zu Gast im Neandertal Sagengestalten wie Zyklopen, Drachen
oder der Schneemensch Yeti wirken in der neuen Sonderausstellung des Neanderthal-Museums erstaunlich lebendig Mettmann - "Geschichten über bizarre und mysteriöse Lebewesen kursieren seit tausenden von Jahren. Im Altertum war die Unterscheidung zwischen Mythen und Realität oft diffus. Legenden über seltsame Bestien verankerten sich in den Kulturen weltweit." Für Bärbel Auffermann, die stellvertretende Leiterin des Neanderthal Museums im bergischen Mettmann gilt das für das Einhorn ebenso wie für die angeblich einäugigen Zyklopen aus der Odyssee von Homer, für die Legenden um fliegende Drachen oder die des legendären Yeti. Alle die und ein paar mehr sind ab heute bis zum 1. November Hauptdarsteller in der sehenswerten Ausstellung "Monster und Mythen".
Der Trick, ein Einhorn zu fangen
"Das Neandertal ist ein ausgezeichneter Ort, diese Ausstellung erstmalig in Deutschland zu
Yeti, Nessie und Zyklop
Vermutlich geht die Legende zurück auf ein gigantisches, ausgestorbenes Nashorn, das ein immenses Horn trug und in prähistorischer Zeit in Zentral- und Südsibirien auftrat. Ähnlich ist es mit
Der Zyklop im Mettmanner Museum hockt breitbeinig vor dem Besucher, grunzt, schmatzt und knabbert an einer blutigen Keule herum. Der einäugige Fleischfresser, der laut Homer von Odysseus und seinen Gefährten geblendet wurde, soll auf Sizilien gelebt haben. Im dortigen Trapani wurde im 15. Jahrhundert ein gigantisches Skelett gefunden, das man für die fossilen Überreste des Zyklopen Polyphem hielt. Vermutlich aber handelte es sich dabei um den Schädel eines prähistorischen Zwergelefanten, dessen große Nasenöffnung fälschlicherweise als große mittige Augenhöhle gedeutet wurde. Natürlich darf in einer Schau über "Monster und Mythen" auch der Drache nicht fehlen. In Mettmann senkt er seinen gewaltigen Kopf, schlägt mit der Schwanzspitze und blinzelt in die Runde, bevor er sein schweres Haupt wieder auf die Erde legt.
Der Hl. Georg und der Drache
In westlichen Kulturen symbolisieren Drachen historisch die Kraft und das Böse. In östlichen Kulturen
Aus den Tiefen der Ozeane stammen weitere Mythen mit zum Teil wahren Ursprüngen. "Ein gigantischer Oktopus führte eventuell zu erschreckenden Geschichten über Kraken", die angeblich ganze Schiffe in die Tiefe ziehen konnten, berichten die Ausstellungsmacher. Auch dem Riesenvogel Rock oder auch "Rukh" genannt, widmet sich die Schau. Eine der Quellen seiner Legende ist die berühmte Sammlung arabischer Erzählungen "Tausendundeine Nacht." Der Rock wurde zudem auch vom bekannten Weltreisenden und Forscher Marco Polo im 13. Jahrhundert beschrieben, der seine Herkunft auf die Insel Madagaskar zurückführte. Dort fanden Forscher tatsächlich Überreste eines ausgestorbenen Vogels, der drei Meter groß und 450 Kilogramm schwer gewesen sein soll.
Alles Chimäre...
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.neanderthal.de
Redaktion: Frank Becker
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