Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt





Internationales Erzählfestival ab Donnerstag im Bergischen Land
 
Bergisch Gladbach - Unter dem Motto "Frühling auf die Wiesen, Frühling in die Köpfe" findet von heute bis zum 22. März das dritte Internationale Erzählfestival im Bergischen Land statt. Nach Angaben der Veranstalter will das Festival den Zuhörern im Rhein-Sieg-Kreis und in Bergisch Gladbach mit insgesamt 20 Veranstaltungen gute Geschichten gut erzählt präsentieren. Zu Gehör gebracht werden frei erzählte eigene oder selbst bearbeitete Geschichten. Dabei wird je nach Reaktionen des Publikums auch improvisiert, hieß es in der Vorankündigung. 13 Erzähler aus sechs Ländern werden ihre Geschichten für Erwachsene, Jugendliche und Kinder vortragen. Die Veranstaltungsorte und die Zeiten gibt es im Internet unter www.geschichten-erzaehlen.de.
 
 
Christopher Wool erhält den Wolfgang-Hahn-Preis 2009
 
Köln - Der amerikanische Maler Christopher Wool wird am 20. April mit dem diesjährigen Wolfgang-Hahn-Preis Köln ausgezeichnet. Der Preis ist eine Kunst-Auszeichnung, die von der Gesellschaft für Moderne Kunst am Kölner Museum Ludwig jährlich vergeben wird und hat einen Gesamtwert von 100.000 Euro. Er beinhaltet den Ankauf eines Werkes oder einer Werkgruppe, die dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt wird sowie eine Präsentation im Museum Ludwig und eine Publikation, hieß es am Dienstag aus dem Museum. Der 1955 in Chicago geborene Wool beschäftigt sich seit den frühen 1980er Jahren intensiv mit Malerei, Sprache, Bild und Bildentstehung.
 
Seit 2005 schuf er eine Reihe von größtenteils grauen abstrakten Gemälden, in denen eine gesprühte Zeichnung durch ein Tuch wieder ausgewischt wird. "Auslöschung und Bildfindung bedingen einander", so die Jury. Der Wahl des Mediums komme im Schaffensprozeß des Künstlers eine zentrale Stellung zu, die Verschränkung von Medien zeige an, wie die malerischen Möglichkeiten der Abstraktion ausgelotet werden. Der Preis ist dem 1987 verstorbenen Kölner Sammler Wolfgang Hahn gewidmet, der Gründungsmitglied der Gesellschaft für Moderne Kunst war. Frühere Preisträger waren unter anderem Lawrence Weiner, Günther Förg, Cindy Sherman und Rosemarie Trockel.
 
 
Theaterstück des Heine-Preisträgers Oz hat Premiere
 
Düsseldorf - "Black Box" lautet der Titel einer Geschichte des Heine-Preisträgers Amos Oz, die am kommenden Sonntag im Schauspielhaus Düsseldorf als Theaterstück ihre Premiere hat. Die Story handelt von einem jüdischen Ehepaar, dessen gemeinsamer Sohn die Trennung seiner Eltern nicht verwinden kann und kriminell wird. Obwohl der leibliche Vater, ein im Ausland lebender renommierter Wissenschaftler, sich durch Geld von seiner Verantwortung für den Sohn loskaufen will, gerät dieser immer tiefer in den Sog der Erinnerungen, und das ganze endet schließlich für die Eltern in einer Suche nach den Spuren ihrer abgestürzten Träume. Nur der Sohn, statt sich in der Vergangenheit zu verlieren, nutzt die Chancen, die sich ihm nun bieten und beginnt, sein Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Oz hatte im Dezember vergangenen Jahres in Düssedorf den renommierten Heinrich-Heine Preis entgegen genommen.
 
 
Suermondt-Ludwig-Museum würdigt Jacob Backer
 
Aachen - Unter dem Titel "Der große Virtuose" würdigt das Aachener Suermondt-Ludwig-Museum

Jacob Backer - Frau als Muse Euterpe
1649-50
von Freitag an den niederländischen Maler Jacob Backer. Dabei handelt es sich um die erste Einzelausstellung zum Werk des 1608 geborenen Künstlers, teilte ein Sprecher des Museums am Dienstag mit. Die bis zum 7. Juni laufende Schau präsentiert 42 Gemälde und 18 Zeichnungen des von seinen Zeitgenossen gefeierten Amsterdamer Malers. Sein Erfolg beruhte auf seiner unübertroffenen Virtuosität als Portrait- und Historienmaler. Backers Portraits beeindrucken durch die schnelle treffsichere Art des Malens und zählen nach Angaben des Museums zu den Höhepunkten der holländischen Bildkunst des 17. Jahrhunderts.
 
Mit seinen Historiengemälden zu Themen aus der Mythologie und der pastoralen Dichtung war er seiner Zeit weit voraus. Backer brillierte auch als Kolorist sowie als Maler verführerischer Frauenakte und großformatiger Darstellungen. Auch als Zeichner wurde er geschätzt, vor allem seine gelungenen Aktstudien fanden bei den Sammlern großen Anklang. So bekannt Backer zu Lebzeiten war, so sehr ist er über die Jahrhunderte in Vergessenheit geraten. Lange Zeit hielt man Backer zu Unrecht für einen Schüler des nur zwei Jahre älteren Rembrandt. 
 
Das Museum ist dienstags bis freitags von 12 bis 20 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Lehmbruck-Museum zeigt Druckgraphik von Henry Moore
 
Duisburg - Unter dem Titel "Wie die Natur" präsentiert das Lehmbruck-Museum Duisburg ab dem 6. Mai eine Ausstellung zur Druckgraphik von Henry Moore. Nach Angaben von Kuratorin Marion Bornscheuer hatte Moore während seines Besuches im Lehmbruck Museum 1965 aus Begeisterung über dieses erste Museum moderner Skulptur dem Haus einen Abzug jeder zukünftig entstehenden Graphik zugesagt. Fortan widmete er jedes neue Blatt in einem Exemplar "for Duisburg". Diesem Umstand verdankt das Duisburger Museum heute mit beinahe 500 Druckgraphiken die drittgrößte Graphiksammlung des Künstlers weltweit. Die bis zum 9. August laufende Schau im Graphischen Kabinett des Museums zeigt rund 80 Werke aus den Jahren 1931 bis 1977. Moores morphologisches Interesse an der Natur wird ebenso ersichtlich wie die sich kontinuierlich steigernde Vielseitigkeit seiner Graphiken. 
 
Das Museum ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 und sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.lehmbruckmuseum.de

Redaktion: Frank Becker