Da liegt was in der Luft

„Die Beine von Dolores“ eine kleine Michael Jary-Revue

von Frank Becker

Annette Mayer/Gunther Emmerlich Foto: Bodo Kürbs
Eurostudio Landgraf
Da liegt was in der Luft
 
 „Die Beine von Dolores“
eine kleine Michael Jary-Revue
mit Gunther Emmerlich
 
 
Musikalische Geschichten über berühmte Frauen im Leben des Komponisten Michael Jary von Friedrich Dudy

Musik: Evergreens von Michael Jary  -  Arrangements und Musikalische Leitung: Ralph Rank  -  Regie: Petra Dannenhöfer  -  Choreographie: Michael Kemper  -  Bühnenbild: Karel Spanhak  -  Kostüme: Heike Seidler
Mit: Gunther Emmerlich, Annette Mayer, Josefine Nickel, Maximiliane Bauer, May-Britt Dettbarn, Michael Kemper, Tanja Froidl, Maryse Boiteau


Das Genre ist selten geworden und seine Zeit vielleicht vorbei: die Revue. Doch mit Fingerspitzengefühl, nonchalanter Eleganz und nie überzogen präsentierte der Sänger und Entertainer Gunther Emmerlich am Donnerstagabend eine ganz kleine Revue zu Leben und Werk des Film- und Schlagerkomponisten Michael Jary, der der Nachwelt mehr als 600 Kompositionen aus 103 Filmen und Revuen, darunter nicht wenige Evergreens hinterließ – und in der Damenwelt ungezählte gebrochene Herzen.

Vier Damen standen denn auch im Mittelpunkt der mit minimalen Mitteln ansprechend gestalteten Show: Zarah Leander (1907-1981)/Tanja Maria Freudl, Rosita Serrano (1914-1997)/Maryse Boiteau, Evelyn Künneke (1921-2001)/Annette Mayer und Heidi Brühl (1942-1991)/Josefine Nickel. Begleitet von einer Combo unter Leitung des Pianisten Ralph Rank plauderten Emmerlich und die vier Damen aus dem Leben des Bonvivants und Frauenhelden, doch nie peinlich, und stellten in einem Querschnitt sein Werk vor.
Natürlich dabei „Das machen nur die Beine von Dolores“, das man sich zwar von niemand anderem vorstellen kann als von Gerhard Wendland, das aber nicht fehlen durfte, ist es doch eines der unvergesslichen Stücke von Texter Bruno Balz. Auch der Mäckie-Boogie, „Ich möchte auf deiner Hochzeit tanzen“ und „Heut liegt was in der Luft“ schreien nach Bully Buhlan und Mona Baptiste, doch die Erinnerung zählt.

Josefine Nickel/Gunther Emmerlich Foto: Bodo Kürbs, Eurostudio Landgraf

Die wurde allerdings von Tanja Maria Freudl souverän als Zarah Leander und vor allem von der bezaubernden Josefine Nickel in der auch optisch überzeugenden Darstellung von Heidi Brühl hervorragend bedient. „Davon geht die Welt nicht unter“ (da hätte eigentlich der Ü 65 gut besetzte Saal mitschmettern müssen), „Ich weiß, es wird einmal ein Wunder gescheh´n“ - der Contra-Alt der schwedischen Nachtigall klang authentisch, die Ausstrahlung stimmte. Josefine Nickel mit Pferdeschwanz führte zurück in die 50er Jahre mit den Mädels vom Immenhof. Die vielseitige Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin und tragisch viel zu früh gestorbene Heidi Brühl hatte mit einem Handstreich die Herzen aller erobert und 1960 mit „Wir wollen niemals auseinander gehn“ einen der größten Hits der deutschen Schlagergeschichte.

Mit den unvergesslichen Jary-Hits: Roter Mohn, Er heißt Waldemar, Sing, Nachtigall, sing, Haben Sie schon mal im Dunkeln geküsst?, Davon geht die Welt nicht unter, Durch dich wird diese Welt erst schön, Das Karussell, es dreht sich immer rundherum, Winke-Winke, Keine Angst vor großen Tieren, Heut' liegt was in der Luft, Zwei Herzen im Mai, Ich möcht’ auf Deiner Hochzeit tanzen, Mein Leben für die Liebe, Wir wollen niemals auseinandergeh’n, Mäcki-Boogie und  Das machen nur die Beine von Dolores

Noch bis zum 10. März 2009 im "Theater im Rathaus", Porscheplatz 1 - 45127 Essen
 
Information und Karten: Mo-Fr 10-18.30 Uhr, Sa 10-13 Uhr
Telefon: 0201 – 24 555 55  -  Telefax: 0201 – 24 555 99