Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt von Andreas Rehnolt

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Duisburg zeigt Bildhauerschmuck der Avantgarde
 
Duisburg - Unter dem Titel "Von Picasso bis Warhol" präsentiert das Wilhelm Lehmbruck-Museum in Duisburg ab dem 29. November Bildhauerschmuck der Avantgarde. Die Ausstellung biete "die bezaubernde Möglichkeit", sich mit dem kleinsten Skulpturenformat der großen Bildhauer des 20. Jahrhunderts vertraut zu machen, dem Schmuckobjekt, hieß es in der Vorankündigung. Die Miniskulpturen unterscheiden sich als Bildhauerarbeiten grundsätzlich vom Schmuckdesign, so eine Sprecherin des Museums. Als zumeist tragbare Skulpturen seien sie nicht selten den Partnerinnen der Künstler gewidmet und würden deshalb allgemeine plastische Prinzipien mit persönlichen Botschaften verbinden. Zu sehen sind unter anderem Exponate von Georges Braque, Max Ernst, Pablo Picasso und Niki de Saint Phalle, so die Veranstalter im Vorfeld der bis zum 14. Februar nächsten Jahres laufenden Schau.
 
Die Ausstellung wird nach Angaben des Museums durch zahlreiche Leihgaben aus Privatbesitz und zuvor nicht gezeigter Künstler wie Hans Uhlmann und Pit Kroke, Erwin Heerich und André Volten ergänzt und mit größer dimensionierten Werken der Museumssammlung dialogisch präsentiert. Mit rund 160 Arbeiten von über 50 Künstlerinnen und Künstlern entfalte die Schau ein spezifisches Panorama der Plastik der letzten 100 Jahre, hieß es weiter.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.duisburg.de
 
 
Bundespräsident Köhler kommt nach Köln
 
Köln - Aus Anlaß des 50jährigen Bestehens des Kuratoriums Wallraf-Richartz-Museum und Museum Ludwig in Köln nehmen Bundespräsident Horst Köhler und seine Gattin Eva Luise am 24. November als Ehrengäste am Festakt im Wallraf-Richartz-Museum teil. Nach Angaben der Stadt Köln vom Montag erwirbt das "Kuratorium Wallraf-Richartz-Museum und Museum Ludwig e.V." seit einem halben Jahrhundert Kunstwerke für die beiden international bedeutenden Museen. Der Hintergrund der Kuratoriums-Gründung war der Verlust hochrangiger Kunstwerke des Wallraf-Richartz-Museums in der Zeit des Nationalsozialismus. Vor allem durch die Aktion "Entartete Kunst" seien dem Haus zahlreiche bedeutende Werke verloren gegangen, hieß es.
 
Bislang tätigte das Kuratorim 46 Ankäufe für die zwei Museen, so 1960 das Gemälde "Moses zerbricht die Gesetzestafeln" von Marc Chagall, das "Spargelstillleben" von Edouard Manet und die "Seerosen" von Claude Monet. Auch das "Andachtsbild mit zwölf Szenen aus dem Leben Christi" von 1450/60, der "Blick auf das Meer" von Max Beckmann, "Ruine" von Sigmar Polke oder das Gemälde "Bathseba im Bade" von Johan Anton de Peters wurden vom Kuratorium angekauft.
 
 
Internationale Kinderbuchausstellung ab 16. November in Duisburg
 
Duisburg - Unter dem Motto "IKiBu will es wissen, Erfinden - Entdecken - Experimentieren" findet vom 16. bis zum 21. November in Duisburg die 38. diesjährige Internationale Kinderbuchausstellung der Stadtbibliothek statt. Über 75 Veranstaltungen mit 16 Autoren und Schauspielern stehen auf dem Programm, hieß es in der Ankündigung. Unter anderem werden Lesungen, Theaterveranstaltungen, Ausstellungen und Mit-Mach-Angebote geboten. Außerdem gibt es wieder ein Seminarprogramm für interessierte Eltern und ehrenamtliche Vorlesepaten. Die Veranstaltungen finden in allen Bibliothekszweigstellen statt.
 
Internet: www.ikibu.de
 
 
"Nacht der Lichter" am Samstag im Aachener Dom
 
Aachen - Zur diesjährigen "Nacht der Lichter" lädt das Bistum Aachen für den kommenden Samstag in den Dom. Die Veranstaltung ist nach Angaben des Bistums vom Montag ein ökumenisches Abendgebet mit Gesängen aus der Gemeinschaft von Taizé in Frankreich. Hierzu sind insbesondere Jugendliche und junge Erwachsene eingeladen, hieß es. Jugendliche und junge Erwachsene einer Aachener Taizégruppe haben die um 20.00 Uhr beginnende "Nacht der Lichter" mit Unterstützung des Bischöflichen Generalvikariats und des Evangelischen Kirchenkreises in Aachen vorbereitet. Die in vielen Orten Europas stattfindende "Nacht der Lichter" sei auch ein Baustein auf dem Weg zum "Europäischen Jugendtreffen." Das findet vom 29. Dezember bis zum 2. Januar kommenden Jahres im polnischen Posen statt.
 
 
Dramatikerinnen-Preis 2009 für Senioren-Stück
 
Almut Baumgarten erhält die Auszeichnung "Reif für die Bühne" für ihr Stück "Silverday"
 
Düsseldorf/Velbert - Die Autorin Almut Baumgarten ist erste Preisträgerin des Dramatikerinnen-Preises "Reif für die Bühne". Die Auszeichnung wird ihr am 20. November in Düsseldorf für ihr Stück "Silverday" übergeben. Der Wettbewerb war auf gemeinsame Initiative des Instituts für Bildung und Kultur in Remscheid, des Frauenkulturbüros NRW, des Literaturbüros Ruhr und des Forums Freies Theater in Düsseldorf ausgeschrieben worden. Er hatte professionelle Dramatikerinnen aus NRW dazu eingeladen, Stücke für Seniorentheater zu schreiben. Die Fachjury entschied, daß der Autorin "eine temporeiche Gesellschafts-Satire gelungen" sei, die mit witzigen Dialogen, Situationskomik und überraschenden Wendungen unkonventionelle Spielangebote für ein 10-köpfiges Seniorentheater-Ensemble macht."
 
Der Preis wird im Düsseldorfer Forum Freies Theater durch NRW-Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff (CDU) verliehen. Die Autorin erhält ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro. Die Laudatio auf die Preisträgerin hält die Kulturjournalistin Anne Linsel. Das Seniorentehater SeTA liest im Anschluß Ausschnitte aus dem prämierten Stück. Das prämierte Stück wird unter professioneller Regie vom Seniorentheater SeTA im kommenden Jahr am Forum Freies Theater Düsseldorf uraufgeführt. Die 1969 geborene Baumgarten veröffentlicht seit 2004 eigene Texte und lebt in Velbert-Langenberg. Der Dramatikerinnen-Preis war Anfang 2009 erstmals ausgeschrieben worden.
 
Mehr als fünfzig Ensembles spielbegeisterter älterer Menschen - in der Mehrzahl Frauen - zeigen in NRW eine große Bandbreite ambitionierter Amateurtheaterarbeit. Ihre Spielfreudigkeit wird jedoch häufig durch den Mangel an geeigneten literarischen Vorlagen und die meist nur geringe Anzahl an weiblichen Rollen gebremst.


Ausstellung "Wenn die Sprache erwacht" in Bonn
 
Bonn - Unter dem Titel "Wenn die Sprache erwacht" präsentiert das Wissenschaftszentrum in Bonn ab dem 17. November eine neue Ausstellung. Die bis zum 15. Januar nächsten Jahres gezeigte Schau handelt von gemalter Sprache, vertonten Gemälden, und von Sprache als Lichterscheinung, hieß es in einer Vorankündigung. Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft präsentierte Ausstellung warte mit einigen Überraschungen auf, hieß es weiter. "Die Bandbreite dessen, was Sprache zu vermitteln vermag, erhält hier eine ungeahnte Dimension". Vier international renommierte Künstler gehen in der Ausstellung einen ungewöhnlichen Weg – ihr Anliegen ist es, Sprache über die Augen und Malerei über die Ohren zu vermitteln.
 
Jenseits einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Sprache steht ihre künstlerische Interpretation im Mittelpunkt der vorgestellten Arbeiten. Der Lichtkünstler Ingo Bracke und die Cellistin Ulrike Brand, die Malerin Hiroko Nakajima und der Maler Félix Rozen machen in der Schau Sprache zu einem visuellen und akustischen Abenteuer.
 
Die Ausstellung ist im Wissenschaftszentrum montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr und in der DFG-Geschäftsstelle montags bis freitags von 16 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
 
 
Neue Orgel in Duisburger Mercatorhalle wird am Samstag eingeweiht
 
Tag der offenen Tür am Sonntag unter dem Motto "Orgel für alle"
 
Duisburg - Mit einem festlichen Konzert wird die neue Orgel der Mercatorhalle in Duisburg am kommenden Samstag eingeweiht. Das hochwertige Instrument - die einzige Orgel englischer Bauweise auf dem Kontinent - verschmilzt klanglich und optisch mit dem umgebenden Raum der im April 2007 eröffneten neuen Philharmonie in der Revierstadt. Gefertigt wurde das rund zehn Meter hohe und acht Meter breite Instrument von der traditionsreichen Bautzener Orgelbaufirma Hermann Eule, wie eine Sprecherin der Duisburger Philharmoniker im Vorfeld der Einweihung erklärte. Mit vier Manualen und 61 Registern ist die neue Orgel "ein Instrument der Superlative", hieß es weiter. Am kommenden Sonntag ist von 11 bis 18 Uhr unter dem Motto "Orgel für alle" ein Tag der Offenen Tür, bei dem die neue Eule-Orgel in all ihren klanglichen Facetten vorgestellt wird. 
 
Der Klang der Orgel sei "satt, rund, voluminös" und vermittele in leisen Passagen oft den Eindruck von beinahe sphärischen Klängen, so der Sprecher der Philharmonie. Die 61 Register sind so vielfältig wie die Instrumente eines Orchesters und ermöglichen die Interpretation von Werken aller Epochen und Genres von Pachelbel bis Pop. Über 4.000 Pfeifen, manche nur wenige Millimeter lang, andere bis zu fünf Meter groß, waren zu gießen, zu walzen und zu löten bevor sie intoniert wurden. Ab Juni dieses Jahres wurden die Einzelteile der neuen Orgel, die insgesamt bis zu 16 Tonnen schwer sind, in der Philharmonie Mercatorhalle angeliefert. Die Kosten für das neue Instrument beliefen sich auf rund 1,5 Millionen Euro, die von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung finanziert wurden.
 
 
 Redaktion: Frank Becker