Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt



Zentralbibliothek Köln eröffnet neue Literatur- und Lernwelt
 
Köln - Nach einer baulichen Erweiterung präsentiert sich die Zentralbibliothek den Kölner Bürgerinnen und Bürgern jetzt wesentlich attraktiver. Das neue Zentrum "Lernwelt" biete einzigartige Recherchemöglichkeiten zu allen Wissensgebieten, hieß es in einer Mitteilung der Stadt. Auf der zweiten Etage bündelt die neugestaltete "Literaturwelt" nicht nur alle literarischen und literaturwissenschaftlichen Bestände, sondern auch die lokale historische Sammlung "Literatur-in-Köln".
 
Außerdem konnte die Stadtbibliothek endlich das vor beinahe 30 Jahren zusammen mit der Zentralbibliothek gegründete Heinrich-Böll-Archiv großzügig integrieren. Die beiden Sondersammelgebiete bieten ein umfangreiches Quellenreservoir zu Leben und Werk Kölner Autorinnen und Autoren und speziell zum Literaturnobelpreisträger und Ehrenbürger Böll. Zudem ist erstmalig auch das Arbeitszimmer Bölls zu sehen. Weiterhin gibt es die Ausstellung "Kölner Autorenportraits" der Fotografin Brigitte Friedrich. Die Dauerpräsentation der bekannten Lichtbildnerin wechselt sich regelmäßig mit besonderen Ausstellungen zu Kölner Autoren ab - wie im September zum 100-jährigen Geburtstag von Hilde Domin.
 
 
Deutscher Kulturrat sorgt sich um Kulturhauptstadt 2010
 
Essen/Berlin - Der Deutsche Kulturrat hat an die Bundesregierung und die Gemeinschaft der Länder appelliert, sich der europäischen Bedeutung des Kulturhauptstadtjahres 2010 bewusster zu werden. Derzeit mache die Kulturhauptstadt 2010, Essen und das Ruhrgebiet Schlagzeilen wegen Finanzlöchern, fehlender Sponsoren und einem abgespeckten Programm, so der Kulturrat in Berlin. Der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, erinnerte daran, dass 2003 die nationale Bewerbungsphase zur europäischen Kulturhauptstadt 2010 mit 16 Bewerberstädten begann. An den Start gingen damals Augsburg, Bamberg, Braunschweig, Bremen, Dessau, Wittenberg, Essen, Görlitz, Halle, Karlsruhe, Kassel, Köln, Lübeck, Münster, Osnabrück, Potsdam und Regensburg. Auch das große in Aussicht gestellte Engagement der Wirtschaft hatte damals dazu beigetragen, daß Essen das Rennen machen konnte.
 
Damals hofften alle, daß im Jahr 2010 nicht nur die Wirtschaft, der Bund sondern auch die Gemeinschaft der Bundesländer Essen bei diesem wichtigen Ereignis ideell und finanziell unterstützen würde. Außerdem hatten die deutschen Bewerberstädte untereinander eine inhaltliche Kooperation mit der Gewinnerstadt vereinbart. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Der von Deutschland ins Rennen geschickten europäischen Kulturhauptstadt 2010, Essen und das Ruhrgebiet, fehlt nicht nur Geld. Ihr fehlt in der letzten Vorbereitungsphase besonders bundesweite Ausstrahlung und Beachtung." In sieben Monaten sollen Essen und das Ruhrgebiet Deutschland in Europa präsentieren, so Zimmermann weiter. Dafür sei es notwendig, daß der Bund und die Gemeinschaft der Bundesländer sich der europäischen Bedeutung des Ereignissen bewußter werden. "Man muß sich um die deutsche europäische Kulturhauptstadt 2010 Sorgen machen," so der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates weiter.
 
 
Drehorgel-Festival im rheinischen Zons
 
Zons - Das internationale Drehorgel-Festival in Zons findet in diesem Jahr am 31. Mai und am 1. Juni statt. Nach Angaben des Kulturzentrums Zons vom Mittwoch kommen Drehorgelspieler aus der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland zu dem Festival, das bei gutem Wetter unter freiem Himmel, ansonsten in der Halles des Kreismuseums stattfindet. Elf der rund 25 Orgeln stammen aus den Jahren von 1880 bis 1940 und haben einen großen Seltenheitswert, hieß es in der Ankündigung. Dazu gehört auch die Bettler-Stiftwalzenorgel von 1923 aus Mähren von Joseph Reich. Zu den Raritäten der neuzeitlichen Instrumente gehören die einzig existierende Keramikorgel der Welt aus den Niederlanden sowie eine der seltenen Oehrlein - Walzenorgeln von 1980 aus der Schweiz. Das alle zwei Jahre stattfindende Festival, zu dem auch einige Bänkelsänger anreisen, startet am 31. Mai gegen 14.00 auf dem Museumsvorplatz.
 
 
Stiftungsgelder für das Projekt "Heinrich Heine.Lebenszeugnisse"
 
Düsseldorf - Die in Düsseldorf ansässige Gerda Henkel Stiftung hat jetzt Finanzmittel bewilligt, mit denen das Forschungsprojekt "Heinrich Heine. Lebenszeugnisse" unter der Leitung der Heine-Experten Joseph Kruse und Bernd Kortländer gefördert wird. Ziel sei es, einzeln überlieferte Zeugnisse von Heines Leben und Wirken systematisch zu sammeln und aufzuarbeiten, teilte eine Sprecherin der Stiftung am Donnerstag mit. Einträge in Schüler- und Studentenverzeichnissen, sollen der Heine-Philologie damit ebenso zugänglich werden wie Dokumente aus dem Umfeld der Taufe Heines, standesamtliche Urkunden sowie Akten der Zensur- und Strafverfolgungsbehörden. Insgesamt fördert die Stiftung neue Forschungsvorhaben mit knapp 1,7 Millionen Euro. Gefördert werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an 29 Standorten in Deutschland und weltweit.
 
 
1. Spatenstich für Erweiterungsbau des Museums Küppersmühle
 
Duisburg - Am Mittwoch hat Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) den symbolischen ersten Spatenstich für den anstehenden Erweiterungsbau des Museums Küppersmühle in Duisburg vorgenommen und das Bauvorhaben offiziell eröffnen. Nach Angaben einer Sprecherin des Museums wird auch Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff an der Aktion teilnehmen. Das Museum Küppersmühle (MKM) wurde im April 1999 eingeweiht. Mit der soeben eröffneten Schau zum Gesamtwerk von Gerhard Richter hat das MKM in den zehn Jahres seines Bestehens 50 Wechselausstellungen präsentiert. Das Museum verwaltet und präsentiert Schlüsselwerke der Sammlung Ströher. Auf zwei Etagen erwartet den Besucher ein Rundgang durch mehrere Jahrzehnte herausragenden Kunstschaffens deutscher Künstler von internationalem Rang, mit dem Schwerpunkt der Malerei. Zusätzlich zeigt das MKM jährlich bis zu fünf Wechselausstellungen internationaler Kunst.
 
 
Neanderthal Museum mit Deutschem Archäologiepreis ausgezeichnet
 
Mettmann/Hamburg - Das Neanderthal Museum im rheinischen Mettmann ist diesjähriger Träger des Deutschen Archäologiepreises. Die Auszeichnung wurde nach Angaben eines Museumssprechers bereits am vorigen Donnerstagabend in Hamburg von der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte überreicht. Mit dem Preis sollen die vielfältigen Aktivitäten und Initiativen der wissenschaftlichen Museumsleitung und der wissenschaftlichen Mitarbeiter des Neanderthal-Museums gewürdigt werden. Hervorgehoben wurde die Vermittlung von aktuellen Forschungsergebnissen zur Steinzeit für ein breites Publikum. Auch die Ausrichtung von Fachtagungen sowie eigene Forschungsaktivitäten und Lehrveranstaltungen seien vorbildlich, so die Jury.
 
Das Neanderthal-Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.neanderthal.de


Ranga Yogeshwar erhält Ehrendoktorwürde der Universität Wuppertal
 
Köln/Wuppertal - Der WDR-Moderator Ranga Yogeshwar erhält am 23. Juni die Ehrendoktorwürde der Bergischen Universität Wuppertal. Nach Angaben der Hochschule wird der Physiker und Wissenschaftsjournalist mit dem "Dr.-Ing. E.h." des Fachbereichs Elektrotechnik-, Informations- und Medientechnik der Hochschule ausgezeichnet. Die Hochschule würdige damit Yogeshwars herausragenden Verdienste um die Vermittlung wissenschaftlicher Stoffe für ein großes Publikum, hieß es in der Mitteilung weiter. Der 50-jährige Journalist ist einer der bekanntesten Moderatoren von WDR und ARD. Vor allem "Quarks & Co.", die populäre Wissenschaftssendung im WDR Fernsehen, machte ihn bekannt. Seit März 2008 läuft in der ARD "Wissen vor acht", wo Yogeshwar in 145 Sekunden Alltagsfragen auf den Grund geht.

Redaktion: Frank Becker