Landestheater Coburg
Manche mögen’s heiß (Sugar) Musical von Jules Styne
Musikalische Leitung: Roland Fister | Inszenierung: Detlef Altenbeck | Choreografie: Katharina Torwesten | Bühnenbild: Erwin Bode | Kostüme: Diemut Remy | Dramaturgie: Christof Wahlefeld | Fotos: Henning Rosenbusch
Besetzung: Sir Osgood Fielding: Jens Müller-Rastede | Jerry (Daphne): Niklaus Scheibli | Joe (Josephine): Helmut Jakobi | Bienstock: Wolfgang Mühlenbeck | Sugar Kane: Kathrin Molsberger | Sugar Kane: Ulrike Barz | Sweet Sue: Elga Mangold | Impressario/ Taxifahrer: Boris Stark | Spats Palazzo: Jason-Nandor Tomory | Knuckles Norton: Martin Trepl | Dude: Griffin | Erster Gangster bei Spats: Simon van Rensburg | Olga: Gabriele Bauer | Dolores: Monika Tahal | Mary Lou: Joanna Stark | Rosella: Stefanie Schmitt | Chor des Landestheaters Coburg | Ballett des Landestheaters Coburg | Statisterie des Landestheaters Coburg
Jules Styne gehört zu den Großen der amerikanischen Musikszene, wenn er auch nur mit wenigen Musicals im Gedächtnis bleibt. Sein musikalisch bestes dürfte „Gypsy“ (1959) sein, sein
Jazz von der Philharmonie und ein steppender Opernsänger
Unter der Leitung von Roland Fister liefert das Philharmonische Orchester gekonnten Jazz ab, das Ensemble ist brillant, das Ballett eine Augenweide. Detlef Altenbeck zeigt zum zweiten Mal in dieser Saison seine Qualitäten als Komödienregisseur. Im Bühnenbild von Erwin Bode und in den Kostümen von Diemut Remy werden die Ereignisse nach dem 14.2.1929, jenem berühmt berüchtigten Valentinstags-Massaker wieder lebendig. Sweet Sue, Elga Mangold, eine wunderbar zickige Damenbandleiterin braucht für die Fortsetzung ihrer Tournee dringend ein Saxophon und ein Bass. Joe und Jerry (Helmut Jakobi und Niklaus Scheibli) wären die ideale Besetzung, haben aber leider ein Extra zuviel, so dienen sie für Bandmanager Bienstock (Wolfgang Mühlenbeck) nur zu einem Botengang. In einer Garage sollen sie aus einem Auto Notenmaterial abholen und geraten mitten in den Bandenkrieg zwischen Knuckles Norton (Martin Trepl) und Spats Pallazzo (Jason Nandor Tomory). Männer in Frauenkleidern und "Diamonds are a girl´s best friend" Um ihre Haut zu retten schlüpfen Joe und Jerry jetzt in die Rollen von Josephine und Daphne, und treten damit eine Lawine aus Komik und Geschlechtsidentität los. Zwei Hetenchauvis im engen Schlafwagenabteil mit einer Damenband. Mittelpunkt des Interesses der beiden Herren ist das naive Blondchen Sugar Kane. Kathrin Molsberger spielt das Dummchen entwaffnend, ohne dabei das
Boop boop bee doo!
Nobody’s perfect, das stimmt wohl, aber perfekt war der Gesamteindruck des gelungenen Premierenabends. Ein wohltemperiertes Orchester, ein spielfreudiger Chor, aufs schönste getrimmt von Stefan Meier, diesmal nicht nur sängerisch, sondern auch schauspielerisch und tänzerisch gefordert, singende Schauspieler, tanzende Opernsänger, eine wunderschöne Choreographie von Katharina Thorwesten, ein Bühnenbild, das an die Grenze der Leistungsfähigkeit des ehrwürdigen Hauses geht, viele geschmackvolle Kostüme, hervorragende Personenführung. Und einen Showstopper gab’s dann doch noch. Eine Verbeugung vor Wilders Film, die Einlage „I wanna be loved by you“ (Ruby, Stothart und Kalmar, 1928, aus dem Musical „Good Boy“), unsterblich durch MMs Kieckser, aber genauso charmant von Kathrin Molsberger.
Langer, jubelnder Applaus beendete den Premierenabend für ein zufriedenes Publikum und ein glückliches Ensemble.
Besuchte Vorstellung:11. April 2009
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