Der Welthandel vor knapp 200 Jahren

Aus der Staats- und Gelehrte Zeitung

von unserem Correspondenten anno 1811

HMS Victory by William Lionel Wyllie
Handels-Berichte

New-York, den 4. May.  Französische Kaper bringen fortdauernd viele Engl. Prisen in den Americanischen Häfen auf.

Schreiben aus St. Petersburg, vom 25. May.  Auf dem diesjährigen Jahrmarkte in Irbis war der Umsatz an Waaren beträchtlicher, als im vergangenen Jahre, besonders in Pelzwaaren, und zwar zu sehr mäszigen Preisen. Auch ward viel Thee und Kitaika umgesetzt.
Die Schiffbrücken über die verschiedenen Arme der Newa sind bereits sämmtlich aufgestellt und die Communication zwischen allen Theilen der Stadt dadurch völlig hergestellt. Der Eisgang aus dem Ladogasee war dieses Jahr unbedeutend.


Schreiben aus Copenhagen, vom 11. Junii.  In diesen Tagen sind die Prisenschiffe Charlotte Caroline von 170 schweren Lasten, für 46200 Rthlr., und Die reisende Sonne, von 76 C.L. für 24050 Rthlr., beyde nach Drammen; die Venus, von 60 C.L., für 25960 Rthlr., letzteres ebenfalls nach Drammen, verkauft worden.

Savannah, den 15. April.  Die Englischen und auch die Americanischen Schiffe mit Englischen Waaren, die hier nach dem 2ten Febr. angekommen, sind als Uebertreter der Non-Intercourse-Acte condemnirt worden.

Casan, den 22. April.  Aus den hier einengegangenen Nachrichten über den diesjährigen Jahrmarkt in Irbit erhellet, dasz diesmal mehr Pelzwaaren auf demselben gewesen sind, als im verwichenen Jahre. Blosz die Zobelfelle standen im hohen Preise, die übrigen Pelzwaaren aber wurden für naehstehende Preise verkauft: rother Urmanscher Fuchs 11 und 12 Rub., weiszer sogenannter Linien-Fuchs 7 Rub. 50 Cop., Steppe-Wölfe 10 und 11 Rub., Sakemennische, Jakutskische, Podgoronische und Tunguskische Eichhornfelle 800 und 900 Rub. das tausend, Russische Eichhornfelle 200 und 250 Rub. das tausend, Hasenfelle 40 und 42 Rub. das hundert, Barabinsche Hermelinfelle 40 Rub. für 40 Stück. Auch waren viele Bärenfelle zu Markte gebracht, welche aber wegen Mangel von Käufern fast alle unabgesetzt nachblieben.
Für Blumen-Thee zahlte man 300 und 400 Rub., und für ordinairen Thee 135 und 140 Rub. die Kiste.