Aktuelles aus der Kultur NRW - Heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen



Museum in Siegen zeigt Fotoausstellung "conrete & samples"
 
Siegen - Das Museum für Gegenwartskunst in Siegen präsentiert ab dem 28. Mai die Ausstellung "concrete & samples". Die bis zum 20. September laufende Schau zeigt fotografische Arbeiten von Aglaia Konrad und Armin Linke. Beide Fotografen verstehen sich in der Tradition von Bernd und Hilla Becher und sind unermüdlich Reisende, so ein Museumssprecher. Beide Fotografen rückten zudem die massiven landschaftlichen und städtebaulichen Veränderungen der Gegenwart ins Bild und verfolgten einen enzyklopädischen und typologischen Ansatz, so die Aussteller weiter.
Im Gegensatz zur klassischen Architekturfotografie, die in Frontal- oder Seitenansicht monumentale Bauwerke präsentiert, zeigen Konrad und Linke Tunnel, Staudämme, Brücken oder Industrieanlagen oft im Blick von oben. Daneben, in wechselnden Perspektiven, sind die fotografisch dokumentierten Gebäude in Bezug zum Menschen gesetzt.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr und donnerstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Kunst-Palast präsentiert Werke von Johannes Brus
 
Ausstellung mit chemisch verfremdeten Foto-Vorlagen von Expeditionen und Trophäen
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Giving picture for trophy" zeigt das Museum Kunst-Palast in Düsseldorf ab dem 30. Mai eine Ausstellung mit Arbeiten von Johannes Brus. Der 1942 geborene Brus befaßt sich seit den 70er Jahren mit der Dialektik des Fremden und Eigenen, die sich in Bildern des Exotischen und von Trophäen äußert, so der Kurator Christoph Danelzik-Brüggemann in einer Ankündigung der bis zum 30. August laufenden Schau. Die Arbeiten irritieren den Betrachter, weil sie - mit rein fotografischen Mitteln produziert, malerisch wirken und so das der Fotografie zugesprochene Realitäts-Versprechen unterlaufen.
 
Brus schafft monumentale Tableaus mit einer geradezu körperlichen Ausstrahlung, indem er die schwarz-weißen Fotovorlagen mit chemischen Verfahren verfremdet. "Der Ausstellungstitel bedeutet sowohl Geben eines Motivs als auch ein Bild als Trophäe erstellen und ein Bild als Trophäe ausstellen," so die Aussteller. Der Künstler bearbeitet oft vorgefundene alte Fotos, darunter von Europäern aufgenommene Gruppenporträts indischer Maharadschas, aber auch Bilder klassischer Jagdtrophäen. Diese Auseinandersetzungen mit dem Fremden, Wilden und Exotischen unterlaufen eine Domestizierung und hinterfragen zugleich Bedingungen und Möglichkeiten der künstlerischen Produktion und der Rezeption.
 
Die Ausstellung präsentiert Fotoarbeiten, Hinterglasbilder und Objekte aus über 30 Jahren. In der Rubrik "Trophäen" hinterfragt Brus ironisch die romantische Sehnsucht nach dem - gezähmten - Unmittelbaren, wie sie in Jagdtrophäen und Fotografien wilder Tiere zum Ausdruck kommt. Die aktuellste Werkgruppe "Maharadschas" entstand auf der Grundlage alter Fotografien aus der Kolonialzeit. Sie zeigen Maharadschas, die sich inmitten ihrer Prunkräume umgeben von Trophäen präsentieren sowie Jäger, die vor erlegten Tieren posieren. Johannes Brus lebt in Essen. Bis 2007 war er Professor an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig.
 
Öffnungszeiten: Di-So: 11-18 Uhr
 
 
Die "Sommerfrische" ist reif für's Deutsche Textilmuseum
 
Sommerkleider aus rund 100 Jahren sind ab Sonntag in einer Ausstellung in Krefeld zu sehen
 
Krefeld - Egal wie die Wettervorhersagen in den nächsten Tagen lauten werden: Im Deutschen Textilmuseum in Krefeld herrscht seit dem 24. Mai "Sommerfrische". So nämlich lautet der Titel einer Ausstellung, die bis zum 30. August Sommerkleider aus rund 100 Jahren präsentiert. Die Exponate stammen nach Angaben von Museumsleiterin Brigitte Tietzel allesamt aus der Sammlung des Hauses. Nach ihren Worten durften auch in früheren Jahren Sommerkleider immer luftig sein und weniger formell, als die strengere Alltagsmode. Ein Hauch von Sommerbrise solle die Besucher der Ausstellung schon jetzt auf die kommende Ferienzeit einstimmen, erklärte Tietzel im Vorfeld der Eröffnung.
 
In dem Rückblick auf die vergangenen hundert Jahre schwingt nach Angaben des Museums auch eine leichte Wehmut mit. "Sommerfrische", so versprechen die Ausstellungsmacherinnen behandele ein heiteres, hoffnungsfrohes Thema, das nach Sommer, Sonne, Meer, Bergen, Ferien und nach Eiscreme klingt. Männerkleidung kommt - wie meist in der Mode - auch in dieser Ausstellung kaum vor, da die Sammlung des Deutschen Textilmuseums kaum nennenswerte Kleidungsstücke dieser Art enthält. Dafür konnten allerdings etliche Kinderkleider aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in die Ausstellung integriert werden.
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Haus der Japanischen Kultur zeigt Fuchsprozessionen
 
Düsseldorf - Das Haus der Japanischen Kultur in Düsseldorf zeigt ab dem 5. Juni Malerei des Künstlers Michiyasu Furukawa. Die bis zum 5. Juli laufende Schau zeigt unter anderem kleine Füchse, die in Prozessionen durch die Bergwelt Japans ziehen. Sie sind nach Angaben eines Kurators ein humoristisches Element in den Arbeiten Furukawas und stehen dort stellvertretend für den Mensch. Im japanischen Volksglauben und Mythos spielt der Fuchs eine zentrale Rolle. So sieht der Volksglaube in ihm etwa den Bringer von Reis. An den Fuchs als Reisgottheit erinnern noch "Fuchsgrabhügel", kleine unbepflanzte Erhebungen inmitten von Feldern, wie man sie im ganzen Land findet, hieß es im Vorfeld der Ausstellung.
 
Mit Reis verband sich Wohlstand, sodaß der Fuchs in der Edo-Zeit auch von Kaufleuten, Handwerkern und Kriegerfamilien verehrt wurde. Zahlreiche Sagen stellen Füchse als Wesen mit der Gabe, menschliche Gestalt annehmen zu können, dar. Darüber hinaus wird ihnen eine Vielzahl von übernatürlichen Kräften zugesprochen. Sie können mit Schnauze oder Schwanzspitze Feuer entfachen, zudem Illusionen erzeugen und angeblich sogar fliegen und von Menschen Besitz ergreifen. Ergänzt werden die Fuchsdarstellungen durch einen großformatigen Stellschirm des Künstlers - eine Szenerie aus der Bergwelt Toyamas.
 
Das Haus der Japanischen Kultur ist täglich außer montags und feiertags von 13.00 bis 17.00 geöffnet.

Redaktion: Frank Becker