Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt





"Vielleicht ist die Wahrheit ein Weib..."
 
Museum für Europäische Gartenkunst zeigt Ausstellungen mit Frauengestalten des Mythos im Zwielicht
 
Düsseldorf - Vom 24. Mai bis zum 30. August zeigt das Museum für Europäische Gartenkunst in Düsseldorf eine Ausstellung unter dem Titel "Vielleicht ist die Wahrheit ein Weib..." Darin geht es um Frauengestalten des Mythos im Zwielicht, so ein Sprecher des Museums am Samstag in der Vorankündigung der Schau. Das Jagd- und Lustschloß Benrath schöpft in der Ikonographie von Ausstattung, Dekor und Skulpturenschmuck aus dem reichen Schatz der antiken Mythologie, so die Aussteller. Die Anknüpfung an das Erbe des Altertums bedeutete nicht nur, der höfischen Gesellschaft des 18. Jahrhundert einen idyllischen Zufluchtsort zu bereiten, an dem scheinbar arkadische Verhältnisse herrschen, sie sei zugleich Ausdruck kenntnisreicher Bildung, die den Geist erheben sollte.
 
Die Ausstellung widmet sich Frauengestalten, die seit der Antike als personifizierte Wahrheit der Liebe und des Todes tradiert werden. Sie setzt damit die 2008 mit der Schau "Der Große Pan ist tot! Pan und das arkadische Personal" begonnene Auseinandersetzung mit Gestalten des Mythos fort. Figuren wie die Sphinx, Demeter und ihre Amme Baubo, Artemis, Aphrodite, Medea, Kassandra, Medusa und Hekate verschleiern sich und ihre Gründe, die Wahrheit zu verhüllen, die nicht die Wahrheit dessen ist, der geistige Unsterblichkeit durch Negation des Sinnlichen verspricht, so die Ausstellungsmacher.
 
Jede der Genannten spielt auf ihre Weise mit Verhüllung und Enthüllung, mit dem eigenen Blick und dem Blick, der sie befällt, um das zu erfahren, was vielleicht nicht zu erfahren ist. Mit Friedrich Nietzsches Worten in der ‚Fröhlichen Wissenschaft’: "Vielleicht ist die Wahrheit ein Weib, das Gründe hat, ihre Gründe nicht sehen zu lassen", nehme die Ausstellung ihre Spurensuche nach weiblich konnotierten Wahrheitssegmenten bei der ephesischen Artemis auf, hieß es im Vorfeld weiter.
 
Öffnungszeiten: Di-So: 10 bis 18 Uhr
 
 
Video-Preis zum diesjährigen Shakespeare-Festival
 
Neuss - Für alle 13- bis 21-jährigen bietet das Shakespeare Festival in Neuss in diesem Jahr erstmals einen "Video-Preis". Wer daran teilnehmen möchte, sollte ein Video von maximal fünf Minuten zum Thema "Shakespeare as you like it oder: Die vielen Facetten der Liebe nach William Shakespeare" aufnehmen, so ein Sprecher des Festivals am vergangenen Freitag. Die fertigen Videos sollten bis spätestens 1. Juni im Internet über das Videoportal YouTube zur Besichtigung freigegeben werden, damit das Publikum die Leistungen durch das bekannte Bewertungssystem anschließend bewerten kann. Die drei Teilnehmer in den Rubriken Klassen, Gruppen oder Einzelpersonen, die dabei am besten abschneiden, werden zur Endrunde eingeladen, die am 19. Juni stattfindet. Nach den Kriterien Originalität, Stil und Werktreue wird dann der Siegerbeitrag ermittelt, der mit einem Geldpreis von 500 Euro verbunden ist.
 
 
 
Ruhrfestspiele Recklinghausen mit Kultur-Volksfest gestartet
 
Recklinghausen - Mit einem großangelegten Kultur-Volksfest sind am vergangenen Freitag die diesjährigen Ruhrfestspiele in Recklinghausen gestartet. Das traditionelle Festival dauert bis zum 14. Juni und bringt zahlreiche internationale Darbietungen von Musik, Theater, Literatur und Tanz. Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr das Leitthema "Nordlichter". Man wolle den Besuchern "die Welt des Theaters aus dem europäischen Norden näherbringen", erklärte Festspielleiter Frank Hoffmann zum Auftakt der Ruhrfestspiele. Auf der Bühne werden Stücke wegweisender skandinavischer Autoren wie etwa Henrik Ibsen, August Strindberg, Igmar Bergmann, Per Olov Enquist und Jon Fosse zu sehen sein.
 
 
 
Vortrag über "die Gewänder des Papstes
 
Bocholt - "Die Gewänder des Papstes" lautet der Titel des Festvortrags von Bernard Berthod aus Lyon zum 20-Jährigen Jubiläum des Textilmuseums in Bocholt am 10. Mai. Berthold wird nach Angaben des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe vom Samstag über die Kleidung des Papstes referieren, die er zu den unterschiedlichen Anlässen und liturgischen Erfordernissen trägt.
Bei der Beschäftigung mit Kleidung und Mode möchte man zunächst nicht vermuten, wie vielfältig und auch welchen modischen Tendenzen die Kleidung des Papstes unterworfen ist, die sich immer wieder auch neuen Anforderungen anpassen muß, hieß es im Vorfeld der Veranstaltung. Neben alltäglichen Kleidern für jeden Tag werden auch die liturgischen Gewänder für die unterschiedlichen festlichen Anlässe wie Messen und Ansprachen vorgestellt.
 
Der Bogen spannt sich von den mittelalterlichen Gewandformen über die Erneuerungstendenzen im 20. Jahrhundert bis hin zu den Arbeiten des italienischen Couturiers Stefano Zanella für Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Vorgestellt und in historische Kontexte gesetzt werden auch verschiedene Kleidungsstücke wie das Pallium, die Tiara und das Fano, ein Schultertuch aus weißer Seide. Ein Exkurs zum Farbenkanon der katholischen Kirche sowie Aufnahmen von den berühmten roten Schuhen des Papstes beschließen den Vortrag. Berthod ist seit dem Jahr 2002 Berater der päpstlichen Kommission für kulturelle Güter der römisch-katholischen Kirche.
 
 
Festival "Tanznrw" am 14./15. Mai in Wuppertal
 
Wuppertal - Herausragende Tanzproduktionen sind am 14. und 15. Mai in Wuppertal während des diesjährigen Festivals "Tanznrw" zu erleben. Dabei werden das Café Ada und die Elba-Fabrik in der bergischen Metropole wieder zur Bühne für modernen Tanz, hieß es am Donnerstag in der Ankündigung. Mehr als 25 Kompanien von Rhein, Ruhr und Wupper werden an den beiden Tagen ihre aktuellen Produktionen vorstellen, die das Spektrum und das kreative Potential des zeitgenössischen Tanzes aufzeigen sollen, so die Veranstalter. Das Kulturbüro holt einige der Produktionen aus der aktuellen Leistungsschau der freien Tanzszene nach Wuppertal.
 
Internet: www.tanz-nrw-aktuell.de

Redaktion: Frank Becker