Wer war eigentlich Heinrich Spoerl?

Heinrich Spoerl: Buch Bühne Leinwand - Hrsg. v. Joseph A. Kruse

von Frank Becker
Wer war eigentlich Heinrich Spoerl?


Dieser Frage geht auf unterhaltsame und liebenswerte Weise ein schmales, nichtsdestoweniger sehr informatives Bändchen nach, das von Joseph A. Kruse, Direktor des Heinrich Heine Instituts Düsseldorf, herausgegeben wurde. Verlegt hat das Buch der Droste Verlag - wer sonst? Denn der Droste Verlag ist es, der im April/Mai 1933 mit der Veröffentlichung des Romans "Die Feuerzangenbowle" in der Düsseldorfer Tageszeitung "Mittag" den Eckstein und Beginn des Aufstiegs des Düsseldorfer Rechtsanwalts Heinrich Spoerl zu einem der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Schriftsteller gesetzt hat. Das sogleich wegen des enormen Publikumserfolgs nachgelegte gleichnamige Buch ist bis heute ein Bestseller.

Wer kennt nicht diese "Eine Lausbüberei in der Kleinstadt", die Generationen von Lesern und Kinogängern amüsiert hat. Dreimal wurde Spoerls Stoff verfilmt, gültig aber ist nur die
kongeniale Fassung von Helmut Weiss aus dem Jahr 1944, zu der Werner Bochmann die Musik geschrieben hat. Es war auch eine der besten Rollen des Hauptdarstellers Heinz Rühmann, dem sie wie auf den Leib geschneidert paßte. Dem sensationellen Debüt folgten weitere Romane auf dem Fuße, sowohl als Bücher wie als Filme allesamt große Erfolge: "Der Maulkorb", "Wenn wir alle Engel wären", "Der Gasmann". Kleinere Geschichten erschienen gesammelt unter dem Titel "Man kann ruhig darüber sprechen" und posthum "Ich vergaß zu sagen". Nicht verfilmt, aber ebenfalls ein erfolgreicher Roman war "Die Hochzeitsreise". 1949 schreiben Heinrich Spoerl und sein Sohn Alexander als "Vater & Sohn Spoerl" den herrlichen Roman "Der eiserne Besen".

"Heinrich Spoerl: Buch - Bühne - Leinwand" nimmt in sieben Kapiteln die biographischen und literarischen Spuren des Menschen und Autors auf. Sorgfältig recherchiert aber nicht allzu wissenschaftlich - man berichtet ja über einen Unterhaltungsschriftsteller - fügen Sabine Brenner, Jan-Christoph Hauschild, Joseph Anton Kruse, Britta Teloh und Georg Vitz die bunten Mosaiksteine zusammen, die schließlich ein greifbares Bild Spoerls skizzieren. U.a. kramt Verleger Manfred Droste in seinen persönlichen Erinnerungen an den Autor und an die freundschaftliche Verbundenheit der Familien Spoerl und Droste und es erinnern sich Jugendfreunde an Heinrich Spoerl. Abbildungen von historischen Buchumschlägen, Fotos und Dokumente runden das Projekt optisch. 

Heinrich Spoerl: Buch – Bühne – Leinwand,  hrsg. von Joseph A. Kruse, © 2004 Droste Verlag, 96 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen und einer Zeittafel, Klappenbroschur, 13,95 €,
ISBN 978-3-7700-1187-2

 

Weitere Informationen unter:
www.drosteverlag.de