klassischer und zeitgenössischer Musik für junge Hörer. Auch dies werde in Duisburg vorbildlich und innovativ umgesetzt. So lobte die Jury das Projekt "Klasse.Klassik", das in mehr als 20 Veranstaltungen für Familien, Jugendliche und Kinder Musik gleichermaßen unterhaltsam und zum Mitmachen anregend vorstelle sowie die Serie "Playlist". Diese integriert Studenten der Universität Essen/Duisburg in die Programmplanung und baut durch innovative Veranstaltungskonzepte Jugendlichen Brücken von der U- zur E-Musik.
 
Seit 1991 vergibt der Deutsche Musikverleger-Verband den Preis "Bestes Konzertprogramm der Saison". Ausgezeichnet werden Konzertprogramme von Orchestern und Veranstaltern, die sich durch die besondere Kreativität und Vielfalt in der laufenden Konzertsaison profiliert haben, wobei die Berücksichtigung zeitgenössischer Musik ebenso eine Rolle spielt wie Werke mit ungewöhnlicher Besetzung oder die Einbeziehung junger Künstler. Der Der Verband ist als Interessenvertretung ein Zusammenschluß von Musikverlagen aus dem gesamten Bundesgebiet. Mit rund 500 Mitgliedsverlagen erreicht der Verband einen Organisationsgrad von rund 90 Prozent der in der Bundesrepublik Deutschland tätigen Musikverlage.
 
 
Buch über "das letzte Hemd" erschienen
 
Bielefeld - Im Bielefelder Transcript-Verlag ist jetzt ein Buch mit dem Titel "Das letzte Hemd" zur Kulturgeschichte des Totenkleids erschienen. Die Publikation beschäftigt sich mit der der Konstruktion von Tod und Geschlecht in der materiellen und visuellen Kultur, hieß es in einer Mitteilung des Verlages. Kleidung mache Körper kulturell sichtbar. Dies gelte auch für das "letzte Hemd". Bekleidung, Aufbahrung und Verbildlichung seien "Inszenierungsformen des Todes", die sowohl staatlich als auch privat Bedeutung stifteten.
 
Die vier Herausgeberinnen fragen unter anderem danach, auf der Basis welcher Kulturprämissen sich Inszenierungen des Todes vollziehen und welche besondere Rolle das Textile für Ritus, Kommunikation und Macht spielt. Nach Angaben des Verlags lenken in dem 360-Seiten-Band interdisziplinäre und gendersensible Beiträge den Blick auf vestimentäre Körperbilder und Zur-Schau-Stellungen Toter vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. Das Buch mit zum Teil farblichen Abbildungen ist für 35,80 im Buchhandel erhältlich. Die ISBN lautet: 978-3-8376-1299-8.
 
 
Theatermuseum erwirbt Fotoarchiv von Eduard Straub
 
Düsseldorf - Das Theatermuseum in der NRW-Landeshauptstadt erwirbt das Archiv des Düsseldorfer Fotografen Eduard Straub mit Fotografien zum Musiktheater und Ballett von 1984 bis 2009. Es umfaßt mehr als 13.000 Fotografien und 70.000 Negative und dokumentiere wesentliche Phasen der Deutschen Oper am Rhein, so ein Sprecher des Museums am Mittwoch. Der Ankauf wird vom Land gefördert. Straub arbeitete zunächst als Tänzer an der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper und an der Deutschen Oper am Rhein. Der Choreograph Erich Walter erkannte sein fotografisches Talent und ermutigte ihn zu freien fotografischen Arbeiten. 1982 gründete Straub ein eigenes Studio und wurde gleichzeitig Hausfotograf der Deutschen Oper am Rhein. Mit seiner speziellen Sicht auf Künstler und Inszenierungen habe der Fotograf nachhaltig das visuelle Gedächtnis für die Geschichte der Deutschen Oper am Rein bis in die Gegenwart hinein bestimmt, so der Direktor des Theatermuseums, Winrich Meiszies weiter.
 
 
30 Meter lange Stahlbanane von Thomas Baumgärtel für Dortmund
 
Aachen/Dortmund - Der international als "Bananensprayer" bekannte Künstler Thomas Baumgärtel schenkt der Stadt Dortmund zum laufenden Kulturhauptstadtjahr Ruhr.2010 ein Kunstprojekt mit dem Titel "Phoenix aus der Asche". Dabei handelt es sich nach Angaben der Stadt Aachen vom Donnerstag um eine 30 Meter lange Stahlbanane, die im kommenden Mai in 65 Meter Höhe auf einem Hochofen des Geländes Phoenix West installiert werden soll. Die Schenkung sei Bestandteil des internationalen Kulturfestivals "across the borders" im Juli und August dieses Jahres, das  innovative, grenz- und spartenübergreifende Projekte entlang der Aachener Route Charlemagne
präsentieren werde, hieß es in der Mitteilung weier. Durch das Projekt Baumgärtels werde Aachen mit der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr.2010 vernetzt. Der Künstler hat nach Angaben der Stadt Aachen weltweit bereits über 4.000 Kunststandorte mit seinem Markenzeichen der "Banane" vernetzt, die bereits zum Inbegriff einer internationalen Kunst-Auszeichnung geworden ist.
 
 
Kunstakademie Düsseldorf lädt ab 3. Februar zum Rundgang
 
Düsseldorf - Die international renommierte Kunstakademie Düsseldorf lädt vom 3. bis zum 7. Februar zum traditionellen Rundgang durch die Säle und Ateliers. Der Rundgang ist die alljährliche Ausstellung der Studierenden der Kunstakademie zum Abschluß eines jeden Wintersemesters. Von Mittwoch bis Freitag sind die Werke der angehenden Künstlers zwischen 9 und 20 Uhr, am Samstag und Sonntag dann von 10 bis 18 Uhr zu besichtigen, hieß es am Freitag in der Ankündigung des Rundgangs, der alljährlich Tausende von Kunstfreunden in die Akademie lockt.
 
Die Kunstakademie gliedert sich in die beiden Fachbereiche Kunst und Kunstbezogene Wissenschaften. Studiert wird neben Malerei und Bildhauerei auch Bildende Kunst, Baukunst,  Architektur, Bühnenbild und Fotografie. Der kommende Rundgang ist nach Angaben der Akademie die erste Semesterabschluß-Ausstellung unter dem amtierenden Rektor Tony Cragg. Dessen Amtsvorgänger, Markus Lüpertz, war im Sommer letzten Jahres in den Ruhestand gegangen.
 

Redaktion: Frank Becker