Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung über den Schöpfer des Liedes "O du fröhliche ..."
 
Düsseldorf - Das Goethe-Museum in Düsseldorf würdigt ab morgen den Schöpfer des ebenso bekannten wie beliebten Weihnachtslieds "O du fröhliche ..." mit einer Ausstellung. Der 1768 geborene Johannes Daniel Falk war als Privatgelehrter, Schriftsteller und Sozialpädagoge ab dem Jahr 1798 mit Goethe eng verbunden, hieß es in der Ankündigung der Schau. Der in Danzig geborene Falk, dessen Theologiestudium in Halle an der Saale unvollendet blieb, traf Goethe erstmals 1792. Fünf Jahre später machte er Weimar zu seinem Lebensmittelpunkt. Nachdem vier seiner Kinder im Kriegsjahr 1813 starben, gründete Falk zusammen mit seiner Frau Caroline die "Gesellschaft der Freunde in der Not" und nahm selbstlos verwahrloste und unbetreute Kinder bei sich auf.
 
Ab 1822 baute er ein Waisenhaus, den "Lutherhof", später "Falksches Institut" genannt. Hier schrieb er das kraftvoll-frohe Weihnachtslied für seine Zöglinge. Falk starb am 14. Februar 1826 in Weimar. Die Ausstellung im Goethe-Museum, deren Exponate aus Familiennachlaß stammen, läuft bis zum 17. Januar. Zu sehen sind rund 120 Originalzeugnisse, darunter der Erstdruck von "O du fröhliche", Vertonungen, Handschriften wie Briefe, Notizen, Textentwürfe.
 
Das Museum ist dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 17 Uhr sowie samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Polnisches Institut zeigt Fotoausstellung zu Edward Hartwig
 
Düsseldorf - "Edwart Hartwig - Eintritt verboten" lautet der Titel einer Ausstellung, mit der das Polnische Institut Düsseldorf seit Donnerstag den Fotografen Edward Hartwig würdigt. Der 2003 verstorbene Hartwig gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der polnischen Fotografie, hieß es zum Auftakt der bis zum 19. Februar laufenden Schau. 50 Schwarz-Weiß-Originalabzüge zeigen einen Querschnitt aus den unterschiedlichen Schaffensphasen des Fotografen. Hartwig nimmt nach Angaben eines Sprechers des Instituts eine wesentliche Rolle in der polnischen Fotografiegeschichte der Nachkriegszeit ein. Anfangs, durch den Piktorialismus inspiriert, wandte er sich nach dem Studium bei Rudolf Kopitz in Wien vor allem der experimentellen Fotografie zu.
 
Später begann er auch andere Stile und Methoden in sein Werk zu integrieren. Er benutzte die Kamera als künstlerisches Werkzeug einer rein subjektiven Gestaltung. Hartwig verfremdete Bildgegenstände, arbeitete mit Überblendungen und Solarisationen, um die Dynamik und Expressivität seiner Motive zu steigern. Darüber hinaus wählte er intensive Licht- und Schattenkontraste, führte reale und fantastische mit rein abstrakten Elementen zusammen. Die Ausstellung wurde in Kooperation mit der Moonblinx Gallery Frankfurt am Main zusammen gestellt.
 
 
Ruhr-Uni zeigt Zeichnungen und Skulpturmodelle von Ulrich Rückriem
 
Bochum - Die Ruhr-Universität Bochum öffnet am 3. Dezember das Archiv Ulrich Rückriems und präsentiert "Zeichnungen und Skulpturmodelle" des Künstlers in einer aktuellen Ausstellung. Bis zum 11. April kommenden Jahres zeigt die Uni in ihrer Kunstsammlung erstmals jüngste Arbeiten Rückriems auf Papier und ihr Zusammenspiel mit Skulpturmodellen. Die "Freien Figurationen" des Künstlers werden in der Ausstellung ergänzt durch ausgewählte Skulpturen, frühere Arbeiten auf Papier sowie funktionelle Zeichnungen und Modelle aus dem Archiv, hieß es in der Vorankündigung. Sie alle kreisen um verschiedene Varianten eines der grundlegenden Themen in Rückriems Gesamtwerk: Die systematische Teilung von Volumen oder Flächen.


Ausstellung "Vom Essen in der Kunst"
 
Kunsthalle Düsseldorf widmet sich ab heute der "Eat-Art"
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Eating the Universe. Vom Essen in der Kunst" zeigt die Kunsthalle Düsseldorf ab heute eine Ausstellung, bei der sich alles um die Kunst mit und aus Eßbarem dreht. Die bis zum 28. Februar nächsten Jahres laufende Schau widmet sich nach den Worten von Kuratorin Magdalena Holzhey sowohl den Wurzeln der "Eat-Art", als auch der Rekonstruktion der Eat-Art-Galerie. Zahlreiche, oft kuriose Exponate aus den vergangenen 39 Jahren geraten zu einer breit angelegten Bestandsaufnahme bis in die Gegenwart.
 
"Als elementare Schnittstelle von Kunst und Leben bekommt der künstlerische Umgang mit der Grundsubstanz Nahrung vor dem Hintergrund von Themen wie Überfluß und Hunger, Konsum- und Globalisierungskritik, Koch-Shows, Schlankheitswahn und Fast-Food eine neue Aktualität", hieß es bei der Präsentation der Ausstellung. "Eat-Art" oder Eß-Kunst war als Protest im Zuge der 1968er Bewegung entstanden. Die Künstler um den Schweizer Daniel Spoerri prägten damals in Düsseldorf den Begriff als Bezeichnung für Kunst mit und um Eßbares. In der Schau hängen Lebkuchen-Gemälde mit Zuckerguß, die Beuys'sche Herings-Gräte, mit Tonscherben gespickte Brote oder auch Sandalen und Schuhe, aus denen Hefeteig quillt.
 
Zahlreiche Werke Spoerris, der abgegessene Teller und leergetrunkene Gläser, Tassen und Bestecke mit Essen auf Brettern fixierte und zu "Fallenbildern" an die Wand hängte, zählen ebenso zu den Höhepunkten der Ausstellung wie ein schmiedeeisernes Bett mit einer riesigen Brot-Matratze, das 1996 von Jana Sterbak geschaffen wurde. Im wahrsten Sinne zum Anbeißen sind Glaskästen, in die Richard Lindner 1970 Hunderte aus Marzipan geformte Frauenbeine steckte, denen er mit Glasurfarbe Schuhe verpaßte. Gewaltig auch der von Thomas Rentmeister aufgehäufte Zuckerberg aus sieben Tonnen Kristallzucker, in dem ein Einkaufswagen aus dem Supermarkt versinkt und die ganz frisch gemachte "Reibekuchenwand" von Judith Samen, die es auf stolze 891 angenagelte Reibekuchen bringt.
 
Die Kunsthalle Düsseldorf ist dienstags bis samstags von 12 bis 19 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker