Aktuelles aus der Kultur

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





Landsynagoge Rödingen zeigt jüdische Kulturgeschichte im Rheinland
 
Rödingen/Köln - Geschichte und Kultur des Landjudentums stehen im Mittelpunkt des neuen, vom Landschaftsverband Rheinland betriebenen Kulturhauses Landsynagoge Rödingen im Kreis Düren. Die 1841 in Rödingen errichtete Synagoge bilde zusammen mit dem Wohnhaus der jüdischen Familie Ullmann das einzige weitgehend im Originalzustand erhaltene Gebäudeensemble dieser Art im westlichen Rheinland, so ein Sprecher des Verbandes. Nachdem der Landschaftsverband das Gebäudeensemble gekauft und restauriert hat, wird am Sonntag kommender Woche, dem Europäischen Tag der jüdischen Kultur das Kulturhaus Landsynagoge Rödingen eingeweiht. Eine Dauerausstellung informiert über die verschiedenen Aspekte jüdischen Lebens im Rheinland in Vergangenheit und Gegenwart, über die koschere Küche früher und heute, die Geschichte der jüdischen Bewohner sowie Aspekte der jüdischen Religion. Hörstücke sowie Kurzfilme ergänzen das Informationsangebot.
 
 
Neuberger-Medaille wird am 23. September an Gunter Demnig verliehen
 
Düsseldorf - Der durch sein Projekt von in die Straße eingelassenen Gedenksteinen für die Opfer des Nazi-Terrors europaweit bekannt gewordene Künstler Gunter Demnig wird am 23. September mit der diesjährigen Josef-Neuberger-Medaille ausgezeichnet. Dies teilte die Jüdische Gemeinde Düsseldorf mit. Demnigs "Steine des Erinnerns" tragen auf ihrer Messing-Oberseite Namen und Daten zu dem jeweiligen Opfer. Mit der Josef-Neuberger-Medaille ehrt die Jüdische Gemeinde Düsseldorf seit 1991 nicht-jüdische Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben. Frühere Preisträger waren der ehemalige NRW-Ministerpräsident und Bundespräsident Johannes Rau, der frühere Bundespräsident Roman Herzog und im vergangenen Jahr die amtierende Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf ist mit rund 7.500 Mitgliedern die drittgrößte in Deutschland und die größte in Nordrhein-Westfalen.
 
 
Das gemeinsame Büro der Landestheater in NRW besteht 15 Jahre
 
Neuss - Das gemeinsame Büro der vier nordrhein-westfälischen Landestheater hat am 1. September seinen 15. Geburtstag feiern können. Nach Angaben von Landestheaterbüro-Leiterin Sonja Wies in Neuss gründeten das Rheinische Landestheater Neuss, die Burghofbühne in Dinslaken, das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel und das Landestheater Detmold am 1. September 1994 zusammen ein gemeinsames Büro für Öffentlichkeitsarbeit und Verkauf. Aufgabe des Büros ist es laut Wiese 15 Jahre nach der Gründung mehr denn je, den gemeinsamen kulturpolitischen Auftrag der vier Bühnen deutlich zu machen. Das Landestheater-Büro in Nordrhein-Westfalen ist in Deutschland immer noch einmalig, betonte die Dramaturgin Sonja Wies anläßlich des Geburtstages.
 
Der Auftrag nämlich lautet: Künstlerisch hochrangige Theatervorstellungen zu vernünftigen Preisen in die Städte und Gemeinden des Landes zu bringen, die keine eigenen Ensembles unterhalten. Die Landesbühnen verstehen sich als "reisende Stadttheater", die an vielen Orten zu Hause sind. Das Angebot der vier Bühnen umfaßt Musiktheater, Ballett, Musical, Operette, Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater bis hin zu Freilicht-Aufführungen. Einen besonderen Stellenwert im Programm der Landestheater nimmt das Kinder- und Jugendtheater ein. Zunehmend finden sich zudem interkulturelle Themen in den Spielplänen wieder, während die zeitgenössischen Stücke bereits fester Bestandteil sind. Ein besonderes Projekt ist derzeit das Gesamtkunstwerk "Der Ring des Nibelungen" des Detmolder Landestheaters, das erstmalig seit 100 Jahren wieder auf Reisen geht.
 
Ziel des gemeinsamen Büros der Landestheater in NRW ist es, nicht nur die kulturpolitischen Ziele in der Öffentlichkeit verstärkt darzustellen, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit an den Gastspielorten zu leisten und Gastspielangebote zu vermitteln. So organisiert das Büro, mit Sitz in Neuss, jährlich die gemeinsame Spielplanpräsentation der vier Landestheater, die Messe-Auftritte und initiiert Kooperationsprogramme einzelner Kommunen mit allen vier Landestheatern.
 
 
Freies Theatertreffen Impulse wird internationaler
 
Köln - Das diesjährige Festival "Impulse" der freien Theaterszene im deutschsprachigen Raum findet vom 25. November bis zum 6. Dezember statt. Gespielt wird an insgesamt 14 Spielstätten in Bochum, Düsseldorf, Köln und Mülheim a.d. Ruhr, hieß es am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Köln. Die besten neun Produktionen der vergangenen zwei Jahre stellen sich dem Wettbewerb. Voraussetzung ist, daß die Produktionen aus dem deutschsprachigen Raum
stammen und freie Theaterproduktionen abseits der Stadttheater sind. Zur 15. Auflage von "Impulse" wird das Theatertreffen internationaler, um das deutsche Theater für aktuelle Strömungen und Kooperationen zu öffnen, so die Veranstalter. Dafür werden zwei europäische Produktionen außerhalb des Wettbewerbs gezeigt und ausländische Theatermacher zur Diskussion eingeladen. Bühnenfans können auch einen Theatermarathon starten. An beiden Wochenenden des Festivals besteht die Möglichkeit, bis zu fünf Aufführungen hintereinander zu sehen. Ein Bus-Shuttle-Service zu den Spielstätten wird dafür eingerichtet, der die Zuschauer danach auch noch zu den Impulse-Partys bringt, so Martin Maruschka vom Kultursekretariat NRW.
 
Internet: www.festivalimpulse.de

Redaktion: Frank Becker