Wuppertal huldigt dem Malergenie Monet
Das Von-der-Heydt-Museum zeigt ab heute
mit 100 Werken alle Schaffensperioden des großen französischen Impressionisten "Monets Bild 'Impression - Soleil levant' (Sonnenaufgang) von 1872 gab dem Impressionismus seinen Namen. Dieses Bild ist leider nicht bei uns im Original zu sehen." So Museumsdirektor Gerhard Finckh am Donnerstag in Wuppertal bei der Präsentation der wohl umfangreichsten Ausstellung zum Gesamtwerk des weltberühmten Malers Claude Monet (1840 - 1926), die heute im Von-der-Heydt-Museum eröffnet wird. Das ganze zweite Stockwerk des
Frechheiten mit dem Zeichenstift
Welcher Normal-Kunstinteressierte hätte gewußt, daß Monet als Schüler mit Karikaturen sein Taschengeld aufgebessert hat? Einige davon sind in Wuppertal zu sehen. Frech etwa die 1860 entstandene Bleistiftzeichnung "Kleine Gruppe bedeutender Theaterleute", die vor lauter Kopf kaum Körper haben. Im Alter von 16 Jahren zeichnete er eine Dorfszene "An den Ufern der Lezarde", mit 21 malte er in herbstlichen Farben das Bild "Waldweg", und 1868 das Gemälde "Die Mahlzeit", das zwei Frauen und ein kleines Kind am Esstisch zeigt, während ein Dienstmädchen im Hintergrund steht. Wuppertal zeigt auch "den kaum bekannten Monet", so Finckh, der stolz und glücklich darüber ist, daß er die meisten Exponate vom renommierten Musée Marmottan Monet in Paris ausleihen konnte.
Frühe bürgerliche Sujets
"Segelboote auf dem Meer", "Am Strand von Trouville", "Mühlen in Zandam" oder "Das Hafenbecken von Le Havre", sind Bilder, die Monet auf seinen zahlreichen Reisen etwa durch Frankreich, die Niederlande, England oder Venedig schuf. Wunderschön das 1886 entstandene Bild "Tulpenfeld in Holland", "Waterloo Bridge im Sonnenlicht" im London des Jahres 1902 oder der "Palazzo Contarini" aus dem Venedig von 1908. "Monet brachte von all seinen Reisen Eindrücke und die unterschiedlichsten Einflüsse zurück", so der Museumschef. "Später dann wurde sein legendärer Garten in Giverny und der Seerosenteich seine ganze Welt", ergänzte Finckh. Beim Betrachten des Bildes "Spaziergang bei Argenteuil" glaubt man, den Windhauch zu spüren, der durch die Blumen und Gräser streift und am Kleid der Frau zu zupfen scheint. Winterlandschaften mit Lokomotiven und das Gemälde "Bahnhof Saint Lazare, Eisenbahnbrücke" zeugen von der Reiselust des Malers und davon, daß für ihn auch der Weg das Ziel war. Reise-Impressionen
1878 zog Monet mit seiner Frau Camille und den beiden Söhnen in das Dorf Vetheuil an der Seine. Der Künstler malte das Dorf in der Nähe der Stadt Mantes aus vielen verschiedenen Blickwinkeln
Blütenpracht mit Duftillusion und Seerosen in allen Variationen Schließlich - natürlich – und endlich Monets Garten in Giverny mit einer Fülle unterschiedlicher Blumen und blühenden Pflanzen. Iris, Hemerocallis, Agapanthus, Glyzinen. Fast möchte man als Betrachter mit der Nase bis zur Leinwand, um die erahnten Gerüche in sich aufzusaugen. Schließlich die zahlreichen Seerosen-Bilder, die seit Jahrzehnten für den Maler stehen und die jeder Kunstfreund mit Monet in Verbindung bringt. Der Seerosenteich seines Gartens mit Trauerweide, japanischer Brücke, den runden Blättern der Wasserpflanze und den unterschiedlichsten Blüten. Mal weiß, mal rosa, mal gelb und mal purpurrot.
Überschattet und überspiegelt von Bäumen, Wolken oder blauem Himmel. Man kann als Besucher dieser zauberhaften Ausstellung kaum genug bekommen von diesen Bildern, die Weite und Tiefe des Seerosenteichs erahnen lassen und die einem mitunter das Gefühl geben, mittendrin zu sein, in diesem stehenden Gewässer. 80 meist großformatige Bilder und 20 Zeichnungen gibt es im Von-der-Heydt-Museum in der bergischen Metropole Wuppertal noch bis zum 28. Februar nächsten Jahres zu bewundern. Der 276-seitige Katalog zeigt alle ausgestellten Werke und kostet 25 Euro an der Museumskasse.
Das Museum ist Dienstag und Mittwoch von 11 bis 18 Uhr, Donnerstag und Freitag von 11 bis 20 Uhr und Samstag/Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.von-der-heydt-museum.de
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Fotografien und Redaktion: Frank Becker
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