Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt


von Andreas Rehnolt
 



Mode, Zeitgeist und Kaffee im Bielefelder Museum

Bielefeld - Unter dem Titel "Mode, Zeitgeist und Kaffee" präsentiert das Museum Huelsmann in Bielfeld ab dem 2. Januar eine Ausstellung. Modejournale des ausgehenden 18. und des frühen 19. Jahrhunderts sprühen gleichermaßen vor revolutionärem Witz und neuer Gefühlsbetontheit, wie die juwelengleichen Tassenkreationen dieser Zeit, hieß es in der Vorankündigung der bis zum 31. Dezember 2009 laufenden Schau. In vielen Details spiegele sich zudem ein Wertewandel wider über die Bedeutung von Freundschaft, Liebe, Ehe und Familie, so die Ausstellungsmacher. Zusammen mit der Tassensammlung Homann würden die zeitgenössischen Modedarstellungen ein lebendiges Zeitgemälde ergeben, hieß es weiter.

Das Museum Huelsmann in Bielfeld ist dienstags bis samstags von 14-18 Uhr und sonntags von 11-18 Uhr geöffnet.

 

Duisburger Akzente widmen sich "Bosporus - Tor der Kulturen"

Internationales Kulturfestival vom 24. April bis zum 10. Mai 2009

Duisburg - "Bosporus - Tor der Kulturen" lautet das Thema der 32. Duisburger Akzente, die vom 24. April bis zum 10. Mai in der Ruhrgebietsmetropole stattfinden. Damit biete sich die Chance, ein Modell des multi- und interkulturellen Zusammenlebens und Zusammenwirkens in Duisburg zu entwerfen, betonten die Veranstalter. Die Türkei sei derzeit eines der meistdiskutierten Länder Europas. Fragen der Emigration, Migration und Integration sowie der gegenseitigen Öffnung zwischen Deutschen, Türken und Deutschtürken spielten eine zentrale Rolle.

Dabei gelte es, die jeweilige kulturelle Identität wie auch die kulturelle Differenz beider Wertesysteme herauszufinden und festzuhalten. Theater, bildende Kunst, Literatur, Tanz und Wissenschaft sollen die verschiedenen Facetten des Themas illustrieren und kommentieren. Ein zweites Anliegen des renommierten Kulturfestivals ist es, die sich wandelnde Türkei, die derzeit eine große soziale und kulturelle Dynamik erlebe, den Menschen hierzulande - ob mit oder ohne Migrationshintergrund - näher zu bringen. Dazu gehörten die Geschichte der Türkei mit den Schätzen des osmanischen Reiches und deren Kulturtraditionen, die Einwanderungskultur des Landes, aber auch die heutige Moderne und künstlerische Avantgarde.

Die Fokussierung des Themas auf den Bosporus betont nach Angaben der Veranstalter die zentrale Stellung der Weltmetropole Istanbuls - nicht nur in der Türkei. Die Akzente wollen alte, starre Moschee-Bilder ebenso überwinden wie vorurteilsbeladene Kopftuch-Klischees, hieß es im Vorfeld weiter. In Istanbul sei vielmehr alles in Bewegung, alles in Fluß, so wie auch die Wasserströmungen des Bosporus unterschiedliche Richtungen aufweisen. Eine Strömung verläuft an der Oberfläche vom Schwarzen Meer zum Marmarameer hin, während eine andere in etwa 40 Metern Tiefe in umgekehrter Richtung fließt.


Kunstakademie Düsseldorf lädt ab 11. Februar zum Rundgang

Düsseldorf - Die international renommierte Kunstakademie Düsseldorf lädt vom 11. bis zum 15. Februar zum traditionellen Rundgang durch die Säle und Ateliers. Der Rundgang ist die alljährliche Ausstellung der Studierenden der Kunstakademie zum Abschluß eines jeden Wintersemesters. Von Mittwoch bis Freitag sind die Werke der angehenden Künstler zwischen 9 und 20 Uhr, am Samstag und Sonntag dann von 10 bis 18 Uhr zu besichtigen, hieß es in der Ankündigung. Die Kunstakademie Düsseldorf gliedert sich in die beiden Fachbereiche Kunst und Kunstbezogene Wissenschaften. Studiert wird neben Malerei und Bildhauerei auch Bildende Kunst und Architektur, Baukunst, Bühnenbild und Fotografie. Der kommende Rundgang ist zugleich die letzte Semesterabschluß-Ausstellung unter dem amtierenden Rektor Markus Lüpertz, der im Sommer 2009 in den Ruhestand geht.

 

ARD-präsentiert neue Moscheen in Deutschland

Köln - Unter dem Titel "Für Allah und Vaterland" präsentiert die ARD am 18. Februar einen Film über neue Moscheen in Deutschland. Der zwischen 22.45 und 23.30 Uhr laufende Film stammt von Ahmet Senyurt und Alessandro Nasini, teilte eine WDR-Sprecherin am Dienstag in Köln mit. Unverständnis und Streit begleiten nach Senderangaben die meisten Moscheebaupläne in deutschen Städten, wie aktuell in Köln. Rund 3,4 Millionen Muslime leben in Deutschland, doch für ihre gemeinsamen Gebete gab es in der Vergangenheit oft nur Keller oder Hinterhöfe. Jetzt werden Prachtbauten geplant, neue Großmoscheen für die gesamte Republik.

Der größte Bauherr ist der türkische Verein DITIB, der vom türkischen Staat verwaltet wird, hieß es in der Ankündigung weiter. Der Verein ist die größte deutsche Muslimorganisation und vereint bundesweit über 880 Ortsgemeinden. Er untersteht der türkischen Regierung in Ankara und plant in Deutschland bis zu 100 repräsentative Moscheen. Ihren Gemeindemitgliedern bietet DITIB Religion, soziale Kontakte, Sport, Nachhilfeunterricht – und Imame aus der Türkei, die von der Regierung in der Hauptstadt bezahlt werden. Chef der DITIB Deutschland ist der türkische Botschaftsrat für religiöse Fragen. Religion und Staat liegen bei DITIB also dicht beieinander. Der Verein hat zudem den größten Stimmenanteil in der Islamkonferenz in Berlin und damit entsprechenden Einfluß auf die Zukunft des Islam hierzulande.

Der Film geht nach Angaben der ARD unter anderem der Frage nach, ob die türkische Regierung  mit Hilfe von DITIB politischen Einfluss in Berlin und damit in der Europäischen Union zu gewinnen versucht. Seit der Regierungsübernahme der stark religiösen AKP wackele der türkische Laizismus und drohe aufzuweichen, hieß es in der Ankündigung des TV-Beitrags weiter. Die Filmemacher wollen zudem der Frage nachgehen, ob es gelingen kann, einen unabhängigen deutschen Islam zu entwickeln, der am Grundgesetz orientiert, gesetzeskonform, staatsfern und  in die Landschaft der deutschen Religionsgemeinschaften integriert ist.


Sam Tshabalala spielt bei Klanglandschaft Südafrika

Mülheim/Ruhr - Der als einer der wichtigsten südafrikanischen Komponisten anerkannte Sam Tshabalala ist am 18. Januar im Rahmen der Klanglandschaft Südafrika im Theater Mülheim/Ruhr zu erleben. Die Karriere des Musikers begann nach Angaben des Theaters in den 70er Jahren mit der Gründung seiner ersten Band unter dem Namen "Malopoets", die über Südafrika hinaus vor allem in Frankreich und Amerika Aufsehen erregte. Als in Südafrika der Ausnahmezustand verhängt wurde, entschloß sich der Musiker in Paris zu bleiben. Fortan arbeitete er mit wechselnden Formationen, besondere Aufmerksamkeit erweckte dabei das panafrikanische Projekt "Sabeka". Das Quartett, mit dem er in Mülheim/Ruhr auftreten wird, sieht sich in der Tradition der südafrikanischen Mbaqanga-Musik, die songweise mit Funk, Jazz- und Reggae-Elementen angereichert ist. Seine lyrischen Texte wird Sam Tshabalala unter anderem in Shangaan, Zulu, Sotho und Englisch singen.

Internet: www.myspace.com/samtshabalala

Redaktion: Frank Becker