Ein schöner Rücken...

Heiße Diskussionen um einen hübschen Hintern und eine witzige Kampagne der Grünen

von Frank Becker

© Ocean8/Die Grünen Kaarst
Heiße Diskussionen
um einen hübschen Hintern
und eine witzige Kampagne
 
Na klar, sobald eine Partei wie die Grünen scheinbar mal aus der „PC“-Reihe tanzt, blasen sich alle möglichen Leute auf. Frauenverbände, selbsternannte Anti-Rassisten und Anti-Sexisten und natürlich (händereibend) die politischen Gegner. So aktuell geschehen in dem kleinen rheinischen Städtchen Kaarst unweit Düsseldorf. Da nämlich haben die unverklemmten jungen Grünen ein Plakat kleben lassen, das auf höchst witzige Art und unbestritten auch mit einem gewissen erotischen Hauch dafür wirbt, „Grün“ zu wählen, da es im Grunde nur einen Grund geben könne „Schwarz“ zu wählen - siehe Plakat. Daß weiße Frauenhände auf dem attraktiven schokoladenbraunen Hinterteil liegen, nimmt dem Ganzen auch den Ruch des Sexismus. Mal ehrlich: dieses Schwarz ist attraktiv. Und das nette Plakat der Grünen auch. Aber: hätte die (schwarze) CDU mit einem ähnlichen Motiv für sich geworben, wären die Grünen und all die anderen Gegner und PC-Verfechter ebenso auf die Barrikaden gegangen. Da kann man nur appellieren: locker bleiben und ein wenig Humor zeigen.
 
Der Kaarster Stadtverbandes hat übrigens zum Plakat „Es gibt nur einen Grund Schwarz zu wählen“ im Kommunalwahlkampf 2009 eine Stellungnahme auf seiner Heimseite veröffentlicht:
"Hintergründe: Seit Anfang August 2009 wird das Plakatmotiv „Es gibt nur einen Grund, Schwarz zu wählen“ im Kaarster Stadtgebiet aufgehängt und ist Teil der Kampagne „G 51 - Zeit für Grün“ des Kaarster Stadtverbandes der Grünen. Es handelt sich um eine eigene Plakatserie, die der Stadtverband zusammen mit der Düsseldorfer Werbeagentur Ocean8 entwickelt hat und auf das Stadtgebiet begrenzt ist. Analog zur Kampagne „G51“, die seit Juni 2009 eine Vorstufe zum Kommunalwahlkampf darstellt, ist das Hauptziel der Kaarster Grünen, die absolute Mehrheit der CDU in Kaarst zu brechen. Mit „G51“ wurde das Aufbrechen dieser Mehrheit abstrakt angedeutet, mit der jetzt gezeigten Plakatreihe soll dieses Ziel weiter verdeutlich werden, ebenso mit dem Motiv „Es gibt nur einen Grund, Schwarz zu wählen“. Auch hiermit ist die Aufforderung gemeint, Grün zu wählen statt Schwarz.
Entgegen einiger Behauptungen Einzelner soll durch Wahl eines dunkelhäutigen Gesäßes keinesfalls der Eindruck entstehen, mit rassistischen Motiven zu spielen, durch Wahl eines weiblichen Gesäßes keinesfalls ein sexistisches Motiv unterstellt werden. Es handelt sich um die Darstellung zweier Frauen, die sich umarmen.
Gerade die Grünen stehen für eine Politik, die sich durch Toleranz, Weltoffenheit und Gleichberechtigung auszeichnet. Themen wie Integration und auch Frauenpolitik sind Schwerpunkt Grüner Arbeit. Die Vorwürfe, bei dem Plakatmotiv handele es sich um ein rassistisches oder sexistisches, sind daher nicht haltbar. Sollte dieser Eindruck beim Betrachter entstehen, kann dem nur widersprochen werden und auf Grüne Grundsätze verwiesen werden. Im Gegenteil könnte dieses Motiv zu Recht als „antirassistisch“ bezeichnet werden, entsprechende Äußerungen erhielten wir als Reaktion auch von Menschen mit Migrationshintergrund.
Wir sehen das Plakatmotiv „Es gibt nur einen Grund Schwarz zu wählen“ durchaus als provozierendes Element im Wahlkampf. Es soll dabei keineswegs Gefühle verletzen, sondern Menschen auf Grüne Politik, auf Grüne Inhalte und das Wahlziel („G51“) hinweisen, soll wachrütteln und sich bewusst von Plakaten anderer Parteien abgrenzen, die im Wesentlichen mit Standardmotiven und altbekannten Texten werben.
Grüne Politik steht neben fundierten Inhalten auch für freche Ideen, Innovationen und mitunter unkonventionelle Wahlkampfmethoden. Das Plakat stellt einen Beitrag dazu dar."
Kaarst, 10. August 2009, Vorstand Stadtverband Grüne Kaarst

Leute, warum verteidigt Ihr Euch so? Laßt doch die Humorlosen ins Leere rennen und haltet es mit dem großen, unerreichten Philanthropen Hanns Dieter Hüsch:
"Wenn die Krieger kommen (...)
Sei eine Tiefebene voll Höflichkeit (...)
Daß sie sich verlaufen..."

Weitere Informationen unter: www.gruene-kaarst.de

Redaktion: Frank Becker