Aktuelles aus der Kultur - Heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen





Ausstellung zum Werk des Bühnenbildners Günter Walbeck

Düsseldorf
- Einen Überblick über das komplexe und zeichnerisch aufregende Lebenswerk des Düsseldorfer Bühnenbildners und Autors Günter Walbeck zeigt das Theatermuseum der NRW-Landeshauptstadt aus Anlaß seines 70. Geburtstages ab dem 14. Februar. Walbeck, von 1960 bis 1964 Schüler der Bühnenbildklasse Teo Ottos an der Kunstakademie, arbeitete an zahlreichen Theatern des In- und Auslandes, so in Zürich, Wien, Kassel, Berlin, Hamburg, München, Mannheim und Düsseldorf. Er schuf die Bühnenbilder für Regiegrößen der 60er und 70er Jahre - unter anderem Bernhard Wicki, Leopold Lindberg, Douglas Sirk, August Everding, Fritz Kortner, Karl-Heinz Stroux oder John Dew, hieß es am Freitag in einer Ankündigung des Museums.
Bemerkenswert sind nicht nur Walbecks zeichnerische Exkursionen in die Nachtseiten der Romantik, so im "Freischütz" (1973), "Pique Dame" (1977) oder "Hoffmanns Erzählungen" (1963), sondern auch die collagenhafte Annäherung an die damals unmittelbare Zeitgeschichte. Dies zeigte sich etwa in Brechts "Mann ist Mann" (1966) durch den Blickwinkel des Vietnamkrieges. Die bis zum 5. April laufende Ausstellung verspricht nach Angaben des Museums bizarre, groteske und verstörende Einblicke in das Werk des Bühnenbildners und möchte nach Angaben ihrer Macher starke Gefühle evozieren.

Öffnungszeiten: Di So: 13.00-20:30 Uhr
 
 
Ausstellung zur noverbalen Kommunikation in Dortmund
 
Dortmund - Unter dem Titel "Dialog im Stillen" beschäftigt sich die Deutsche Arbeitsschutzausstellung in Dortmund vom 1. März bis zum 29. August mit nonverbaler Kommunikation. Die Schau mache im wahrsten Sinnes des Wortes sprachlos, weil kein Wort gesprochen werde, hieß es am Freitag in einer Vorankündigung. Die Besucher werden mit einem Schallschutz ausgestattet und werden von Gehörlosen in kleinen Gruppen durch schallisolierte Erlebnisräume geführt. Austausch findet hier auf andere Weise statt. Man erkennt, wie man mit den Händen sprechen und mit den Augen hören kann, so die Kuratoren der Schau.
 
"Das Publikum tritt ein in eine Welt der Stille und nimmt teil an einem Experiment der nonverbalen Kommunikation", hieß es im Vorfeld weiter. Die Besucher erlernen Handzeichen, experimentieren mit ihrem Gesichtsausdruck und üben sich in Körper- und Gebärdensprache. Am Ende gewinnen sie neue Möglichkeiten der Verständigung. Führungen für Gruppen von bis zu zwölf Personen werden im 15-Minuten-Takt angeboten. Eine Tour dauert rund 60 Minuten. Kinder können die Ausstellung ab dem 7. Lebensjahr besuchen.
 
 
Ausstellung mit skurrilen Werken von Jon Pylypchuk in Münster
 
Münster - Die Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst in Münster (AZKM) präsentiert ab heute die erste Einzelausstellung mit skurrilen Werken des in Kanada geborenen Künstlers Jon Pylypchuk. Präsentiert werden bis zum 3. Mai insgesamt 25 Werke, darunter Zeichnungen, Collagen und raumgreifende plastische Arbeiten. Die Exponate des Mitbegründers des inzwischen legendären Künstlerkollektivs "The Royal Art Lodge" sind trashig, niedlich, krass, liebenswert, ekelerregend, aufregend und bitter ernst, so die Leiterin der AZKM, Gail B. Kirkpatrick am Freitag.
 
In seinen Zeichnungen, Collagen und Assemblagen, in seinen großformatigen Installationen und in seinen Filmen konfrontiert der in Los Angeles lebende Künstler das Publikum mit den nüchternen, trostlosen, manchmal verstörenden und verachtenswerten Aspekten des Alltags, so die Kuratorin der Schau. Die seltsam anmutenden Versammlungen verrückter Kreaturen wecken gleichzeitig Gefühle von tiefer Solidarität und verständnisvoller Zuneigung, hieß es vor dem Start der Ausstellung. Eine Fantasiewelt entsteht, in der Pylypchuk sich einer verschlagenen, teuflischen Ironie bedient, die mit einem im Zweifel schockierenden Humor verbunden ist, so die Macher der Schau weiter.
 
Die Ausstellungshalle ist dienstags bis freitags von 14 - 19 Uhr, samstags und sonntags von 12 - 18 Uhr geöffnet.

Redaktion: Frank Becker