Otto Sander - Götz Alsmann lesen "Max und Moritz"
und andere Lieblingswerke von Wilhelm Busch Und wahrlich! Preis und Dank gebührt Der Kunst, die diese Welt verziert.
Zwei, die dem Schalk des Malerpoeten auf besondere Art gerecht werden, ja nahezu in seinen Geschichten höchstselbst vorkommen könnten, habe sich daran gemacht, eine repräsentative Auswahl für eine CD zu lesen: der unvergleichliche, melancholisch- rauhbeinige Schauspieler Otto Sander mit dem Markenzeichen der traurig hängenden Schnurrbart-Enden und der witzige, eloquent freche Spaßmacher, Moderator und brillante Musiker Götz Alsmann, der auch seine berühmte Ukulele mitgebracht hat, Kultgegenstand bei allen seinen Bühnenauftritten. Die beiden Männer bilden ein herrliches Gespann, dessen abwechselnden Vortrag man mit allerhöchstem Vergnügen lauscht und dabei nur einen einzigen, dafür aber massiven Kritikpunkt finden kann: daß das Vergnügen nur eine gute Stunde dauert.
Die aber ist allerbeste Unterhaltung mit den kompletten Streichen der bösen Buben "Max und Moritz", als die man Sander und Alsmann förmlich vor sich sieht, mit Kapiteln aus "Balduin Bählamm" und "Maler Klecksel", Gedichten aus "Schein und Sein", "Kritik des Herzens" und "Zu guter Letzt" und mit sechs kleinen Zwischenmusiken, Perlen, die Götz Alsmann eigens für das Album komponiert hat und auf seiner Ukulele spielt. Ich habe mir die CD beim ersten Mal im Auto angehört und an der Ampel wohl die Blicke von nebenan auf mich gezogen, als ich - allein im Wagen - herzlich lachte. Dieses wohltuende Lachen wiederholt sich, abgelöst von leisem Schmunzeln und seufzender Erkenntnis beim Anhören von Mal zu Mal, denn Wilhelm Busch, Otto Sander und Götz Alsmann haben ihre Sache als Humor-Apotheker gut gemacht. Auch jetzt, während ich dies schreibe, läuft natürlich wieder die CD, um mich einzustimmen und ich muß ab und zu absetzten um zu lauschen und zu lachen - einfach schön. Es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, denn Lachen ist bekanntlich die beste Medizin (gegen und für alles).
"Man möchte weinen, wenn man sieht/Dies ist das Ende von dem Lied." Doch ist auch nach einer Stunde diese Auswahl durch, glimmt doch die Hoffnung auf eine mögliche Fortsetzung - denn "Hans Huckebein", "Die fromme Helene", "Der Hl. Antonius von Padua", "Allotria", "Julchen"; "Plisch und Plum", "Eduards Traum", "Abenteuer eines Junggesellen", "Hernach", "Dideldum" und viele andere köstliche Texte mehr gibt es ja auch noch: "Darauf ist ihm so gewesen: Knopp, du mußt noch etwas lesen." |
Otto Sander (S) - Götz Alsmann (A) Mit 6 Ukulelen-Zwischenmusiken von Götz Alsmann (Busch-Impressionen) © + (P) 2006 tacheles/ROOF Music Titel-Liste: Gesamtzeit: 1:02:20 Weitere Informationen unter: www.roofmusic.de www.eichborn.de www.wilhelm-busch-museum.de |