Danke Roberto!

Ein Kontrapunkt

von Peter Bilsing

Foto © Frank Becker
Danke Roberto!

Endlich wissen wir genau,
was unsere Opernstars so verdienen.
 
Roberto Alagna gesteht: Für einen Galaabend erhalte er 60 000 Euro Gage, und wenn er mehr Geld brauche, trete er in Abu Dhabi oder Japan auf, wo die Entschädigung für einen Auftritt mindestens 100 000 Euro betrage. In der Oper betrage dagegen die Gage für einen Auftritt nur läppische 13 000 Euro.
Das ist für einen echten Star natürlich viel zuwenig, bekam doch der große Pavarotti vor Jahren für einen einzigen Abend in der Berliner Oper schon 100 000 DM steuerfrei. Die Steuern bezahlte – nomen est omen ! – natürlich der zurecht so benannte einfache Berliner Steuerzahler. Selbst die damals noch Millionen-Einnahmen schwere Quasselstrippe Schreinemakers brauchte früher nur 15 Prozent ihres RTL-Harz-4-Einkommens zu versteuern, weil sie ihren Wohnsitz im benachbarten Belgien angemeldet hatte, was ihr aber nachträglich doch noch Ärger einbrachte.
Wissen Sie eigentlich warum die meisten Multi-Millionen schweren Formel-Eins-Helden in der Schweiz wohnen. Ganz einfach: Den Beruf des Rennfahrers gibt es in der Schweiz nicht. Für etwas, das es nicht gibt, muß man dort auch keine Steuern zahlen, allerdings erwartet die lokale Gemeinde dennoch einen kleinen Obolus. Dieser kann ab einer bestimmten mindestens siebenstelligen Einkommenshöhe dann mit der Gemeinde ausgehandelt werden. Lang lebe die Schweiz! Ruft da etwas schon wieder einer „Schurkenstaat“? Buh für you! Ich finde das in Ordnung. Bringe aber meine dicken Einnahmen als Kritiker lieber in Österreich unter...
 
Gott zum Gruße
 
Ihr/Euer
Peter Bilsing


Dieser Beitrag wurde mit freundlicher Genehmigung vom Magazin "Der Opernfreund" übernommen
© Peter Bilsing - Redaktion: Frank Becker