Wunschkonzert

Glanzlichter aus berühmten Opern zu Ehren Wilhelmines mit dem Philharmonischen Chor Bayreuth

von Alexander Hauer
Philharmonischer Chor Bayreuth
 
Wunschkonzert
 
Glanzlichter aus berühmten Opern zu Ehren Wilhelmines
 
 
Angelina Ruzzafante (Sopran) - Hermine May – (Mezzospran) - Douglas Nasrawi (Tenor) - Bernd Valentin (Bariton) - Wieland Sattler (Baß)
Philharmonischer Chor Bayreuth - Konzertchor musica vocalis , Einstudierung: Martin Blaufeld - Hofer Symphoniker
 
Nur wenigen ist bewußt, daß Bayreuth neben Wagner noch eine Perle der Kultur zu bieten hat. Wilhelmine, preußische Prinzessin, unter Stand nach Bayreuth verheiratet, prägte das Stadtbild ihrer Zeit. Auch heute gehören die Bauwerke aus ihrer Zeit noch zu den Schätzen der oberfränkischen Metropole. Im Jahr 2009 jährt sich ihr Geburtstag zum 300. Male. Grund genug die Markgräfin zu feiern.
Ein besonders schönes Ereignis war das Chorkonzert des Philharmonischen Chores.
Zusammen mit den Hofer Symphoniker und der Unterstützung des „Konzertchor musica vocalis“ gab es am 2. Juli ein Wunschkonzert der Superlative. Ein Programm das leicht eine Opernsampler-CD füllen könnte.
 
Es begann mit der Carmenouvertüre, gefolgt von den schönsten Stücken Verdis und Mascagnis. Nach der Pause ging es weiter mit Beethoven, Tschaikowsky und Orff. Dvorák, Nicolai und Gounod rundeten den Abend ab. Es klingt alles nach leichter Kost, aber die Schwierigkeit, diesen Abend zu etwas besonderem zu machen liegt in der Tatsache, daß jeder diese Melodien kennt und ein Live-Erlebnis neben den CD-Eindruck antreten muß. Arn Goerke gelingt dies zusammen mit den Solisten aufs Beste. Ein Abend der nur durch die Indisposition Douglas Nasravis getrübt wurde. Gleich zu Beginn gewann Hermine May mit der Arie der Azucena aus Verdis Troubadour. Gefolgt vom Gefangenenchor aus Nabucco wurde die Erwartungshaltung des Publikums mehr als befriedigt. Höhepunkt vor der Pause war dann eindeutig der Triumphmarsch aus Aida.
 
Danach ging es auf gleich hohem Niveau weiter. Die klassische Moderne wurde durch  Orffs „Der Mond“ abgedeckt, die französische Romantik von Gounods „Margarete“ repräsentiert. Angelina Ruzzafante setzte eine bemerkenswerte Marke mit dem Lied an den Mond aus Dvoráks „Rusalka“. Siegfried Jerusalem führte beschwingt und locker durch den Abend. Als Zugaben gab es noch einmal Carmen. Hermine May interpretierte die Habanera. Die Solisten fanden schließlich noch einmal zu einer beschwingten Brindisi aus Verdis Traviata zusammen, bevor Siegfried Jerusalem als Rausschmeißer das Wiegenlied von Brahms gab. Unter stürmischem Applaus endete ein bemerkenswerter Abend in der zu Recht komplett ausverkauften Bayreuther Stadthalle.
 
Redaktion: Frank Becker