Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt




Trinitatiskirche erinnerte an Schriftstellerin Hilde Domin
 
Bonn - Mit einer "Poetischen Lebensreise" hat die Evangelische Trinitatiskirchengemeinde in Bonn am vergangenen Sonntag an den 100. Geburtstag der Dichterin Hilde Domin erinnert. Die im Jahr 2006 verstorbene Domin gilt als eine der bedeutendsten zeitgenössischen Lyrikerinnen.  Gedichtbände wie "Nur eine Rose als Stütze" haben sie über Deutschland hinaus bekannt gemacht. Zahlreiche Literaturpreise geben Zeugnis von der Achtung vor ihrem Rang, hieß es aus Anlaß der Gedenkveranstaltung, die sich als poetische Reise durch sechs Lebensräume verstand - mit biografischen Orientierungen und Lesungen von Gedichten, Briefen und Prosa mit musikalischen Improvisationen.
 
 
Neuss würdigt den Künstler Henri Rousseau
 
Neuss - "Auf eigenen Wegen - Henri Rousseau und sein Umkreis" lautet der Titel einer Ausstellung, mit der das Clemens-Sels-Museum im rheinischen Neuss seit Sonntag den Künstler Henri Rousseau präsentiert. Nach den Worten von Museumsdirektorin Uta Husmeier-Schirlitz war Rousseau ein Künstler, "der am Puls der Zeit seine Werke geschaffen hat". Er gelte bis heute als "Vater der Modernen Primitiven Kunst", die aber keineswegs eine Kunst zweiter Klasse sei, hieß es bei der Eröffnung der bis zum 24. Mai laufenden Ausstellung weiter. Der 1844 geborene Rousseau begann zunächst als Beamter in Paris in seiner Freizeit zu malen. Zwei Jahre nach seiner Pensionierung stellte er 1886 zu ersten Mal aus.
 
Außer Bildnissen und Still-Leben malte Rousseau figürliche Bilder und Landschaften von naiv jede Einzelheit erfassender Dingwiedergabe, so die Kuratoren der Schau. Nach den Worten von Husmeier-Schirlitz war der Maler zweifellos einer der Ahnherrn der Modernen Primitiven Kunst. Von seiner Farben- und Formenwelt seien nicht nur so unterschiedliche Zeitgenossen wie Paul Gauguin und Pablo Picasso begeistert gewesen. In der Neusser Ausstellung sind über 100 Gemälde von Rousseau, aber auch Werke von André Bauchant, Camille Bombois, Séraphine Louis und vielen anderen zu sehen, zahlreiche Zeichnungen, Aquarelle und Skulpturen erwarten den Besucher der farbenprächtigen Ausstellung.
 
Das Museum ist dienstags bis samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Stadtmuseum Münster gratuliert Barbie zum 50sten Geburtstag
 
Ausstellung "Busy Girl - Barbie macht Karriere" am Wochenende eröffnet
 
Münster - Unter dem Titel "Busy Girl - Barbie macht Karriere" zeigt das Stadtmuseum Münster pünktlich zum 50. Geburtag der Kultfigur eine große Ausstellung über ihre Geschichte. Die erste Barbie-Puppe besaß nach Angaben des Museums vom Sonntag bereits 21 verschiedene Kleidungsstücke. Darunter auch einen schwarz-weiß-gestreiften Badeanzug. Über 300.000 Stück wurden vor einem halben Jahrhundert von der Ur-Barbie verkauft. Ein gut erhaltenes Exemplar aus den Kindertagen der berühmtesten Puppe der Welt bringt es heute bei Sammlern auf rund 8.000 Euro, hieß es bei der Eröffnung der bis zum 21. Juni laufenden Ausstellung.
 
Aus der Modedesignerin ist inzwischen auch die Astronautin geworden. Nach der Anfang der 1990er Jahre von Mattel gestarteten Marketingstrategie "We Girls can do anything" kandidierte sie vor neun Jahren sogar erstmals für die Präsidentschaft der USA und fliegt seit 2004 als Pilotin einen Kampfjet. Zeitzeugnisse belegen, dass dieses "Spielzeug" ein Spiegel seiner jeweiligen Epoche ist. Für viele verkörpert Barbie aber auch den Inbegriff des blonden Dummchens oder doch zumindest ein fragwürdiges Schönheitsideal. Sie als Rollenspielzeug und als Identifikationshilfe für Millionen von Kindern und heranwachsender Mädchen anzusehen, fällt ihren Gegnern schwer.
 
Auch wenn sie äußerlich einem immer gleich bleibenden Muster entsprach, zeigte die Barbiepuppe aber beruflich oft Wege auf, die in der wirklichen Welt noch nicht üblich waren, so die Kuratoren der Ausstellung. Die Schau richtet sich mit ihren vielen Puppen und Häusern aus den vergangenen Jahrzehnten nicht nur an Barbie-Liebhaber, sondern in besonderem Maße auch an Jugendliche, die am Beispiel Barbies die beliebtesten Berufsfelder von Mädchen und Frauen sowie deren Klischees kennenlernen möchten. 
 
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Kulturrat will für Rettung des Kölner Stadtarchivs Bundesmittel
 
Köln - Zur Rettung und zum Wiederaufbau des zerstörten Kölner Stadtarchivs hat der Deutsche Kulturrat am Sonntag finanzielle Hilfen bei Kulturstaatsminister Bernd Neumann eingefordert. Das von Neumann angebotene "Fachwissen und das Potenzial der von meinem Haus finanzierten Einrichtungen" allein könne vermutlich nicht ausreichen, so der Kulturrat in einer Erklärung. "Um zu retten, was zu retten ist, wird es ohne Bundeshilfe nicht gehen", hieß es darin weiter.
Bereits unmittelbar nach der Einsturz-Katastrophe hatte der Kulturrat an Neumann appelliert, sich wie beim Wiederaufbau der durch einen Großbrand stark zerstörten Anna Amalia Bibliothek in Weimar auch beim Wiederaufbau des Kölner Stadtarchivs und besonders bei der Restaurierung der Dokumente zu engagieren.

Redaktion: Frank Becker